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Sommerloch. So ein Quatsch. Wir machen einfach weiter. Die luserlounge selektiert.
Molden Strauss Pixner Petrova Randi
(sb) Eins vorweg: Wenn man nicht aus Österreich oder Süddeutschland kommt, dürfte man Probleme bekommen, die Texte von Ernst Molden & Co zu verstehen. Aber selbst wenn das so sein sollte, kann man die Musik, die Morbidität und das Eintauchen in Sagen und Mythen genießen. Seine volle Pracht entfaltet Oame Söö (Arme Seele, VÖ: heute!) aber natürlich durch die gewählten Worte und deren Interpretation. Ich mag Wien, seine Menschen und seine Sprache ja sowieso, aber Molden und seine Kolleginnen und Kollegen zelebrieren das alles so wunderbar, dass mich fast schon das Fernweh packt. In Moldens Melodien verlieren die Sagen ihre Örtlichkeit, vor allem aber auch ihre belehrende Sprache, in der sie einst aufgeschrieben wurden. So entstehen völlig neue Werke, neue Blickwinkel und Perspektiven. Ganz, ganz großartig!
Livetermine in Deutschland sind bisher nicht bestätigt, aber vielleicht schaffts der ein oder andere von Euch ja ins Nachbarland.
14.01.2023 Schauspielhaus Graz (AT)
15.01.2023 Treibhaus Innsbruck (AT)
17.01.2023 Festwochen Gmunden (AT)
18.01.2023 Konzerthaus Wien (AT)
19.01.2023 Posthof Linz (AT)
LustfingeR
(sb) Nicht 20, nicht 30 - nein, fucking 40 Jahre Bandjubiläum feierten LustfingeR im Jahr 2021! Wobei: Von Feiern aufgrund der Pandemie keine Spur, denn Konzerte wurden abgesagt und auch der Release ihres neuen, selbstbetitelten Albums LustfingeR (VÖ: heute!) verschob sich. Jetzt ist es aber endlich so weit und die Münchner Punk- und Rockinstitution tut das, was sie am besten kann. Sie gibt augenzwinkernd Gas, wird aber auch gerne mal deutlich (Lügengarantie) und bleibt dabei stets unverschämt charmant. Auf einen Song über den heißgeliebten TSV 1860 muss man zwar diesmal verzichten, aber dafür kam mit Ich werd' Dich niemals vergessen ja letztes Jahr erst eine Single raus, die am vergangenen Samstag sogar in der ARD zu sehen war. Sachen gibts! Leider gibts zum jetzigen Zeitpunkt nur ein bestätigtes Live-Date, aber das verspricht auch viel Spaß:
01.10. Augsburg, Ballonfabrik
Slipknot
(ms) Die Liste an Bands, die ich mal live sehen möchte, ist nicht mehr so lang. Die letzten großen Wünsche gingen in den letzten Jahren mit Voodoo Jürgens oder Placebo in Erfüllung. Es gab da eigentlich nie eine Größenordnung. Doch es gibt noch drei Große, die ich mir mal antun will. Und im Grunde genommen geht es mir bei allen dreien nur um die Show: Rammstein, Korn, Slipknot. Insbesondere Letztere trumpfen durch ihre Maskierung und im Klang ja schon schön krank auf. Das kann sicherlich eine Menge Spaß machen, sich das mal live reinzuziehen. Wild, laut, vollkommen bescheuert. Laut Wikipedia soll die Band momentan neun Mitglieder haben. In Livevideos sieht man das auch, die meisten trommeln irgendwo drauf rum, herrlicher Quatsch. Müsste ja auch ins Theater sowas. Nun kommt am 30. September ein neues Album raus, The End, So Far. Klar, das gibt herrlich Material zur Überinterpretation, da halte ich mich mal raus. Die erste Single, romantisch benannt in The Dying Song (Time To sing), kann man sich schon reinknüppeln. In meinen Ohren klingen sie wie immer, auch das ist eine Art der Beständigkeit.
Death Cab For Cutie
(ms) Lange ist das her. Bei den ersten ernsthaften Liebeskummerabenden. Oder der generellen Orientierungslosigkeit am Ende der Schulzeit. Oder beim Aufbrechen in ein neues Kapitel in jungen Jahren. Zu dieser Zeit gab es viel schwermütigen Indiepop. Die Musik, zu der viel Alkohol floss und das Herz wehtat. Für mich ist diese Zeit vorbei, irgendwie auch zum Glück. Dieses 'Hach'-Gefühl in der Musik brauche ich so nicht mehr. Mit dieser Zeit ist aus meiner Sicht Death Cab For Cutie assoziiert. Eine Gruppe, die ich nie wirklich aufmerksam gehört habe, aber ein paar Lieder der Band schienen schon immer da gewesen zu sein. Nun bringen sie am 16. September ein neues Album raus, Asphalt Meadows. Wahrscheinlich werde ich sie mir nun auch nicht anhören, aber irgendwie ist es schön zu wissen, dass sie immer noch da sind. Zu Here To Forever gibt es seit Kurzem auch ein schönes Video. Neben dem herrlichen Klamauk gibt es auch einen kleinen Einblick in ein Vinylpresswerk - eine ziemlich gute Idee, die von dem eher belanglosen Lied ablenkt.
The Joy Formidable
(ms) Letztes Jahr erst habe ich die Band The Joy Formidable für mich entdeckt. Was für ein irres Trio. Die wissen echt, was es bedeutet, Dynamik und Dichte mit Gitarre, Schlagzeug und Bass zu erzeugen. Ganz, ganz stark. Die aus Wales stammende Band singt auf Englisch, vielleicht, weil es dann für ein breiteres Publikum zu verstehen ist. Doch ab und an mogelte sich immer ein walisisches Lied dazu. Diese keltische Sprache wird von knapp einer dreiviertel Millionen Menschen gesprochen. Das sind auch nicht viele. Umso schöner, dass sie in die Musik der Band Einzug erhält. Mit Yr Aifft (keine Ahnung, wie das korrekt ausgesprochen wird) hat die Gruppe kürzlich erst ein solch neues Stück veröffentlicht, das seit einer Woche auf einer EP erschien. Nicht nur die Sprache ist dabei auffällig, sondern auch, dass das Lied ein sehr zartes Gewand hat, ganz im Gegensatz zu dem Großteil ihrer Lieder. Variabilität gleich auf zwei Ebenen. Kann ich nur gut finden!
Oehl
(ms) Der Tod ist eine seltsame Sache. Oft wird er in Kunst behandelt. Häufig ist zu lesen, dass wir nicht vor dem Tod Angst haben sollten - viel mehr vor dem Sterben. Eine feiner Unterscheidung. Beides macht mir jedoch ein unschönes Bauchgefühl. Dafür lebe ich doch viel zu gerne. Doch irgendwann wird er unmittelbarer. Eltern von Freunden haben beispielsweise den Kampf gegen den beschissenen Krebs verloren. Das war schon hart als Jugendlicher, bei anderen diesen Verlust zu spüren. Bald werden die eigenen Eltern schwächer, sind auf mehr Hilfe angewiesen, können nicht mehr so wie sie wollen. Ich weiß jetzt schon, dass das furchtbar sein wird für mich. Wie also dem ganzen begegnen? Der wunderbare und von mir enorm geschätzter Poet Ariel Oehl hat vielleicht genau die passende Antwort dazu. Die Haltung, die halten kann. Wenn Ruh einkehrt, wird der Schmerz vielleicht nicht mehr so stark sein. Es ist die fünfte Single, die vor dem Album Keine Blumen (26. August!) erschienen ist. Diese Veröffentlichungsstrategie ist mir rätselhaft, aber nun gut. Ein sanftes, eindrückliches, ja, beinahe hoffnungsvolles Lied über den Tod, wie nur Österreicher es texten und singen können. Selten habe ich mich in den letzten Jahren so auf eine Platte gefreut wie auf diese!
(ms) Der Tod ist eine seltsame Sache. Oft wird er in Kunst behandelt. Häufig ist zu lesen, dass wir nicht vor dem Tod Angst haben sollten - viel mehr vor dem Sterben. Eine feiner Unterscheidung. Beides macht mir jedoch ein unschönes Bauchgefühl. Dafür lebe ich doch viel zu gerne. Doch irgendwann wird er unmittelbarer. Eltern von Freunden haben beispielsweise den Kampf gegen den beschissenen Krebs verloren. Das war schon hart als Jugendlicher, bei anderen diesen Verlust zu spüren. Bald werden die eigenen Eltern schwächer, sind auf mehr Hilfe angewiesen, können nicht mehr so wie sie wollen. Ich weiß jetzt schon, dass das furchtbar sein wird für mich. Wie also dem ganzen begegnen? Der wunderbare und von mir enorm geschätzter Poet Ariel Oehl hat vielleicht genau die passende Antwort dazu. Die Haltung, die halten kann. Wenn Ruh einkehrt, wird der Schmerz vielleicht nicht mehr so stark sein. Es ist die fünfte Single, die vor dem Album Keine Blumen (26. August!) erschienen ist. Diese Veröffentlichungsstrategie ist mir rätselhaft, aber nun gut. Ein sanftes, eindrückliches, ja, beinahe hoffnungsvolles Lied über den Tod, wie nur Österreicher es texten und singen können. Selten habe ich mich in den letzten Jahren so auf eine Platte gefreut wie auf diese!
Turbostaat
(ms) Machen wir es kurz: Die Flensburger Gruppe Turbostaat hat ihre kommenden Auftritte abgesagt. Krankheit ist der Grund. Was es auch sei, und wen es auch getroffen hat: Wir wünschen gute Genesung und für die kommenden Tage und Wochen, viel Kraft und Stärke. Aufdass die alte Form zurückkehrt und uns diese wahnsinnige Band wieder live begeistern wird!
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