Quelle: arte.tv |
Eivind Aarset
(ms) Wer als Kind alles ein Instrument erlernt hat, musste dann und wann auch bei Vorführungen der Musikschule auftreten. Das Gang und Gebe für mich, sowohl solo als auch im Ensemble am Saxophon. Die Krux besteht darin, dass man sich auch all die anderen Lernenden anhören muss. Solo-Gitarre hat da auf mich einen eher unsexy Eindruck hinterlassen. Na gut, zwingend sexy ist die Musik von Eivind Aarset auch nicht. Aber einvernehmend. Warm. Oft meditativ. Geduldig muss man sein, um den Kern seiner Musik zu erfahren. Das reine Hören reicht nicht aus. Der Norweger macht Musik, die in den Körper eindringt. Klar, sein Name steht auf dem Album Phantasmagoria or A Different Kind Of Journey, auch seine Gitarre ist das Instrument, um das sich alles dreht, auch wenn sie häufig bis zur Unkenntlichkeit verzerrt ist. Doch ohne ein sattes Ensemble an Gastmusizierenden würde diese Platte niemals den Zauber verströmen, der ihr inne liegt. Mal erklingt eine Trompete, dann zwei Schlagwerke, die Sounds von seinem langen Begleiter Jan Bang undundund. Ja, eigentlich ist das hier kein Solo-Gitarren-Album. Nur was ist es dann? Kein Jazz, Postrock, Artpop. Da das so schwer zu beschreiben und wesentlich einfacher zu hören ist, legen wir es allen ans Herz. Oder ans Ohr. Neun Stücke, die eine Stunde Kunst versprechen. Abfahrt!
Brandt Brauer Frick
(ms) Das Trio hat erneut zugeschlagen. Vor zehn Jahren begann dieses schier aberwitzige Abenteuer von Daniel Brandt, Jan Brauer und Paul Frick. Bei Wikipedia werden sie als Techno-Projekt beschrieben. Was für ein irrer Fehlgriff. Aber vielleicht der einfachste, gemeinsame Nenner. Was als Trio in Berlin begann, zog sich relativ schnell um den ganzen Globus in unterschiedlichsten, erweiterten Besetzungen auf der Bühne. Das ist nun anlässlich des eigenen Bühnenjubiläums live für zu Hause zu hören! Diesen Mittwoch erschien 3535 Memory digital, die physische Version folgt am 12. November. Zu hören sind Mitschnitte aus ihrer Livegeschichte. Die Aufnahmequalität ist bei solchen Aufnahmen meines Erachtens immer das entscheidende Kriterium. Wie gelungen das ist, ist kaum zu fassen. Das hier sollte (mal wieder) unbedingt über Kopfhörer gehört werden, um die Atmosphäre komplett aufzusaugen. Die Stücke stammen von Auftritten aus Köln, Berlin und Caracas, genauso wechselhaft sind auch die Sounds der acht Stücke und reichen von 2020 bis zu ihren Anfangstagen 2011 zurück. Das ist wirklich fein gewählt und viel mehr als ein Zwischenstands-Best-Of! Die letzte nennenswerte Info bezieht sich auf den Titel: 263 Personen waren an den Konzerten, die zu hören sind, beteiligt und 3272 Menschen kamen zu Besuch. Addiert man beides zusammen... genau!
So 24.10. Offenbach | Hafen2 (DE)
Mi 27.10. Hamburg | Astra Stube (DE)
Fr 29.10. Hanau | Elis (DE)
So 07.11. Hamburg | Deichdiehle (DE)
Mi 10.11. Oldenburg | DIE! FLÄNZBURCH (DE)
So 21.11. Hamburg |Superbude (DE)
Mo 22.11. Bamberg | LIVE CLUB (DE)
Di 22.11. Hannover | Glocksee (DE)
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