Montag, 1. Oktober 2018

Live: Fortuna Ehrenfeld in Rheine

Foto: luserlounge
(ms) Es gibt sie noch, die richtig guten Menschen auf der Welt. Die Tapferen, Mutigen, Kreativen, Unbändigen. Die, die den Mund aufmachen und was machen. Und es gibt auch ein paar wenige, die nerven. Beide waren in unterschiedlichem Verhältnis am Samstagabend in der Trinkhalle in Rheine zusammen gekommen.
Rheine? Wo liegt das denn? Rheine liegt nicht bei Köln oder Düsseldorf, sondern zwischen Osnabrück und Münster und hat eigentlich nicht besonders viel zu bieten. Es gibt einen IC, der auf der Strecke Berlin-Amsterdam dort hält und einen Regionalexpress, der in den schönen Norden fährt, nach Emden.
Und es gibt ein paar tolle Menschen, die sich dort für die Helden von Sea Watch einsetzen. Der Verein finanziert sich ausschließlich durch Spenden, um ihre Boote auszustatten und denen im Mittelmeer zu helfen, die diese Hilfe so bitter nötig haben, denn Staaten tun dies nicht. Schon im Frühjahr haben die örtlichen Verantwortlichen Martin Bechler angesprochen, ob er nicht mit seiner Band Fortuna Ehrenfeld ein Benefiz-Konzert spielen könne. Ja, kann er. Ja, hat er gemacht. Am Samstag in Rheine. Der Grund? Einfach und emotional: Bechler scheint seit Längerem mit Leuten von Sea Watch in Verbindung zu stehen. Als er dann mal mit ihnen schrieb, hat er Nachricht bekommen, dass sie gerade auf dem Mittelmeer sind und viele Hilfesuchende aufgelesen haben. Via Screenshot wurde ihm mitgeteilt, dass die Crew gerade ein Lied von Fortuna Ehrenfeld lauschte. Da draußen im wilden, rauen Meer. Das packt einen als Musiker und als Menschen. Schnelle Zusage daher.
Die Rheiner Trinkhalle ist eine herrlich urige Kneipe, Bier kostet 2,20€, Kicker gibt's auch und es lässt sich sehr gemütlich an der Theke sitzen, denn die Jungs und Mädels dahinter sind super freundlich. Eine Stunde haben Martin und sein Drummer Paul gespielt, der trotz Panne am Auto pünktlich da war. Jenny scheint in der Welt unterwegs zu sein. Es gab gewohnt gute Ansagen und die einfache Erklärung, warum sie dafür selbstverständlich und liebend gerne nach Rheine kommen. Mit dabei im Gepäck hatten sie den nigelnagelneuen Don't-Touch-Rotwein à la Ehrenfeld, ein Cuvée. Eine Flasche davon stand neben Bechler auf der Bühne, er trank gerne draus.
Und es gab sie natürlich, die ganzen phantastischen Fortuna Ehrenfeld-Lieder: Arsch am Meer, Alles Explodiert, Ein analoges Mädchen, Das letzte Kommando, Hundeherz und natürlich Puff von Barcelona. Große Klasse. Da die Trinkhalle nicht besonders groß ist, ließ es sich Rampensau Bechler auch nicht nehmen mit seiner reinen Stimme ohne, beziehungsweise vor dem Mikrophon, zu singen. Schön nah. Auch die ernst gemeinten Ansagen an die Dorfjugend, die sich hinterm Tresen unterhalten hat. Sie hatten zu schweigen, sonst geht es nicht weiter. Respekt vor der Musik und vor dem Anlass. Hat funktioniert. Es war eine tolle Stunde. Für lau, für Spenden, für einen wahrlich guten Zweck. Die gut 40 Leute, die da waren, waren im übrigen wunderbar textsicher an einigen Stellen.
Danke, ihr tollen Menschen. Danke Fortuna Ehrenfeld, Paul und Martin. Danke Sea Watch.

Und ein Video zu Das letzte Kommando gab's am Wochenende oben drauf:



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