Dienstag, 7. Oktober 2025

Pogendroblem - Great Resignation

Foto: Marie Poulain
(Ms) Na, Punkrock, wo stehst du im Jahre 2025? Bist du verzweifelt? Bist du immer noch wütend? Trittst du nach oben? Bist du schnell und wild? Entwickelst du dich weiter oder bist du oldschool? Geballte Faust oder ausgestreckter Mittelfinger oder gar beides? Kannst du auch unterhalten oder schrammeln die Gitarren nur so aus allen Boxen? Ist dir musikalische Raffinesse wichtig oder Hauptsache ballern? Alte Parolen oder wacher Geist?

Dass Punk nicht tot ist, wissen wir alle. Genauso klar ist, dass er nicht stillsteht. Doch worum geht es in einer Zeit, in der die alten Garden vielleicht langsam zurücktreten und ein paar Fußstapfen leer bleiben? Verabschieden sich die Hosen kommendes Jahr oder spielen sie bis in alle Ewigkeit? Werden die immer gleichen Namen die Festivals anführen oder wer rückt da nach?

Ein Glück, dass es Bands wie Pogendroblem gibt. Ein Name, bei der die Finger an der Tastatur immer anders wollen. Manchmal auch die Aussprache. Das Quartett liefert am 10. Oktober ihre neue Platte Namens Great Resignation und sie könnte eine der kräftigsten Punkplatten des Jahres werden, da diese Band wirklich alle Facetten des Punkrock bedient. Sie sind schlau und wütend. Sie analysieren und können unterhalten. Sie sind laut und wild. Sie sind schnörkellos und ganz klar. 12 neue Tracks sind auf Great Resignation enthalten und dauern alle genauso lange, wie sie müssen, maximal zweieinhalb Minuten. Hier wird nichts künstlich in die Länge gezogen. Hier wird Punkrock abgerissen und das in beeindruckender Manier!

Mit dem Titeltrack geht es los. Great Resignation - die große Kündigungswelle von Nonsensejobs während Corona. Doch auch ein Mittelfinger an die Arbeit! Lieber Zeit mit der Liebe als mit dem Schreibtisch verbringen. Wem geht das nicht so? Dass das nicht nur plumpe Polemik ist, zeigt die Dringlichkeit im Gesang! Und, wo steht Punk heute? Unser Jahrzehnt weist den Weg mit den wichtigsten Themen, gesellschaftspolitisch und auch emotional. Klimakrise und Traurigkeit, „ist nicht leicht mit dieser Zukunft umgehen zu müssen.“ Verdammt, ja! Dabei scheppern die Gitarren nach vorn, ohne Pause - wozu auch? Das Bittere dabei: Entscheiden wir, beziehungsweise die Generation der Band wirklich, wie es ausgeht oder sitzen da andere Altersklassen an den Schalthebeln? Dass Punk auch wehtun kann, also am eigenen Körper, ist auf Kruste nachhör- und fühlbar: „Ich kratz‘ mir diese Kruste weg / Um zu sehen, was darunter steckt.“ Musik, die unter die Haut geht?! Irgendwie schon!
Punk ist auch Rebellion und Unterhaltung. Self Checkout ist die Parole dazu! Was für ein Track. Klar, an den Selbstbezahlkassen wird fleißig geklaut, wieso auch nicht?! Ein kleiner Akt der Revolte an der Kasse, der umso pointiert durch das Wort Inflationsausgleich am Ende ist. Punkrock heißt immer noch: selber machen! Sowieso - wieso alles komplizierter machen als es ist? Praxis Ohne Theorie bietet Handlungsanweisungen mit woohoohooo-Gesängen. 
Apropos Generationen! Chillig Chillig ist nicht nur ein knallharter Ballertrack von 82 Sekunden Spieldauer, sondern auch ein höchst unterhaltsamer Abriss darüber, welche Generation wie ihre Zeit verbringt - samt Feature von The Toten Crackhuren Im Kofferraum.

Great Resignation ist ein unglaublich dichtes, wahnsinnig starkes, wütendes, prägnantes, schlaues und kritikvolles Album! Es macht wahnsinnig viel Spaß, der Kölner Band bei ihrem Blick auf die Realität zuzuhören. Sie haben einige gute Ideen, wie mit dem ganzen Wahnsinn da draußen umzugehen ist. Auf den Punkt, schnell, laut. Punkrock halt. Eine Band, die lauert, große Fußstapfen zu betreten. 
Wie das live erst klingen wird, ist hier sicher eindrucksvoll zu erleben:

07.11. - Köln, Geböude 9
08.11. - Bielefeld, Nr. z.P.
12.12. - Rostock, Peter-Weiss-Haus
13.12. - Hamburg, Knust
19.12. - Mainz, Schon Schön
20.12. - Stuttgart, Helene P.
15.01. - Würzburg, Cairo
16.01. - Salzburg, MARK
17.01. - Wien, B72
30.01. - Hannover, Faust
31.01. - Bremen, Lagerhaus
05.02. - Berlin, Cassiopeia
06.02. - Leipzig, Conne Island
27.02. - Karlsruhe, Alte Hackerei
28.02. - Kassel, Goldgrube


Freitag, 3. Oktober 2025

KW 40, 2025: Die luserlounge selektiert

Quelle: de.wikipedia.org
(Ms) Die etwas jüngere Generation ist wesentlich schlauer, als das Internet so annimmt. Als ich letztens von „Pudding mit Gabel“ las, musste ich intuitiv den Kopf schütteln. Dann nochmal drüber nachgedacht und zu dem Schluss gekommen: Wie geil ist das denn?! Denn die Menschen, die das initiieren oder daran teilnehmen, haben eines ganz deutlich verstanden, was allen über 25 (oder so) unklar ist. Was braucht es, damit Menschen zusammen kommen? Diese recht simple Frage haben sie mit einem recht simplen Mittel total gut erreicht. Es braucht nichts anderes als einen Pudding und eine Gabel und den öffentlichen Raum. Kein Gewese, keine endlosen Diskussionen, einfach beieinander sein, mit anderen ins Gespräch kommen, anstatt den digitalen Orbit mit irgendeinem Müll vollzustopfen. Wie schlau ist das denn bitte?!


Jo The Man The Music
(Ms) Was fordert uns diese schnelle Welt nicht alles ab? Filtern, was gerade wichtig ist und was nicht. Analysieren, wer gerade Mist erzählt und wer nicht. Aufmerksam sein, wo gerade die guten Geschichten sind zwischen all dem Wahn. Ein kollektives dickes Fell sollten wir haben, könnte man meinen. Was aber, wenn dem nicht so ist? Was, wenn die Gefühle stärker sind wirken wollen? Das ist ja auch ein großer Vorteil, feinfühlig zu sein. So lassen sich Schwingungen und Stimmungen erahnen, auf die es neben dem Großen auch ankommt. Ein bisschen mehr Sensibilität täte uns allen sicher ganz gut. Darüber hat Jo The Man The Music ein neues Stück am Start! Soft Skin heißt es und ist seit Kurzem zu hören. Ein entspannter, unaufgeregter und wunderschöner Gitarrenpopsong! Hinter dem ganz schön coolen Namen steckt Johanna Gußmagg, die ihre musikalischen Fühler damit immer weiter ausstreckt. Anfang kommenden Jahres erscheint ihre erste EP mit dem gleichen Namen. Solch feine, verträumt-bodenständige Musik tut in diesen Zeiten doch wahnsinnig gut, oder?


Mola
(Ms) Wenn kluge Texte und Tanzbarkeit zusammen gehen, sind wir ganz schnell bei Mola! Die Münchner Musikerin hat letzte Woche ihr neues Album Liebe Brutal veröffentlicht und erneut gezeigt, wie stark sie textet und wie locker die gute Musik dabei rauscht! Ja, diese Platte kann man durchaus als Konzeptalbum beschreiben. Die Facetten der Liebe, die Heftigkeit und die Tragik stehen hier in den verschiedenen Songs nebeneinander, lassen lachen, mal andächtig drein schauen. Aber vor allem machen die neuen Tracks unglaublich viel Spaß, mal gesungen, mal eher gesprochen, doch immer sehr aufrichtig. Und wenn dann noch Fatoni als Feature-Gast auftritt, ist alles richtig gut gelaufen! Doch auch Saló, Resi Reiner und MC Windhund treten auf den 14 Liedern auf. Was für eine abwechslungsreiche Platte!

03.11.2025 Freiburg, Waldsee
04.11.2025 Karlsruhe, Jubez
05.11.2025 Wiesbaden, Schlachthof
07.11.2025 Köln, Stadtgarten
08.11.2025 Augsburg, Kantine
09.11.2025 Stuttgart, Im Wizemann
12.11.2025 Hannover, Faust
13.11.2025 Hamburg, Knust
14.11.2025 Berlin, Lido
15.11.2025 Leipzig, Werk 2
17.11.2025 Nürnberg, Z-Bau
18.11.2025 Regensburg, Alte Mälzerei
20.11.2025 Wien, Szene
21.11.2025 Graz. PPC
22.11.2025 München, Muffathalle


Berliner Doom
(Ms) Die Dreieinhalbminutentracks gibt es wegen der Bespielbarkeit von Platten und der Radiostruktur. Die Zweiminutentracks gibt es wegen des Spotify-Algorithmus‘. Und wieso gibt es Eineinhalbminutentracks?! Sicher nicht aus marktwirtschaftlicher Strategie. Das kann ich mir bei Berliner Doom wirklich nicht vorstellen. Vor zwei Wochen ist ihre neue Platte Notre Doom erschienen. Zehn Tracks auf 19 Minuten! Ein schneller, punktgenauer Rausch. Manche Tracks brauchen halt keine Bridge. Manche Tracks sind in ihrer Kürze so prägnant und in dieser kurzen Zeit ist alles gesagt, dass es auch unsinnig ist, sie in die Länge zu ziehen, nur „weil man das halt so macht“. Notre Doom ist schnell, dunkel, verträumt, tanzbar, direkt und holt das beste aus den 80ern in unsere Zeit! Was für eine Platte!

28.10. Berlin, Badehaus
29.10. Stuttgart, Werkstatthaus


Christin Nichols
(Ms) Wann ist die Suche nach sich selbst und dem eigenen Stil eigentlich beendet? Endet sie überhaupt irgendwann? Zum Einen ist ja stets alles im Wandel und Stillstand ist der Tod, doch eine gewisse Art des Sichgefundenhabens ist bei vielen KünstlerInnen hörbar. Wenn die Experimente weniger werden und die eigene Essenz im Klang klar erkennende sind. So extrem gut zu erkennen bei Christin Nichols, die im März nächsten Jahres ihr neues Album veröffentlichen wird, das selbstbewusst nach ihr selbst benannt ist. Die Gedanken, die diesem Prozess zugrunde liegen, sind auf ihrer aktuellen Single Cheerleader extrem gut zu hören. Kraftvoller Neo-NDW-Indie-Pop, der die Schönheit ihrer Stimme und ihrer Verse toll in den Vordergrund stellt! Hier ist jemand ganz doll bei sich angekommen - so klingt es zumindest. Und das klingt ganz großartig!

15.04. - Hannover, Faust
16.04. - Köln, Jaki
17.04. - Hamburg, Molotow
22.04. - München, Milla
23.04. - Stuttgart, Werkstatthaus
24.04. - Mainz, Schon Schön
06.05. - Leipzig, Neues Schauspiel
07.05. - Berlin, Lido


Rosa Anschütz
(Ms) Die Menge an neuer, großartiger Musik im September war immens. Da ging für diesen kleinen Blog einiges unter, was hundertpro eine Erwähnung wert gewesen wäre. Auch über die neue Musik von Rosa Anschütz habe ich hinweggelesen - keine Kapazitäten. Doch letztens hörte ich beim Autofahren Deutschlandradio Kultur - den mit Abstand besten Radiosender überhaupt - und dort schwärmte wer in den größten Tönen von ihrer neuen Platte Sabbatical. Dann wurden ein paar Töne abgespielt und es hat direkt gezündet bei mir. Hier erklingt ein dunkler, darkwaviger Electropop, der so viel Dynamik und Tiefe in sich trägt, dass es unmöglich ist, sich diesem Sog zu entziehen. Und in diesem düsteren Sog steckt ganz viel Glanz, ganz viel musikalische Großartigkeit. Welten, in die es sich lohnt, einzutauchen. Hier lauert eine Dreiviertel Stunde kunstvolle Extraklasse und ich bin der Redaktion des DLF Kultur sehr dankbar, dass sie dieser Musik Raum gegeben haben. Es lohnt so, so sehr! 

Montag, 29. September 2025

Me And My Two Horses - And The People - Ah, The People

Foto: Liv Pedersen
(Ms) Wenn sich abends leichter Nebel über die Felder legt und dichter wird, dann schimmern die Laternen dahinter nur noch schemenhaft hindurch. Ein diffuses Bild entsteht, eine mystische Stimmung, die einengend sein kann. Lauert da eine Gefahr? Oder ist eigentlich alles wie immer nur nebulöser? Leichte Ungewissheit liegt im Raum, diesem Szenario ist nicht ganz zu trauen.
In diese Situation passen die acht neuen Stücke von Me And My Two Horses. Am 26. September erschien ihr neues Werk And The Prople - Ah, The People. Schon in diesem Titel steckt etwas aus dem oberen Moment. Den Menschen ist genauso oft wenig zu trauen. Was stellen sie schon wieder an? Haben sie schon wieder nicht nachgedacht? Wie kommen sie nur auf die nächste Idee, die sich im Grunde genommen gegen sie wendet? Ja, Kristin Drechsler, die hinter diesem teils schaurigen Projekt steckt, seufzt auf diesem Album oft - was haben die Menschen nur alles an Dämlichkeiten angestellt? Doch sie steckt den Kopf nicht in den Sand. Wie soll es denn besser werden, wenn uns niemand zeigt, was aktuell schief läuft? Das passiert (unter anderem) auf diesem tollen Werk!

Der Vorgänger No Man‘s Land von vor sechs Jahren wurde noch mit einer Band aufgenommen und war sehr wuchtig, düster und teils angenehm bedrückend. Diese neue Platte hat die Hamburger Musikerin ganz allein aufgenommen, gemischt und gemastert. Das hier ist Kunst auf ganz hohem Niveau. Und sie ist düster, erinnert an Amanda Palmer oder einer gedimmten Version von Anna von Hausswolff.

Im Vordergrund steht das Klavier und Kristin Drechslers Stimme. Dazu gesellten sich unterschiedlichste Instrumente und Sounds. Mal knallt eine E-Gitarre, dann kommt ein Beat, dann zeigt das unterschätzte Akkordeon, was in ihm steckt. Doch vor allem steckt ganz viel Tiefe in dieser Musik, hörbare Aufrichtigkeit, die niemandem gefallen muss. Doch in diesem dunklen Tagtraum namens And The People - Ah, The People steckt auch wahnsinnig viel Schönheit!

Die große Kunst dieses Albums liegt nicht nur in der herrlich schaurigen Musik. Sondern logischerweise auch in den Texten. Da zeigt die Musikerin, was sie beeinflusst und vertont zu Beginn der Platte das Gedicht Alone von Edgar Allan Poe. Auf Waltz verschmelzt das Private mit dem Politisch-Gesellschaftlichen, wenn das lyrische Ich bemerkt, wie dunkel es geworden ist, doch: „You thought you could be a king / And I should be your Queen / but that was just a Dream.“ Das Arrangement ist ab der zweiten Hälfte so großartig, wenn ihre Stimme durch den Raum schwebt, eine Violine dazu umhergeistert, ein Cello Tiefe mitbringt und ganz viel Kraft in der Luft liegt - wow! Auf Masquerade überzeugt dunkler Kammer-Pop mit einer ähnlichen Sprache, wir Menschen seien wenig human, sondern viel mehr Ghouls „and their King is who tolls“. Ja, Recht hat sie. Und der Schauder zieht über den Rücken, wenn am Ende ein kleines Glockenspiel erklingt. Dass die Kraft der Veränderung in uns allen liegt, wird auf There Is Not Enough Space To Dance klar. Nicht nur die Worte von Simone de Beauvoir zu Beginn des Stücks zeigen auf, was falsch läuft, doch hier zeigt Kristin Drechsler, dass das eigene Tun alles in Bewegung setzen kann. Eben, hier ist keine Resignation. In der ganzen Verzweiflung steckt doch immer eine Aufforderung zum Handeln. Zudem ist dieses Stück in seinem düsteren Schwindel sicher ein Highlight des Albums. Auf People schreit sie sich ihre Zweifel an der Menschheit aus dem Leib. Weniger opulent im Sound, dafür in seiner Feinheit gänsehautmachend.

Zum Ende dieses kunstvollen Werks singt sie sogar zum ersten Mal auf Deutsch. Knochen heißt das letzte Stück. Da schnürt es einem fast den Hals zu bei der Geschichte, die sie uns ins Ohr säuselt.
Ja, das hier ist kein eingängiger Pop, der schnell in die Beine geht. Das will diese Musik auch gar nicht. Die Düsternis in diesem Sound, in diesen Texten ist großartig, der Schauder faszinierend, die Instrumentierung feinsinnig, wuchtig und sehr rund. Dieses Album ist ein dunkler Stern, der aber hell leuchtet!

Donnerstag, 25. September 2025

Das Paradies - Überall, Wo Menschen Sind

Foto: Marco Senscher
(Ms) Diese halbe Stunde Musik ist wie ein wunderbares Labyrinth. Ein lyrischer Garten mit weniger Irrungen als viel mehr einigen tollen Verwunderungen. An jeder Ecke wimmelt es von Zwei-, Drei-, Vierzeilern, die zum Schmunzeln, Grübeln, Freuen, Nachdenken anhalten. Überall Worte, Gedanken und Möglichkeiten. Manchmal stellt sich beim herumlabyrinthieren die Frage: Worum geht es hier denn gleich nochmal und wo ist denn der rote Faden? Gibt es überhaupt einen? Muss es einen geben? Oder ist dieser musikalische Weg nicht viel mehr ein tolles Sammelsurium an Versen und Interpretationsdarbietungen. Ich kann aufnehmen, was ich mag und bastel mir meine eigene Geschichte daraus. Auf dem neuen Album von Das Paradies, das den tollen Namen Überall, Wo Menschen Sind, trägt, geht es in etwa so zu. Florian Sievers, der dahinter steckt, hat neun neue Lieder im Gepäck, die für eine halbe Stunde einfach mal so drauflos wirken. Insgesamt ist der lyrische Teil der Platte wenig konkret, aber dafür umso schöner. Denn es lauern überall wunderbare Worte, die wir mitnehmen können.

Beim ersten Track Florian Gibt Auf könnte man dem Musiker glatt Programmatik unterstellen, doch zum Glück sind wir bei dieser Platte weit davon entfernt. „Der Staub schaut mir beim Liegen zu“ - das sind doch wahnsinnige Worte, oder? Hat da wirklich jemand aufgegeben? Wohl kaum, so angenehm startet dieses Album, auf dessen Opener er durchaus zugibt, Glück gehabt zu haben. Der paradiesische Indie-Sound hat immer wieder elektronische Elemente, die auf Alles Schmeckt Nach Abschied zu vernehmen sind. Ein Lied über Unverbindlichkeiten. Über das, was eh nur auf Dauer geplant war. Oder gibt man das nur vor, um sich das Scheitern zu erklären?
Doch was machen wir uns hier eigentlich vor? Die Neue Illusion Ist Da ist das passende Lied dazu: „Was gestern traurig war, ist, was ich heute mag.“ Die Fahne in den nächst besten Wind hängen, so kann man halt auch leben. Nur: Wie lange nur? Erstmal ganz beschwingt - dazu flötet eine Flöte gute Laune in diesen Track. Schneller ertönt dann An Einem Kirschbaum In Einem Sommer - ein wunderwunderbares Lied: „Und dann denken wir uns eine Liebe aus / einen Hass, oder was auch immer.“ Ja. Okay. In der lyrischen Pause Entspannung mit Saxophon. Wirklich: Keine Ahnung, worum es genau geht, aber es ist faszinierend schön! Und genau das ist das Großartige an dieser Platte: Es leuchtet an allen Ecken und Enden, doch wo die Lichtquelle ist, ist nicht bekannt. Es ist einfach toll so.
Mein Highlight ist Der Spuk, Der Uns Verbindet. „Ja, ich fürchte mich, vor dir und dir und dir, weil du nichts befürchten musst.“ Toll, oder? Warum muss das Gegenüber, während so wunderbar säuselnd die Gitarre dahin wandert, keine Angst haben? Beschütze ich? Gibt es keinen Grund zur Sorge? Steht es über allen Dingen? Was werden uns hier im Minutentakt für Ideen hingelegt - wir können sie alle aufnehmen!
Ganz brutalen Ohrwurmcharakter hat dann Brand Neu Second Hand: Dii daa daa, didi daa daa…
Aufgenommen hat Florian Sievers die Platte in seinem Leipziger Studio. Wer seine Musik verfolgt, weiß, dass er gern auch mal an einigen Reglern dreht und Effekte spielen lässt. Das Leben Fühlt Sich Endlos An ist seine kleine musikalische Spielwiese dieses Albums. Aus dem schönen lyrischen Nebel tritt man hier plötzlich auf die Tanzfläche. 

Bei Den Regendrops beendet diese Platte. Leise und melancholisch schmeißt uns Florian Sievers noch einige schöne Worte entgegen: „Aus dem grauen Grell fallen wir zurück in die selbe alte Welt.“ Ja, so ist das, oder? Auch nach einer halben Stunde nebulösem Traumwandeln heißt es wieder Wäsche waschen, Tisch abräumen. Doch diese halbe Stunde Musik ist wahrer Glanz. Ja, die neun Lieder sind unkonkret und erzählen keine linearen Geschichten. Müssen sie ja auch nicht. Viel mehr besticht dieses Album durch das Ungreifbare. Was für große Kunst!

08.11. - Jena, Trafo
11.11. - Berlin, Kantine am Berghain
12.11. - Dresden, Societätstheater
13.11. - Hamburg, Nachtasyl
14.11. - Bremen, Lagerhaus
15.11. - Osnabrück, Kleine Freiheit
18.11. - Würzburg, Cairo
19.11. - Stuttgart, Merlin
20.11. - Düsseldorf, Zakk
21.11. - Bochum, Schauspielhaus
11.12. - Leipzig, Schauspiel Diskothek
12.12. - Erfurt, Franz Mehlhose
13.12. - Rostock, Peter-Weiss-Haus
19.01. - Wien, Rhiz
20.01. - München, Milla
21.01. - Nürnberg, Stereo
22.01. - Mainz, Schon Schön
23.01. - Oberhausen, Druckluft
24.01. - Karlsruhe, Kohi


Mittwoch, 24. September 2025

ClickClickDecker - Wir Waren Schon Immer Da

Foto: Lucja Romanowska
(Ms) Wenn diese Töne erklingen, beginnt die Zeitmaschine zu arbeiten. 2005 und 2006 erschienen die ersten Alben von Kevin Hamann alias ClickClickDecker und der Name prägte sich in mein jugendliches Gehirn schnell ein. Seine Musik lief ab sofort oft, laut und zu vielen verschiedenen Begebenheiten. Wenn diese Töne erklingen, kommen sehr viele Bilder aus dieser Zeit zurück. Das erste Mal mit der Bahn nach Münster, da ClickClickDecker dort bei der Visions Party im Gleis22 gespielt hat. Zu dem Zeitpunkt war mir noch unklar, dass ich später gut acht Jahre in dieser Stadt leben sollte. Später Fahrten aufs letzte Dorf: Stemweder Openair. Heute ein etabliertes Festival, 2007 noch in den Kinderschuhen. Damals spielte Audiolith-Kopf Lars Lewerenz noch Bass. Noch später verlor ich ein wenig den Bezug zu Kevin Hamanns Musik. Wieso und warum ist mir völlig schleierhaft. Und dann trat eine ClickClickDecker-Pause ein, bei der (mir) nicht ganz klar war, ob sie jemals enden oder eine auf Dauer sein wird.
In diesem Frühjahr gab es mit Am Ende eine eindeutige Antwort drauf: Pause vorbei, neues Album und Tour. Da hüpfte mein Herz und die ganzen Bilder von oben ploppten auf. Das sind Zeitpunkte, an denen klar wird, welche Bedeutung Musik für einen als Mensch hat. Wenn mit einer Art des Indiepop eine Phase des Lebens verbunden ist, mag ich nur noch von Zauber sprechen.

Wir Waren Schon Immer Da heißt das neue Album, das diesen Freitag (26. September) erscheinen wird und besser kann ein Titel ja gar nicht passen. Verrückt: Kevin Hamann macht von seiner Art und Weise des Textens einfach dort weiter, wo er zuletzt aufgehört hat. Wobei sein Name ja nicht mehr das Alias der Band ist. Seit Langem sind Sebastian Cleemann und Oliver Stangl mit ihm zusammen diese Gruppe. Ein Großbuchstabe für jedes Mitglied quasi.
ClickClickDecker-Texte sind stets ein großes Labyrinth gewesen. Worum geht es nochmal? Wo war nochmal der rote Faden? Und warum packt mich das so? Wie passen diese ganzen tollen Verse nur auf ein einziges Lied? Oft bleiben Bilder offen oder im Unklaren. Aber gerade das macht ja einen großen Reiz aus. Ich muss hier nicht alles verstehen. Hier herrscht kein klassisches stringentes Storytelling vor, sondern eher ein Bewusstseinsstrom (wenn ich mich interpretatorisch mal so weit aus dem Fenster legen darf).

Dass der erste Track Am Ende heißt, ist auch ein wenig der Beweis, dass dieses Trio eine gewisse Unterhaltungsader hat. Diese hoch gespielte Akustikgitarre - peng! Ein Signature Move! „Das hier ist ein Aufwind / Alle Lampen an“ - los geht‘s! Dass Songtitel und inhaltliche Struktur Hand in Hand gehen, ist bei Die Permanente Gleichzeitigkeit der Dinge wundervoll umgesetzt. Ein Text, der pickepackevoll ist mit Momenten, Situationen und Gefühlen. Die Überforderung des Alltags und dem ganzen Mist, den das Erwachsenenleben so mit sich bringt, aber: „Halte deine Arme wenn es sein muss / Ich weiß du, du machst das auch“. Hier schenkt jemand Trost in Zeiten, wenn alles zu viel wird. Hach, wie schön ist das denn bitte?! Manche seiner Worte erzeugen auch einfach nur ein gutes, beruhigendes Gefühl. Worum es genau in Breitmaul geht, habe ich nicht durchdrungen. Aber vielleicht ist das auch manchmal gar nicht so wichtig. Wenn er „Meine Gedanken gehören dir“ singt, dann tut das einfach nur gut. Und eine seichte Instrumentierung im Hintergrund streichelt sanft die Seele. Musik als Heilmittel, deren Wirkung manchmal schleierhaft ist. Ohnehin: Trost. Davon (und sicherlich von noch viel mehr) erzählt auch Auf Dem Grund / Am Apparat. „Vielleicht geht‘s nicht / Vielleicht reicht‘s nicht“. Ja, manchmal stimmt das. Dann ist man am Grund angekommen, aber „Da ist doch noch viel mehr“. Ja, eventuell ist da noch mehr Schmerz oder vielleicht ist das Loch manchmal noch größer, aber wenn das Ich auf dem Lied singt, dass es das nicht leid ist, weder gestern noch morgen, dann zeig mir mal jemand anders, was denn nun Liebe bedeutet. Oder? 

Die zehn neuen Stücke haben eine angenehme Spieldauer von 30 Minuten. Vielleicht ist der Kopf auch nicht dafür gemacht, um noch mehr ClickClickDecker-Verse aufzunehmen. Geschweige denn, sie alle zu verstehen. Muss ja auch wirklich nicht sein. Wir täten gut daran, Musik nicht zu verkomplizieren. Manchmal erzeugt sie ein Gefühl, spendet Trost, unterhält oder ist Selbstzweck. Wir Waren Schon Immer Da ist ganz viel davon. Aber in erster Linie ist es ein ganz phantastisches Werk, lyrisch klug und voll, musikalisch herrlich unaufgeregt. Ein Glück, dass diese drei Typen immer noch Musik machen, mögen sie nie aufhören und immer da bleiben.

16.10. Kiel, hansa48 (ausverkauft)
17.10. Hamburg, Knust (ausverkauft)
18.10. Köln, Artheater (Restkarten)
19.10. Hannover, Mephisto (Restkarten)
20.10. Mainz, schon schön
21.10. Nürnberg, Club Stereo
22.10. München, Milla (Restkarten)
23.10. Leipzig, Naumanns
24.10. Dresden, GrooveStation
25.10. Berlin, Lido


Grandbrothers - Elswhere

Foto: Dan Madhurst
(Ms) Ist es notwendig, sich mit dieser immer unmittelbareren Realität auseinanderzusetzen? Ja, auf jeden Fall! Selten war es so wichtig, standhaft zu bleiben und Quatsch entgegen zu wirken. Können wir es uns da überhaupt leisten, für eine gewisse Zeit dieser Realität zu entschwinden? Ich sage: Es ist genauso zwingend nötig. Denn sonst werden wir noch alle verrückt und man kann auch nicht den ganzen Tag nur ernst sein. Kunst verbindet und macht uns Menschen glücklicher. Für einige Zeit gedanklich woanders zu sein - das erfordert auch eine gewisse Art der Magie. Ein Zauber, der seine Kraft entwickelt und uns den Flow schenkt, zum Einen im Hier und Jetzt zu sein und zum Anderen diesem Ort auch radikal zu entfliehen. Wie funktioniert das? Durchs Eintauchen in andere Sphären.

Diese anderen Sphären, diese anderen Welten servieren die Grandbrothers mit ihrem neuen Album Elswhere wie auf dem Silbertablett. Erol Sarp und Lukas Vogel haben erneut Melodien und Rhythmen erschaffen, die es einem ganz leicht machen, tief Luft zu holen und darin zu versinken. Aufgefangen wird man in einem warmen, ummantelnden Licht, das rein, wunderschön und pulsierend ist. Die neuen 10 Tracks bieten eine Dreiviertelstunde Eskapismus.
Dabei bleiben sich die beiden Musiktüftler treu, doch verharren konzeptionell nicht auf der Stelle. Lange Zeit war die Devise der beiden, alle Sounds aus dem Klavier zu holen. Auf der neuen Platte wird dieser Raum zum ersten Mal erweitert. Sie nutzen Drum-Samples, analoge Sythies und tieffrequente Bässe. Ja, es ist durchaus zu hören, dass die neuen Stücke ein wenig mehr Tiefe haben, aber es ist eine durch und durch typische Grandbrothers-Platte.

Sanft nehmen Erol Sarp und Lukas Vogel uns Hörende zu Beginn des Albums an die Hand. Famara Dust ist ein leichter, leicht nebulöser, kurzweiliger Einstieg. Auf Fable wird dann klar, woher die Drums kommen. Doch im Mittelpunkt ist und bleibt das Klavier, das auf wundersame Weise immer wieder zarte Töne durchblicken lässt, während ein entspannter Rhythmus das Lied trägt. Nach gut zwei Dritteln taucht der Song in mehr Tiefe ein, doch es scheint, als ob diese Platte behutsam aufgebaut wird und noch nicht alle Körner zu Beginn verschossen werden. Auf We Collide sind Melodien zu hören, die schon vorher im Hintergrund durchschimmerten. Das ist natürlich wahnsinnig raffiniert gemacht und ein sehr großes Kunstverständnis der beiden Musiker. Dieses Album hat einen eindeutigen roten Faden ohne je nach Konzept zu schreien. Where Else ist vielleicht das markanteste Stück des Albums, denn es treibt eindeutig und unverkennbar voran, tiefer in den Sog, die elektronischen Tanzelemente häufen sich. Man mag die Augen schließen und dieses Lied nie verlassen. Klar: Wo auch sonst sollte man beim Blick auf den Titel verweilen?! Doch die beiden machen es ja sehr geschickt. Die Energie bleibt nicht auf der gleichen Welle. Sondern verdichtet sich etwas in einem zarteren Korsett. Liminal nimmt etwas den Schwung raus, ohne einen Deut an Dynamik zu verlieren. Wow, ist das unglaublich gut gemacht! Richtig euphorisch wird es gar auf Cypress. Ja, dieses Album ist nicht dunkel, auch wenn es ein wenig mystisch anmuten mag. Die zehn Lieder haben einen eindeutigen aufbauenden Charakter. Und auch hier finden sich die gleichen Elemente wie zu Beginn der Platte wieder - hach, ich komme aus dem Schwelgen kaum raus! Zum Schluss auf N O W H E R E drosseln die Musiker das Tempo, drehen den Bass auf und lassen uns sanften Fußes wieder im Hier und Jetzt auftreten. Obwohl man eventuell gar nicht will.

31.10.2025 - Botschaft, Osnabrück
01.11.2025 - Stadthalle, Köln
02.11.2025 - Schlachthof, Bremen
05.11.2025 - Gruenspan, Hamburg
06.11.2025 - Huxleys, Berlin
07.11.2025 - UT Connewitz, Leipzig
19.11.2025 - Konzerthaus, Wien
19.11.2025 - Muffathalle, München
01.03.2026 - Theater, Münster


Dienstag, 23. September 2025

Live in Worpswede: Nada Surf

Foto: luserlounge 
(Ms) Wie wird eine richtig gute Band langsam älter? Gibt es einen guten Punkt, irgendwann aufzuhören? Oder immer weiter machen? Ab wann wird es anstrengend oder gar peinlich? Oder wie knallen die Gitarren Ende fünfzig, Anfang sechszig immer noch kraftvoll? Oder, nochmal anders: Sind das eventuell alles völlig unberechtigte Fragen eines Mittdreißigers?

Ira Elliot ist 62, Daniel Lorca und Matthew Caws sind beide 58, das Alter von Louie Lino konnte ich nicht herausfinden. Doch spätestens nach deren Gig in Worpswede, spielt die Kategorie Alter in der Rockmusik wirklich keine Rolle mehr. Aber, wie deutlich zu merken in diesen Zeilen, treibt mich diese Frage doch stärker um als gedacht. Die New Yorker Band Nada Surf hat alle möglichen Alters-Gedanken einfach mit einer energiegeladenen Performance in Luft zerschlagen.

Diese Band gehört für mich zum innersten Kreis an Gruppen, die ich sehr lange schon höre, oft gesehen habe und die mir über all die Jahre viel Kraft gibt, mich aufbaut und ich vielleicht wage zu behaupten, diese Musik zu verstehen. Nada Surf müssen niemandem mehr etwas beweisen. Seit über 30 Jahren sind sie mit dabei und haben sich in den Staaten und Europa eine sehr große Fanschar erspielt. Die fahren auch am Sonntagabend nach Worpswede. Das kleine Künstlerstädchen nördlich von Bremen ist wirklich sehr beschaulich. Mitten im Nirgendwo ploppt eine Ortschaft mit geballter Kulturkonzentration auf. Und die Music Hall ist der Ort, wo - logischerweise - die Musik spielt.

Die befreundete Band The Cle Elum eröffnete um Punkt 20 Uhr den Abend. Puh, ja. Der Sänger und Bassist war wirklich ein super netter Kerl, konnte gut unterhalten und hatte einen tollen roten Overall an. Aber deren Musik war erschreckend langweilig. Trotz Louie Linos Keyboardspiel und Matthew Caws‘ Mitsingpart.
Daher direkt zum Hauptact des Abends! Es ist einfach so: Wenn Matthew Caws auf der Bühne steht und anfängt zu singen, dann passiert etwas im Raum. Diesem Menschen umgibt eine so große Aura an Das-Gute-Im-Menschen und Hoffnungsvoll-Nach-Vorne-Blicken, das ist unfassbar. Mit Stücken vom aktuellen Album Moon Mirror ging es los und sie haben live eine fast noch größere Wucht als auf Platte. Acht Tracks der Platte haben sie gespielt und insbesondere Intel And Dreams hat gezeigt: Hier knallen die Gitarren aber immer noch kräftig durch die Luft! Das hat, trotz den ganzen Gedanken oben, nichts mit Altherrenrock zu tun. Das ist Indie, das ist Liebe, das ist Energie! Und natürlich folgten einige Klassiker wie Inside Of Love und Cold To See Clear. Ganz zum Schluss logischerweise auch Popular, Always Love und Blizzard Of `77
Die Energie war durchweg auf einem hohen Level. In welcher Beziehung Daniel Lorca mit seinem Bass steht, ist gewissermaßen geheimnisvoll, aber auch schön anzusehen. Louie Lino spielt so seinen Stiefel runter und Ira Elliot zieht an den Drums noch eine kleine One-Man-Show ab. So viel Harmonie, so viel Gutes im Menschen. Und dann zückt Matthew Caws sein Handy und liest auf Deutsch vor, dass seine Uroma mal in Worpswede als Malerin tätig war und er sich tierisch gefreut hat, an diesem Tag mit einem Stück Familiengeschichte verbunden zu sein.

Hach, ich komme aus dem Schwärmen ja gar nicht mehr raus. Vielleicht sehe ich auch mehr in dieser Band und ihrer Musik als viele andere. Aber egal. Dieses Konzert hat mich ganz doll aufgetankt, auch wenn die anschließende Nacht kurz war. Und es hat mich bestärkt, dass alle Menschen mit einem guten, liebenden Herzen zusammen stehen müssen, um dem Wahnsinn da draußen begegnen zu können. Always Love!