Freitag, 16. Februar 2024

KW 7, 2024: Die luserlounge selektiert

Quelle: Wikimedia.org
(Sb/ms) Auf dieser Seite ist Musik das allerwichtigste. Das einzige, heilige Thema. Diese kleinen Einleitungen vor den wöchentlichen Selektionen sind die einzige Ausnahme, außer es erscheint mal wieder ein tolles Buch zum Thema. Doch das alles tritt in den Hintergrund, wenn es um die Gesundheit von MusikerInnen geht. Dann sind Alben, Singles und Neuigkeiten nebensächlich. Eigentlich hätte ich mich an diesem Samstagvormittag in den Zug nach Kiel gesetzt, um endlich wieder Pascow live zu sehen. Ihr Auftritt im September in Wiesbaden ist schon zu lange her. Die Vorfreude immens. Die Pumpe ein ganz toller Laden, der Helles im Norden verkauft. Sieht man auch nicht überall. Doch dann die Nachricht: Sänger und Gitarrist Alex hat einen Hörsturz erlitten. Eine richtig üble Sache, das kann ganz gewaltige Folgen haben und gruselige Auswirkungen auf das Dasein eines Musizierenden haben. Also hat die Band alle anstehenden Konzerte verschoben, ich meine Unterkunft storniert, die Zugkarte verfällt. Aber das ist alles egal. Hauptsache Alex wird wieder fit, kann bald wieder auf der Bühne stehen und die Clubs dieser Lande in Schutt und Asche legen. Gute Besserung!

Alien Blut
(Ms) Wohin mit all den Ideen?! Eine Frage, die ich hier so oft aufwerfe. Immer bei KünstlerInnen, die durch ihr Schaffen immer wieder beeindrucken. Oft durch Vielseitigkeit. Immer mit dem Eindruck, dass das, was schon wieder Neues kommt, auch kein Schrott ist. Jörkk Mechenbier ist so einer. Jan Preissler auch. Bekannt geworden als der Kopf von Dino Paris & Der Chor der Finsternis, hat er nun ein weiteres Projekt am Start mit dem griffigen Namen Alien Blut. Gefällt natürlich direkt. Neugierig macht der vollkommen andere Sound. Er besteht nämlich nur aus Samples und Schnipseln, die Preissler wohl mehr oder weniger unabsichtlich mit dem Handy aufgenommen hat. Wohl dem, der daraus entspannte elektronische Musik zaubern kann. Denn genau das ist Salagne, EP-Name und Single in einem. Ich kann nicht genau sagen, warum, aber irgendwie gefällt es mir ungemein. Und gerade dieses schwer zu Beschreibende macht doch den Reiz von Kunst aus. Oder?


Woo Syra
(Ms) Bleiben wir beim Thema: Schwer zu beschreiben, aber irgendwie gut. So sitze ich nach einem langen, anstrengenden Tag auf dem Sofa, ein paar Kerzen brennen, die Kopfhörer auf den Ohren, bereit Neues zu hören und mich überraschen zu lassen. Ich las über Woo Syra, einer Berliner Band, die Shoegaze macht. Und ich glaube, ich bin Fan von Shoegaze. Schwelgerische Musik mit mehreren Gitarrenebenen, sagt Wikipedia. Ja, da finde ich mich wieder. Nun höre ich On My Way (To You) ein paar Mal hintereinander und es wird immer besser, aber ich weiß gar nicht, warum. Weder der Gesang, noch die für mich oft so ausschlaggebende Dicht der Musik packen mich. Da muss also noch etwas Übergeordnetes sein. Oder Unbewusstes, es kommt im Grunde genommen aufs Gleiche hinaus. Vielleicht die dezente Melancholie. Vielleicht die Wiederholungen. Vielleicht die Uhhhh-Gesänge. Egal. Das was Tom Aschmann mit seinen Mitstreitern macht, bedient eine Vorliebe meines Musikhörens, der ich noch weiter auf den Grund gehen sollte. Ein sehr guter Anlass dazu ist, dass die Band am 1. März ihr Album Everyone Is Someone veröffentlicht!


Khruangbin
(Ms) Die heutige Selektion hat bis zu diesem Punkt ein einheitliches Thema: Nicht wirklich verstehen, warum ich etwas gut finde, aber es ist so. Hier kommt das nächste Beispiel. Vor drei, vier Wochen ist mir diese Band zum ersten Mal über den Weg gelaufen. Oder eher über den Bildschirm gescrollt. Ich musste dann anhalten, da der Name mich verwirrt hat: Wie wird das denn ausgesprochen? Khru-ang-bin wahrscheinlich. Khruangbin. Klar, das hat irgendwie neugierig gemacht, dachte: „Das könnte psychedelischer, heißer Scheiß sein!“ War es aber gar nicht. War super langweilig. 
Ein paar Tage später gab ich der Musik eine neue Chance. Ich glaube, das erste Hören war einfach zum falschen Zeitpunkt, denn je öfter ich ihr Album A La Sala hören (hören darf, denn es kommt erst am 5. April raus), desto besser wird es. Und zwar in gewaltigen Schritten! Das Trio aus Huston hat es verstanden, wie man mitreißende Musik erschafft ohne auch nur besonders laut, schnell oder polarisierend zu sein. Sie spielen funky Psychedelica und das ist absolut brillant! So cool! So zurück gelehnt! Im besten Sinne so abgebrüht! Auf vielen der Stücke passiert gar nicht viel, aber das, was passiert, hat so viel entspannte Strahlkraft, das es mich durchdringt! Das hier ist ganz heiß!

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