Schon Wochen im Voraus war die Veranstaltung ausverkauft, doch dank Gästeliste kamen wir kurzfristig in den Genuss dieses in vielerlei Hinsicht bemerkenswerten Konzertes. Besonders auffällig und ungewohnt war zunächst einmal das Konzept: statt Support und Main Act traten Tex und Phela als gleichberechtigte Künstler auf die Bühne, wechselten sich alle 2-3 Lieder ab, unterstützten sich gegenseitig bei den Songs des jeweils anderen und auch Phelas Band (durch die Bank außergewöhnlich talentierte Musiker) war für beide Frontleute im Einsatz, was ständig für Bewegung auf der Bühne sorgte und auch dafür, dass sowohl Tex als auch Phela ihre Stücke völlig neu arrangieren und in neuen Mänteln präsentieren konnten.
Foto: Kiki Angerer |
bereits seit zig Jahren dick im Geschäft und hat es neben seinen Tätigkeiten als Karikaturist und Buchautor vor allem durch seine Songs geschafft, eine beachtliche Fanschar hinter sich zu vereinen. Schmuckstücke wie "Wenn sie lacht", "Düster bist Du schön" oder "Juli" (nachdem sich übrigens tatsächlich die gleichnamige Band benannt hat!) lassen einen schon in der Studioversion nicht kalt, aber live dargeboten ist das Ganze gleich nochmal eine Spur intensiver und sorgt für Gänsehaut im Minutentakt.
Eine wunderschöne Ergänzung zu Tex bot Phela - der von uns schon öfter gepushten Newcomerin gelang es tatsächlich, den Songs ihres Kollegen eine neue Dimension zu verleihen, da sie die gefühlvollen Balladen nicht nur stimmlich veredelte, sondern auch mit ihrem virtuosen Geigenspiel dazu beitrug, die bekannten Lieder in neue Gewänder zu kleiden. Tex, ganz Gentleman, gab Phela hierbei auch ausreichend Platz, um ihre Stärken einzubringen und beharrte selbst bei seinen eigenen Werken nicht darauf, im Vordergrund zu stehen. Eine äußerst sympathische Kombination, die die Zuhörer faszinierte und binnen weniger Minuten in ihren Bann zog.
Foto: Kiki Angerer |
Nach so viel Tex nun zu Phela: die Wahlberlinerin hat es mit ihrem tollen Debüt-Album "Seite 24" bis auf Platz 60 der deutschen Album-Charts geschafft, durfte in den letzten Monaten bereits die Herren Bourani und Poisel, sowie Alin Coen supporten und hat nun mit Tex scheinbar einen kongenialen Partner gefunden, um ihre Songs zusammen mit ihrer fantastischen Band auf die Bühne zu bringen. "Wieder alleine", "Alles auf Anfang", "Still" - die bekannten Hits, die sie mittlerweile auch bei diversen Radio- und TV-Sendern zum Besten geben durfte, wurden vom Publikum frenetisch gefeiert und auch die eher unbekannten oder gar unveröffentlichten Stücke wie "Zwischen uns" kamen sehr gut an. Stimmlich top, sehr sympathisch, musikalisch überaus talentiert und absolut multitaskingfähig (Geige spielen und gleichzeit singen - Respekt!) - Phela hat gestern sicher den einen oder anderen Fan dazugewonnen. Sehr erfreulich fand ich persönlich, dass viele der bekannten Songs live anders arrangiert sind als auf dem Album, was dazu führt, dass das Gesamtwerk deutlich rauher und abwechslungsreicher klingt, die Melancholie etwas hintangestellt wird und Phela so nicht Gefahr läuft, als stets traurige junge Frau abgestempelt zu werden, deren Lieder wenig Hoffnungsvolles in sich bergen.
Wer sich Tex und Phela in den kommenden Tagen noch ansehen möchte, der hat hier die Möglichkeit dazu:
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