Quelle: nicolelong322.files.wordpress.com |
Raus aus der Spekulation. Rein in den Hörgenuss. Luserlounge hier. Freitag. Selektiert. Stark!
Dota
(ms) Na, auch Fragezeichen im Gesicht, im Kopf? Auch manchmal völlig ratlos, wie es weitergehen soll?! Obwohl man doch versucht, dass alles besser wird? Mal das Auto stehen lassen, Bio kaufen, Amazon boykottieren?! Ja klar, das tun wir alle. Doch manchmal hat man das Gefühl nicht so richtig weiter zu wissen, oder? Genau! Dota Kehr hat darüber ein Lied, ein Album geschrieben und zeigt bereits auf der gleichnamigen Single Wir Rufen Dich, Galaktika ihre Stärken im Texten und Songwriting. Sie bringt ihre eigenen Probleme absolut nachvollziehbar vor und gibt uns immerhin für ein Schwelgen, ein Träumen einen Ausweg: Rufen wir Galaktika! Vielleicht hat sie ja eine Antwort für uns, die lila Fee aus Hallo Spencer. Das spielerisch Leichte mit dem Ernsten verbinden, das zeigt Dota seit vielen Jahren wie es geht. Für die Single hat sie sich Francesco Wilking mit ins Boot geholt, der das Lied mit seiner warmen Stimme noch ein Stückchen runder macht. Die Platte erscheint am 28. Mai und wir werden berichten!
Flock Of Dimes
(ms) Auf dem Rechner habe ich eine Datei, wo ich alle besuchten Konzerte dokumentiere. Wer, wann, wo, wie viele Besucher ungefähr. Man kommt ja durchaus mal durcheinander. Und nun half sie wieder, seit letztem September kam auch kein neuer Eintrag dazu.
2014 also. Dortmund. Ich war noch Student und wohnte in NRW, good old times. Das Way Back When Festival fand statt und es war ein Traum mit Honig, Friska Viljor oder Johnossi. Im exzellenten FZW spielten auch Wye Oak, auf die ich mich sehr gefreut habe. Also hin und fasziniert gewesen: Die haben zu zweit einen extrem vollen, runden und verspielten Klang auf die Bühne gebracht. Phantastisch. Sängerin Jenn Wasner macht nun schon länger Solo-Musik unter dem Namen Flock Of Dimes. Das weiß schnell zu gefallen. Ihre Musik klingt herrlich beschwingt, federleicht, zuversichtlich und sehr rund. Mit Head Of Roses erscheint am 2. April ihr zweites Album auf Subpop. Two ist die Single daraus, die es schon zu hören gibt. Dezent eingesetzte Synthie-Töne bringen Leichtigkeit, ein sehenswertes Video zeigt die Sängerin als Künstlerin. Der Track versprüht irgendwie gute Laune und erstrahlt in toller Kurzweiligkeit. Eine kleine, feine Pause von all dem, was da draußen so schwillt.
PeterLicht
(ms) Natürlich, die Freude ist immer groß, wenn PeterLicht neues Material in den Äther haut. Doch es ist und bleibt stets eine große Wundertüte, was dabei herauskommt und wie es sich anhören wird. Nutzt er wieder gerne Autotune? Bleiben seine Lieder so knallig wie seine Optik und die seiner Videos zuletzt? Wie verschwurbelt wird es beim nächsten Mal? Ist wieder mehr Bandsound zu hören? Diese Fragen kann man nun so einigermaßen beantworten, denn mit Dämonen erschien die erste Single seines kommenden Albums Beton Und Ibuprofen.
Die Optik schreckt mich ab, da bin ich ganz ehrlich. Der Sound hingegen überzeugt ab der ersten Sekunde. PeterLicht ist immer dann am stärksten, wenn er leise und etwas melancholisch ist. Ja, man hört, dass das Lied am PC zusammen gebastelt wurde, macht aber überhaupt nichts. Was genau PeterLicht meint, ist und bleibt ja oft nebulös. Auch hier. Aber die Grundaussage berührt: Wenn die Dämonen kommen / Ist jeder, der ein Menschen ist, dein Freund. Nicht nur jetzt. Das Gebilde im Kopf kann immer wieder zusammen brechen. Und ja, dann braucht es einen Menschen. So einfach ist das. Der Rest des Liedes ist ein traumwandlerischer Sparziergang.
Die Vorfreude auf die Platte ist selbstredend groß! Sie erscheint am 5. März bei Tapete Records!
Regener Pappik Busch
(ms) Widmen wir uns am Ende dieser Selektion dem Jazz. Ein Genre, dass immer mehr Anklang findet in der luserlounge. Ein Genre, von dem wir im Grunde genommen aber auch gar keine Ahnung haben. Da wird viel aus dem Bauch entschieden. Eine Bewertung fällt aufgrund fehlender Kenntnisse eher schwer. Aber egal, oder?! Genau!
Jazz, Nr. 1: Diese Kombo und ihr Album profitiert in erster Linie von den Namen, die darauf stehen. Das sind Sven Regener und Richard Pappik von Element Of Crime und Ekki Busch. Der Einfachheit halber haben sie ihr Projekt nach sich benannt. Und sie spielen: Schlagzeug, Klavier und Trompete. Sehr reduziert, sehr klassisch. Hier gibt's keine Schnörkel und eigentlich auch keine Experimente. Denn die Stücke, die sie für ihr Album Ask Me Now eingespielt haben, sind Coverversionen der großen Namen am Jazzhimmel: Coltrane, Monk oder Gillespie. Sichere Sache also. Dennoch verleihen sie ihren Interpretationen je nach dem Melancholie, spritzige Frische und Pepp. Das läuft gut nebenher in der Videoschalte, beim Lesen, Kochen, Entspannen. Guter Jazz. Punkt.
Archie Shepp & Jason Moran
(ms) Wir bleiben, wie gesagt, beim Jazz. Und hier wird nun klar, wo die Unterschiede in diesem Genre sind. Unterschiede in einer gleichen Spielweise: dem klassischen, entspannten Jazz. Ja, er geht hier eher Richtung Blues und Soul, doch bleibt in erkennbaren Strukturen. Sofort, ab dem ersten Ton, ist wesentlich mehr Wärme, Liebe und Leidenschaft im Klang zu hören, wenn Archie Shepp und Jason Moran zusammen spielen, brillieren. Shepp am Saxophon und Gesang, Moran am Klavier. Und - Holla, die Waldfee - wie intensiv kann Musik, kann Jazz nur sein? Hört man in die Single Sometimes I Feel Like A Motherless Child, dann weiß man es, spürt man es. Es geht kein Weg dran vorbei. Klar, Shepps Saxophonspiel strotzt vor Leidenschaft. Doch wenn er singt, geht es durch Mark und Bein. Ah, wie viel Verzweiflung, Liebe, Hingabe kann nur in einer Stimme liegen?! Es ist großartig!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung (siehe Blog-Startseite unten) und in der Datenschutzerklärung von Google.