Quelle: katybloss.com |
Was ich damit sagen will: Diese Plattform ist für uns auch wie ein kleiner Spielplatz. Heißt: Wir können tun und lassen was wir wollen, haben Spaß daran und freuen uns darüber, dass sich die Beschaffung neuer Musik mehr oder weniger verselbstständigt hat.
Heißt auch: Outing ist gar kein Problem. Und so posaune ich es gerne und unverblümt raus: Last Christmas von Wham! ist meines Erachtens das beste, größte und ohrwurmigste Weihnachtslied überhaupt. Dem können die ganzen schönen Songs, die auch Bands aus unserem Kosmos über viele Jahre veröffentlicht haben, nicht das Wasser reichen. Das liegt zum Einen natürlich an dem irren Kitsch, den dieser Song versprüht! Zum Anderen an dem schönen Zauber, der zwischen den Zeilen liegt. Und: George Michael war einfach ein großartiger Musiker. Ja, ich höre den Song sehr gerne. Ja, es kommt vor, dass ich mitten im Sommer anfange diese Zeilen zu summen und werde zurecht gescholten. Und da ihr lieben Lesenden diesen wundervollen Track ja kennt, müssen wir ihn hier nicht verlinken. Lieber machen wir euch auf das aufmerksam, was wir Schönes, Berichtenswertes gefunden haben.
Hier ist die luserlounge. Es ist Freitag. Wir haben selektiert!
Bleakness
(sb) Selbst wenn das neue Album zehn unterschiedliche Geschichten und Visionen beinhaltet, so gibt es doch ein beherrschendes Thema, das sich über die gesamte Laufzeit von Functionally Extinct (VÖ: heute!) erstreckt: Wir leben in einer Welt, die durch absurde Entscheidungen diverser Machthaber immer weniger lebenswert wird und schwanken zwischen Wut und Hilflosigkeit. Und auch wenn es klischeehaft klingen mag, so ist es doch umso wichtiger, dass die Kraft der (Punk-)Musik eingesetzt wird, um politische Themen anzusprechen und den vermeintlichen Schwachen unserer Gesellschaft eine Stimme zu geben. Ich hatte mich kürzlich ja mal beklagt, dass ich kaum gute Bands aus Frankreich kenne und siehe da: Nach Lysistrata und Lion's Law sind Bleakness nun bereits der dritte Act aus unserem Nachbarland, der innerhalb kürzester Zeit bei mir punkten kann.
XII
(sb) Vier Jahreszeiten, zwölf Monate, zwölf innovative und kreative Künstler und zwölf neue klassische Stücke für hohe musikalische Ansprüche. Aber keine Angst: Das Projekt XII (VÖ: heute!) ist keineswegs eine verkopfte Ansammlung einzelner Werke, sondern funktioniert gerade deswegen so hervorragend, weil verschiedene Individuen ihre Ideen und Talente perfekt einsetzen und so für ein Ensemble sorgen, das zwar keinen roten Faden verfolgt, in sich aber stimmig ist und dennoch genug Raum für eigene Interpretationen lässt. Ob Soloklavier, akustische Gitarre oder Synthesizer im Einklang mit Naturgeräuschen - die Sinne werden angesprochen und der Wechsel des Lebens mit all seinen Stimmungen und Gefühlen reflektiert.
Zur Entstehungsgeschichte des Projekts erinnert sich Christian Badzura, Senior Director New Repertoire von Deutsche Grammophon: "Im Grunde wurde dieses Projekt aus einer Notwendigkeit geboren - manchmal stößt man auf ein besonderes, noch nicht veröffentlichtes Stück, das man sehr gern bekannt machen würde, mit XII gelingt genau das. Das Team konnte so außerdem mit vielen begabten Künstlern aus aller Welt Kontakt knüpfen, unter ihnen sowohl junge als auch etablierte Komponisten. Und daraus wird noch mehr entstehen."
Das hoffen wir sehr und werden gerne weiterverfolgen, mit welch toller Musik uns Arnold Kasar, Alex Baranowski, Stefano Guzzetti, Suzanne Ciani und die anderen vertretenen Künstler/innen in Zukunft verwöhnen werden.
Hotel Hotel
(sb) Drei Instrumentals und sechs Songs, in denen einigen der dunkelsten Erlebnisse in einem Menschenleben eine Stimme verliehen wird - das ist Heaven's Will (VÖ: 06.12.), das dritte Studioalbum des norwegischen Musikers Vegard Urne und seiner Band Hotel Hotel. Textlich bewegen sich die Skandinavier auf einer düsteren Ebene, die Lyrics drücken diverse bedrückende und entmutigende menschliche Geisteszustände aus, während die Musik (White Soul, Americana, gar Country!) eher Schutz, Trost und Linderung verspricht. Nicht zuletzt aufgrund dieses mitunter krassen Kontrasts ein sehr spannendes Album, das hoffentlich auch in Deutschland seine Nische finden wird.
Voodoo Jürgens
(ms) Die klassischen ersten Sätze zu diesem Künstler wären ein paar äußerst hinkende Vergleiche zu Szenegrößen und anderen Starts und Sternchen der mittlerweile recht großen und erfolgreichen Austropop-Riege. Doch es ist offensichtlich, wie wenig Voodoo Jürgens mit Wanda, Bilderbuch oder Seiler und Speer zu tun hat. Viel rotziger, noch viel unverständlicher für Ohren, die mit einem astreinen Hochdeutsch großgeworden sind. Und damit halt noch sympathischer und, um an den richtigen Stellen mal wieder Fatoni zu zitieren: Scheiß auf Authentizität, ich will einfach nur ich selbst sein. Trifft auf Voodoo sicher irgendwie auch zu. Berühmt geworden mit dem wunderbaren Gassenhauer und Ohrwurm Heite Grob Ma Tote Aus, hat Voodoo Jürgens kürzlich erst nachgelegt. Voller zwinkender Augen und Witz wurde 'S Klane Glücksspiel betitelt. Unkonventionell, schön eigenwillig und auch verdammt wahr. So wie auf Angst Haums. Aus verlässlichen Quellen weiß ich, dass seine Konzerte ein Erlebnis sind. Das ein oder andere Kaltgetränk fließt dann bestimmt von alleine und wir wollen Euch den Besuch eines seiner kommenden Auftritte dringend raten. Hier:
20.12.19 Ebensee, Kino Ebensee AUSVERKAUFT
05.12.19 Innsbruck, Treibhaus
06.12.19 Innsbruck, Treibhaus
07.12.19 Saalbach, Bergefestival
10.12.19 München, Kongresshalle
11.12.19 Linz, Posthof
12.12.19 St Pölten, Cinema Paradiso AUSVERKAUFT
13.12.19 Graz, Orpheum
17.01.20 Stuttgart, Merlin AUSVERKAUFT
18.01.20 Dortmund, Konzerthaus
19.01.20 Karlsruhe, Kohi
22.01.20 Zürich, Bogen F
23.01.20 Basel, Kaserne
24.01.20 Düdingen, Bad Bonn
25.01.20 St Gallen, Palace
14.02.20 Obermarkersdorf, Kufo
20.02.2020 Passau, Zauberberg
21.02.2020 Heidelberg, Halle02
22.02.2020 Leipzig, Nato
23.02.2020 Dresden, Beatpol
25.02.2020 Osnabrück, Kleine Freiheit
26.02.2020 Bremen, Lagerhaus
27.02.2020 Düsseldorf, Zakk
28.02.2020 Würzburg, Cairo
29.02.2020 Ulm, Cabaret Eden
Regarde
(ms) Wie auch in der letzten Selektion breit angelegt, sehen wir auch hier wieder unserer Mission Rockmusik aus Südeuropa zu verbreiten! Denn die scheitert ja bekanntlich oft an mindestens zwei Hürden: Zum Einen die ganzen Vorurteile gegenüber zu stark amoregetränkter Musik. Zum Anderen ein im weitesten Sinne logistisches Problem: Die Lobby fehlt. Wir schaffen sie.
Regarde machen das, was schnell für Begeisterung sorgen kann. Schnörkellose Rockmusik. Leider singen sie auf Englisch, aber das steigert natürlich ihre Möglichkeiten außerhalb von ihrer Heimat Vicenza für Aufmerksamkeit zu sorgen. man hört auch gar keinen Akzent! Und ehrlich gesagt: Ich bin kein großer Fan von Classic Rock im weitesten Sinne. Doch neue Pop- und Rockmusik ist derzeit schnell sehr verkopft, pseudo-intellektuell oder schlicht und einfach schlecht. Da tut es gut, die Tugenden aufkeimen zu lassen und die Boxen aufzudrehen. Wide Awake ist dafür ein ideales Beispiel. Es ist die neueste Single, die auf ihrer zweiten Platte The Blue And You am 31. Januar erscheinen wird. Und die Botschaft laut Sänger Marco Casarotto: "Der Song behandelt das Gefühl, eine Trennung zu realisieren und letztendlich zu akzeptieren. Schlaflose Nächte und hoffnungslose Tage lassen einen am Ende verstehen, was man wirklich braucht und wer man ist." Wie wahr!
Chandeen
(ms) Wie oben bereits angemerkt, mag ich gute Popmusik sehr gern. Zum Glück muss es nicht immer Wham! sein! Wäre auch ein wahnsinnig falscher Vergleich. Denn bei Chandeen bezaubern die eher ruhigeren Töne. Hier wird auch mal wieder selbstbewusst gepfiffen (wer als erstes die Scorpions nennt, geht bitte!). Und nein, das hier sind keine Newcomer! Die Band um Harald Löwy und Sängerin Julia Beyer veröffentlicht am 28. Februar ihr zehntes (!) Album, das auf den Namen Mercury Retrograde hört. Die zehn Lieder der Platte strotzen vor Unaufgeregtheit, haben keine Furcht auch rein instrumental zu sein, wunderbar romantisch zu agieren und doch immer eine nicht zu leugnende düstere Atmosphäre erzeugen. Mein erstes Bauchgefühl sagt mir: Das liegt irgendwo zwischen Lana Del Ray und Roxette und dreißig Jahren Erfahrung im Musikgeschäft! Reinhören!
Regarde
(ms) Wie auch in der letzten Selektion breit angelegt, sehen wir auch hier wieder unserer Mission Rockmusik aus Südeuropa zu verbreiten! Denn die scheitert ja bekanntlich oft an mindestens zwei Hürden: Zum Einen die ganzen Vorurteile gegenüber zu stark amoregetränkter Musik. Zum Anderen ein im weitesten Sinne logistisches Problem: Die Lobby fehlt. Wir schaffen sie.
Regarde machen das, was schnell für Begeisterung sorgen kann. Schnörkellose Rockmusik. Leider singen sie auf Englisch, aber das steigert natürlich ihre Möglichkeiten außerhalb von ihrer Heimat Vicenza für Aufmerksamkeit zu sorgen. man hört auch gar keinen Akzent! Und ehrlich gesagt: Ich bin kein großer Fan von Classic Rock im weitesten Sinne. Doch neue Pop- und Rockmusik ist derzeit schnell sehr verkopft, pseudo-intellektuell oder schlicht und einfach schlecht. Da tut es gut, die Tugenden aufkeimen zu lassen und die Boxen aufzudrehen. Wide Awake ist dafür ein ideales Beispiel. Es ist die neueste Single, die auf ihrer zweiten Platte The Blue And You am 31. Januar erscheinen wird. Und die Botschaft laut Sänger Marco Casarotto: "Der Song behandelt das Gefühl, eine Trennung zu realisieren und letztendlich zu akzeptieren. Schlaflose Nächte und hoffnungslose Tage lassen einen am Ende verstehen, was man wirklich braucht und wer man ist." Wie wahr!
Chandeen
(ms) Wie oben bereits angemerkt, mag ich gute Popmusik sehr gern. Zum Glück muss es nicht immer Wham! sein! Wäre auch ein wahnsinnig falscher Vergleich. Denn bei Chandeen bezaubern die eher ruhigeren Töne. Hier wird auch mal wieder selbstbewusst gepfiffen (wer als erstes die Scorpions nennt, geht bitte!). Und nein, das hier sind keine Newcomer! Die Band um Harald Löwy und Sängerin Julia Beyer veröffentlicht am 28. Februar ihr zehntes (!) Album, das auf den Namen Mercury Retrograde hört. Die zehn Lieder der Platte strotzen vor Unaufgeregtheit, haben keine Furcht auch rein instrumental zu sein, wunderbar romantisch zu agieren und doch immer eine nicht zu leugnende düstere Atmosphäre erzeugen. Mein erstes Bauchgefühl sagt mir: Das liegt irgendwo zwischen Lana Del Ray und Roxette und dreißig Jahren Erfahrung im Musikgeschäft! Reinhören!
Drama
(ms) Man kann es sich als Band auch sehr schwer machen. Zum Beispiel wenn man sich Drama nennt. Die Erwartungen an den Sound sind direkt groß. Egal, welches Genre bedient wird, der Effekt sollte einigermaßen klar sein. Vorerst. Die andere Möglichkeit: Man bricht direkt damit. Das tut das Duo aus Chicago. Das heißt natürlich nicht, dass es nun schwächeln würde. Im Gegenteil. Uha, ihr merkt, wie schwer es manchmal ist und welche Knoten man sich erdenken kann.
Kommen wir nun zur Band. Die Sängerin Via Rosa und ihr Produzent Na’el Shehade sind Drama. Ihr Sound ist im Kern elektronisch, der Gesang geht ins poppig Soulige, das Gesamtarrangement oszilliert zwischen Easy Listening, Loungemusik, R'n'B und Pop. Vielschichtig und entdeckenswert. Ihre Single Nine One One ist kein Hilferuf, vielmehr dient der Track zur Entspannung und glänzt doch mit Groove. Der Beat und die Streicher sind wohl verantwortlich dafür. Diese Musik geht direkt angenehm ins Ohr und bleibt auch da. Ihr erstes Album Dance Without Me - die beiden arbeiten seit 2014 zusammen! - erscheint am 14. Februar und sie kommen kurz vorher hier zu Besuch:
04.02.2020 - Hamburg, Nochtwache
05.02.2020 - Köln, Jaki
06.02.2020 - Berlin, Kantine am Berghain
sookee
(ms) Es macht immer viel Freude, sich für diesen kleinen Raum entsprechende Worte zu überlegen, die möglichst irgendwie neugierig machen und zum Klicken des Musikvideos anspornen. Das Maximum ist ja schon, dass man sich vielleicht dann ein bisschen mehr mit dem Künstler, der Künstlerin beschäftigt. Doch in diesem Fall kommen mir keine passenden Wörter in den Sinn. Machen wir es kurz. sookee wird als sookee aufhören Musik zu machen. Punkt. Ihre guten Gründe lest ihr am besten hier. Zwei Mal durfte ich sie in den letzten Jahren live sehen und war immens beeindruckt von der Präsenz, die sie auf die Bühne bringt. Ganz Schluss ist natürlich nicht, aber das sagt sie selbst am besten.
Es gibt vier letzte sookee-Gigs. Wir sehen uns in Hamburg!
01.03.2020 - Köln, Kantine
02.03.2020 - München, Technikum
06.03.2020 - Hamburg, Uebel & Gefährlich
07.03.2020 - Berlin, Astra Gala
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