Quelle: steamcommunity.com |
An solchen Tagen spontan bis spät abends am Hafen biertrinkend mit wunderbaren Menschen zu sitzen, das ist dann unbezahlbar. Ein bisschen über Gott und die Welt reden, ein wenig herumspinnen, die Zeit genießen und durchatmen in einem vollen, stressigen Alltag.
Doch nun heißt es: Selektiert!
Art Brut
Es ist eine gewaltige Band und ich kann mich sehr gut an das eine Mal erinnern, als ich sie live gesehen habe. Es war eine Offenbarung, ein wahnsinniger Auftritt. Art Brut. Die rotzigen Gitarren, der schwere Bass, der unverwechselbare Gesang, wenn man es denn wirklich so nennen kann. Lange waren sie von der Bildfläche verschwunden, Eddie Argos hat m.E. in Wien ein bisschen Kunst gemacht, doch jetzt werden wieder verstärkt große Boxen durchgeknallt. Es gibt es neues Lied, es heißt Wham! Bang! Pow! Let's Rock Out! Und nach dem fünften Mal geht's richtig rund: Yeah!
PeterLicht
Wie macht man im individualisierten Indiekosmos auf sich aufmerksam? Es gibt viele verschiedene Strategien. PeterLicht hat es jahrelang mehr oder weniger gut geschafft, sich nicht ablichten zu lassen. Nun weiß man immerhin wie er aussieht, doch sein wahrer Name bleibt m.E. noch ein Rätsel. Ist auch gut so und interessiert ja auch nicht wirklich. Was interessiert ist die Musik, die er macht. Und nachdem ich ihn letztes Jahr noch in Salzburg gesehen habe, ist die Freude auf ein neues Album umso größer. Genau wie bei Art Brut ist das letzte Album sieben Jahre alt. Am 19. Oktober erscheint auf Tapete Records (juhu!) der Nachfolger mit dem Namen Wenn Wir Alle Anders Sind. Und es wird sicher herrlich verschwurbelt! Live gibt's bislang diese Termine:
20.10.2018 Frankfurt – Mousonturm
21.10.2018 München – Feierwerk
22.10.2018 Köln – Gloria
24.10.2018 Hamburg – Kampnagel
Daniel Brandt
Man hört Musik, man fühlt sie auch, nur man kann sie nicht so richtig sehen. Das dachte sich auch eventuell Daniel Brandt, der nicht nur solo sondern auch mit dem Ensemble Brandt Brauer Frick unterwegs ist. Diese Woche hat er sein zweites Soloalbum angekündigt. Es heißt Channels und wird am 12. Oktober auf Erased Tapes erscheinen. Zur ersten Single Flamingo ist ein tolles Video entstanden, das die Instrumente zeigt, die darauf zu hören sind. Sie sind spielbereit, die Band kommt jeden Moment. Doch nicht im Video. Menschen sitzen um die aufgebauten Instrumente und das Lied läuft. Auch das kommende Werk wird sicherlich nicht leicht zugänglich sein, doch in der ersten Auskopplung entpuppt sich die Schönheit beim zweiten Durchhören:
Das Paradies
Gleiche Frage wie oben: Wie schafft man es im individualisierten Indiekosmos auf sich aufmerksam zu machen? PeterLicht hat die Frage schon beantwortet. Eine andere Möglichkeit besteht darin, sich einen guten, prägnanten und irgendwie ausgefallenen Namen zu geben. Florian Sievers hat sich sicherlich Gedanken gemacht, als er sein Musikprojekt Das Paradies nannte. Klingt ja auch extrem vielversprechend. Er hat schon Kettcar, Element of Crime und Moritz Krämer supportet. Und das mag ja was heißen. Die Vorschusslorbeeren sind abgefeuert. Im August, am 24., erscheint sein Erstling mit dem Namen Goldene Zukunft auf Grönland Records. Es gibt schon einiges an Vorgeschmack und Live-Daten. Sollte man sich nicht entgehen lassen - vor allem wenn man früher die großartige Band Samba mochte:
11.08. Haldern - Haldern Pop Festival
18.08. Hamburg - MS Dockville Festival
30.08. Dresden - Freilichtbühne der jungen Garde (+ Element of Crime)
31.08. Halle - Freilichtbühne Peißnitz (+ Element of Crime)
01.09. Darmstadt - Golden Leaves
01.09. Köln - C/O POP
07.09. Rostock - IGA Park (+ Element of Crime)
08.09. Magdeburg - Festung Mark (+ Element of Crime)
22.09. Hamburg - Reeperbahn Festival
28.09. Mannheim - Kulturbrücken Jungbusch
29.09. Bremen - Lagerhaus
30.09. Dortmund - Way Back When
Mike Ständer Band
Zwei Menschen, zwei Songs und fertig ist die "Adolf/Alkohol"-EP (VÖ der 7inch am 07.09. bei Middle Ear Recordings) der Mike Ständer Band. Ich muss gestehen, dass mich das Gehörte irgendwie fasziniert: zunächst erscheint das Ganze ziemlich dilettantisch, ist es aber mitnichten. Vielmehr gelingt es dem Duo nicht nur, den Hörer durch seine Texte zum Schmunzeln zu bringen, sondern auch die Passagen zwischen den Zeilen entdecken zu lassen. Muss man nicht mögen, kann man aber, wenn man sich drauf einlässt.
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