Quelle: ponderings.com.au |
(ms) Das tut mir jetzt wirklich leid und ich meine es ernst. Denn Musik ist mir echt ein heiliges Thema. Ich widme ihr sehr gerne einen beachtlichen Teil meiner Zeit, lass mich verführen und verzaubern. Mir fehlt einfach gerade die absolute Entspannung, um mich vollkommen auf den Text von Und De Scheenen Hoa einzulassen. Wenn ich mich anstrenge, würde ich es wohl verstehen, denke ich. Genau das ist das Problem, gewissermaßen. Aufgewachsen bin ich in einer Gegend, in der ziemliches Hochdeutsch gesprochen wird, wohnen tue ich nicht unweit der Nordsee. Da ist es vielleicht nicht unerstaunlich, dass mir der Zugang zum Mostviertler Dialekt fehlt. Aus der Wiener Josefstadt kommt das Trio, das sich Und De Scheenen Hoa nennt und letzte Woche ihr erstes Album Immer Wieder Neu veröffentlicht hat. Acht Lieder, eine halbe Stunde zwischen sanftem Akustikpop (mit Kontrabass!!!) und Mundart. Sie drehen sich um die Liebe, was aus dem morbiden Österreich eine gute Nachricht ist (gestern erst einen Band von Josef Winkler zu Ende gelesen...). Die musikalischen Miniaturen drehen sich um Zuneigung unabhängig vom Geschlecht, in Dialogform verfasst, was den besonderen Reiz ausmacht und ein genaueres Hinhören und Genießen schon verlangt. Es tut mir leid, dass ich dem hier nicht gerecht werden kann. Ergo: Auftrag an alle Lesenden!
(ms) Musikalischer Mut. Das ist hier vielleicht genau das richtige Stichwort, weil es auf mehreren Ebenen auf diesen Track, diese Band, dieses Album zutreffen wird. Nun gut, von der letzten Behauptung müssen wir uns ab dem 12. November überzeugen lassen, wenn Follow The Voice des Hamburger Duos Kraków Loves Adana erscheint. Und ihre sechste Platte zeugt mal wieder von einer klanglichen Neupositionierung. Zum Einen ist es mutig den Text des gleichnamigen Tracks genau so knapp zu lassen, wie er ist. Er muss genau so sein, braucht keine Ausformulierung. Es ist alles gesagt. Das muss man erstmal schaffen. Zudem ist der Sound mutig, der sich wenig ändert, gewissermaßen stoisch bleibt ohne je lethargisch zu werden. Respekt. Ich denke, dass dieses Stück erst dadurch seine Form gewinnt, greifbar und schön wird. Eine zarte Melancholie schwebt im Hintergrund, über die Deniz Cicek sich gekonnt hinwegsetzt. Die Tendenz geht zu mehr Retro, eine langsame, dichte Version von Sofia Portanet vielleicht gar. Oh, was freue ich mich auf das Album! Es könnte erneut schön werden. Schön dunkel.
(ms) Ich gebe es wirklich gerne zu. Würde diese Band anders heißen, hätte ich wahrscheinlich niemals auf den Link geklickt. So einfach bin ich zu kriegen. Was für ein bestialischer Name: Siberian Meat Grinder. Klar, da ist eine Menge Show mit verbunden, aber auch das finde ich super. Seit zwei Jahren will ich auch dringend mal zum Wrestling, aber gibt ja Gründe, warum das momentan schwierig ist. Schaut man durch die Videos der russischen Hardcore-Metal-Band mit Rap-ähnlichem Gesang, wird schnell klar, dass das Visuelle neben dem temporeichem Sound im Vordergrund steht. Der vermummte Sänger, die schnellen Schnitte der Bewegtbilder undundund. Egal, find ich gut. Im Januar gibt es dann das neue Album Join The Bear Cult der Kombo, das hier auch schon angeteasert wird. Klanglich ist darüber hinaus noch nichts Neues zu hören, aber das hier auf jeden Fall eine wuchtige Möglichkeit, sich ein Bild (haha) von der Band zu machen:
Spencer Cullum's Coin Collection
(ms) Der Vergleich zu Junip kommt mir persönlich schon ein bisschen zu schnell, daher lieber bedacht an diese Musik heran gehen. Eine ganz wichtige Voraussetzung für ihren Genuss ist hier wirkliche Ruhe und die innere Bereitschaft, sich drauf einzulassen. Nicht, weil es hörtechnisch besonders anspruchsvoll ist, sondern weil die Unaufgeregtheit des Klangs im Vorbeihören halt verschwinden kann und dann nicht mehr ihre Kraft ausstrahlt. Packend ist selbstredend die Querflöte ab der ersten Sekunde von Imminent Shadow, der ersten Single aus dem neuen Album von Spencer Cullum's Coin Collection (nebenbei große Liebe für den Namen!). Wahlheimat Nashville ist natürlich eine musikalische Ansage, aber das finde ich hier gar nicht so entscheidend. Viel mehr beeindruckt mich, dass dieses ruhige, leicht brüchige, zart melancholische Stück über weite Teile ohne Percussion auskommt, ein Kontrabass zu hören ist und die gezupfte Gitarre schlängelt sich bedächtig durch das Lied, während Cullum darüber singt oder viel mehr spricht. Außerdem kommt das Stück mit einem wirklich tollen Video daher. Am 24. September erscheint das der Band gleichnamige Album, auf dem es neben dieser Single mit all ihren Feinheiten mit Sicherheit noch viel mehr zu entdecken gibt!
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