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Foto: luserlounge |
Schon länger hatte ich das Konzert von Los Bitchos im Bremer Schlachthof auf dem Zettel, doch irgendwie konnte ich mich nicht so richtig festlegen. Was im Endeffekt eine total dämliche Idee war. Lieber Nägel mit Köpfen. Diese wurden recht spontan am gestrigen Abend zusammen gekloppt, dafür umso besser!
Die pankontinentale (so Wikipedia!) Band Los Bitchos sah ich vor ein paar Jahren auf dem Appletree Festival und es war die perfekte Musik für lockere Sommertage! Dass sie auch im Frühling funktioniert, ist logisch! Zugegebenermaßen waren die Erinnerungen an den Festivalgig nicht mehr ganz so frisch aber insgesamt als herrlich kurzweilig abgespeichert. Also ab nach Bremen in den wunderbaren Schlachthof!
Der war um 20 Uhr so luftig gefüllt, wie ich es selten gesehen habe. Es hätten doppelt so viele Leute reingepasst, also haben doppelt so viele Leute einen großartigen Abend verpasst! Denn es ging los mit Eilis Frawley über die hier letztens schon berichtet wurde. Die australische Schlagzeugerin hat vor kurzem ein tolles Album veröffentlicht und hat das ziemlich gut mit ihren beiden Mitmusikerinnen auf die Bühne gebracht. Sowieso: Eine Drummerin als Mittelpunkt einer Band - selten gesehen! Zudem war das, was sie rhythmisch dargeboten haben super spannend! Denn eben diese Rhythmen wechselten quasi ständig. Es ist ja so, dass man live ganz automatisch anfängt, mitzuwippen. Irgendwie bewegt man sich. Doch musste man beim eigenen Körper immer wieder nachjustieren, weil das plötzlich nicht mehr aufging. Das war stark, das war richtig, richtig gut!
Und genauso ging es weiter! Live bekommen Los Bitchos Unterstützung von einem Typen, der zusätzlich Gitarre spielt. Was die fünf auf der Bühne dann gezaubert haben, war irre! Instrumentale Musik kann vieles sein. Doch selten ist es so kurzweilig, locker, lustig, tanzbar und richtig gut gelaunt! Richtig spannend war es Gitarristin Serra Petale zu beobachten. Was durch ihr Gesicht an Emotionen fuhr, war irre. Die Musik, die sie mit ihrer Band macht, macht ihr eindeutig selbst unglaublich viel Spaß! Die Energie der Riffs, die sie auf den Saiten entflammt, spiegelt sich in ihrer Mimik wieder. Zudem haut sie zwischendurch immer wieder kraftvoll auf die Bongos und spielt sich selber in einen ganz eigenen Rausch! Das hat einfach wahnsinnig viel Spaß gemacht. Klar, insgesamt klingen die Songs dieser Band alle recht ähnlich, doch das ist für ein Konzert gänzlich egal, es ist ein Gesamterlebnis, wo das Tempo anzieht und abnimmt, die Dynamiken sich stetig ändern und hinten eine Drummerin sitzt, die wahnsinnig viel Spaß hat, ihre Band immer wieder mal nach vorne zu treiben.
Wer Bock auf musikalische Kurzweil einer höchst sympathischen Band hat, sollte sich Los Bitchos nicht entgehen lassen!
09.04. - Hannover, Café Glocksee
10.04. - Nürnberg, Z-Bau
11.04. - Heidelberg, Commissary
12.04. - Dresden, Polimagie Festival
13.04. - Wiesbaden, Schlachthof