(cg) Letzten Freitag gab es ein Akustikkonzert von Friska Viljor im Luxor in Köln, vorweg: es war ein großartiger Abend! Zwei Mitglieder der Band, Joakim Sveningsson (Gesang, Mandoline, Ukulele, Gitarre) und Daniel Johansson (Gesang, Gitarre, Melodica) sind zur Zeit auf Clubtour, um einige neue Songs und auch gute alte Klassiker der Band im kleinen Kreise zu präsentieren. Die Luserounge ist nach Köln gereist, um sich davon zu überzeugen, dass die Liebe zur Musik und die Leidenschaft für den Moment und das Livespiel ein Konzert unvergesslich und überragend gestalten können.
Ein sonniger Freitag Abend, das ein oder andere Kölsch am Kiosk in mitten der Kölner Innenstadt. Um das Luxor herum weht ein lauer Wind und viele Menschen haben sich eingefunden, um den Klängen schwedischer Musik zu lauschen. Es herrscht eine angenehme Stimmung, sobald man sich dem Club nähert und beim Passieren des Haupteingangs wird einem ganz wohlig innen drin. Gleich geht es los, die Freude auf die Musik erfüllt den Körper und viele viele Menschen erfüllen das Luxor. Hier muss der einzige negative Aspekt des Abends benannt werden: Das Luxor war furchtbar voll und gibt von seiner baulichen Substanz nicht wirklich das her, was man für einen Ort an dem Konzerte stattfinden braucht. Viel zu klein und zu eng, überall Stufen und wieso ist die Toilette direkt neben der Bühne?? Es ist fast unmöglich sich nach vorne durchzudrängeln und so nehmen wir, was wir kriegen können und stehen auf halber Strecke zur Bühne direkt neben der Bar auf irgendwelchen Stufen. Der Blick ist ziemlich schlecht aber wir hören nur wenige Sekunden nach unserem Eintreffen das Laute Kreischen und den Applaus: Die sympathischen Schweden Joakim und Daniel betreten die Bühne. Aaaaah!
Als erstes spielen sie zwei Balladen, Useless und Hibiskus Park. Dem Publikum verraten sie, dass sie es selber ganz schön mutig finden auf einem Akustikkonzert direkt so sanft einzusteigen, aber sie wollten Eier beweisen und sind dennoch 'scared as shit'. Sympathisch! Überhaupt besteht unglaublich viel Kontakt zwischen den Beiden und ihrem Publikum, sie fragen zwischendurch ob eigentlich jemand schwedisch kann, erzählen Anekdoten von der Tour, aus alten Zeiten mit Friska Viljor, Joakim verspielt sich auf die herzallerliebste Weise (Daniel: 'Alter, den Song musst du mit Capo im 5. Bund spielen und dann E, A, h.....'). Daniel beweist sich als Multiinstrumentalist indem er zwischen Piano, Schlagzeug, Gitarre, Melodica, Gesang und Ukulele wechselt. Joakim erzählt uns zwischendurch, dass er von den Scheinwerfern so geblendet ist, dass er niemanden im Publikum sehen kann, er könnte auch mit Daniel komplett alleine sein, und würde es nicht merken, doch das wird von lautem Lachen, Applaus und begeisterten Zurufen aus dem Publikum widerlegt.
Weiter ging es mit den Songs 'Rain' (offensichtlich vom neuen Album), 'Manwhore', 'Dreams' (auch neu), 'Sitting on my dream' (neu), 'Mind the Gap' und 'My Boys' (neu).
Ein bisher sehr ruhiges Set, es herrscht fast schon andächtige Stimmung, es fühlt sich an wie das Treffen einer sehr sehr großen Familie, man möchte seinen fremden Nebenmann fast schon bei der Hand nehmen und sich in den Armen Liegend selig zur wunderschönen Musik schunkeln. Das schönste dabei ist, dass diese Stimmung eindeutig von Joakim und Daniel ausgeht, zwei so sympathische Menschen habe ich selten auf der Bühne gesehen. Die große Freude, die die Beiden offensichtlich an diesem Abend haben verteilt sich unweigerlich im ganzen Raum und springt auf alle Menschen darin über. Alle singen die Texte mit, ganz vorne springen sogar Leute (auf einem Akustikkonzert!) ein Gänsehautschauer nach dem Anderen.
Ab jetzt wird das Tempo schneller. 'In my Sofa I'm safe', 'If I die', natürlich die großartige 'Wohlwill' Straße, 'Tell me'. Dann stehen die beiden tatsächlich auf, verneigen sich und verlassen die Bühne. Kann jawohl nicht wahr sein. Tosender Applaus und nach wenigen Sekunden stehen die beiden mit einem sehr breiten Grinsen wieder vor uns und leiten den Teil des Abends ein, auf den sich die meisten wohl am meisten gefreut haben. Die Zugabe besteht aus 'Gold', 'Oh Oh', 'On and On', (hier hat das Publikum so Laut mitgesungen, die Band ist kurz verstummt um zu zu hören, ich meine ich hab da wen ein Tränchen verdrücken sehen) und natürlich Arpeggio! Bravo Friska Viljor!
Überraschenderweise folgte danach noch eine zweite Zugabe! 'Shotgun Sister' war ein würdiger Abschluss für einen wunderbaren Abend. Alles was Friska Viljor musikalisch nicht perfekt beherrschen machen sie durch eine unglaubliche Ladung Sympathie und gute Laune wieder gut. So gut, dass ich sie nach 7 Jahren immer noch gerne live sehe und mich jedes Mal wie ein kleines Kind darauf freue. Nochmal, Bravo Friska Viljor!
Wir konnten sogar noch einen Blick auf die Setlist werfen ;)
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