Quell: theproductivewoman.com |
Eine davon spielte sich in den letzten Wochen und Monaten in Nordrhein-Westfalen ab, in Essen und in Düsseldorf. In beiden Städten wurde der Riesenplan eines Konzertes eines internationalen Künstlers zum Politikum. Es geht um niemand geringeren als Ed Sheeran, der objektiv betrachtet derzeit sicherlich einer der erfolgreichsten Musiker weltweit ist. Kommenden Monat soll (oder sollte) es einen Auftritt in Essen geben, auf einem Flughafengelände. Doch man sollte nie ohne Mutter Natur rechnen. Denn dort erhob sich die gemeine Feldlerche zum Protest und sie war siegreich und hat den Popschnulzensänger in die Flucht geschlagen! Nach Düsseldorf. Dort soll bei der Messe ein umfassendes Gelände neu gestaltet werden, um dort vor bis zu 100.000 Menschen Konzerte veranstalten zu dürfen. Dafür müssten jedoch Bäume weg. Und das geht ja nicht so einfach dank der deutschen Bürokratie. Ein 480 Seiten starkes Papier muss für die Entscheidung, die kommende Woche ansteht, noch durchgearbeitet werden. In einem Monat soll er spielen. Und es ist noch nicht klar, ob das passiert. Achtzigtausend Karten wurden verkauft. Man darf hoffen, dass Düsseldorf verschont bleibt. Bäume, ihr macht das schon!
Hier wird selektiert:
Ólafur Arnalds
Die Traumwelten erblühen wieder, wenn Ólafur Arnalds zuschlägt. Aber das tut er ganz leise, sanft, sehr bedacht und ausgetüftelt. Am 24. August erscheint über Mercury/Universal sein neues Album re:member. Dass er genial im Arrangieren ist, hört mein seiner Musik ganz leicht an, sie entführt den Hörer in ungeahnte Sphären und lässt ihn dort staunen. Für das neue Album hat er - und das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen - mit einem Bekannten eine Software entwickelt, die Klaviere dazu bringt eigene Melodien zu spielen. Das nutzt er dann für seine Songs, die mit Streichern, Sythies und leichtestem Gesang untermalt sind. Atemberaubend! Live gibt's das auch:
05.10. - Hamburg, Elbphilharmonie
07.10. - Wiesbaden, Kurhaus
08.10. - Ludwigsburg, Forum
10.10. - Leipzig, Gewandhaus
11.10. - Berlin, Tempodrom
Flavien Berger
Niemand hat gesagt, dass es einfach wird. Nehmen wir als Beispiel das Lied 999999999 des Musikers Flavien Berger. Fast zehn Minuten geht der elektronische LoFi-Track, beginnt verzerrt und in den ersten Sekunden weiß man nicht so genau, was man davon halten soll, ob man überhaupt weiter hören oder sich doch auf der großen Videoplattform treiben lassen sollte. Nach einer Minute setzt Gesang ein und so etwas wie harmonische Klänge. Doch dann nimmt es richtig Fahrt auf, wird extrem gut! Das Lied ist einer von zwei bereits veröffentlichten Vorboten zum neuen Album des Franzosen Contre-Temps, das am 28. September über Pan European / A+LSO erscheinen wird. Live spielt er kurz vor Release zwei Konzerte hierzulande:
19.09. - Hamburg - Reeperbahn Festival
20.09. - Berlin - Kantine Berghain
Granada
Wie oft habe ich das Debütalbum von Granada in den letzten Monaten angehört, wie viele schöne und vergnügliche Stunden hat es mir bereitet? Wie oft habe ich Songs wie Eh OK, Ottakring oder Palmen am Balkon angestimmt? Ihr könnt Euch vorstellen, wie groß die Vorfreude auf Ge Bitte (VÖ: heute, 22.06.!) war und als dann die Promo bei mir im Postfach aufschlug, hab ich tatsächlich ein wenig gezittert.
Ohne das Album bis dahin gehört zu haben, formte sich ein Satz in meinem Kopf: "Stark, aber es fehlt die Übersingle à la Eh OK".
Und jetzt läuft Ge Bitte seit ein paar Tagen rauf und runter und ich freue mich, dass ich den zweiten Satzteil problemlos streichen kann. Das Album bietet von A - Z ganz große Unterhaltung, ist insgesamt vielleicht nicht mehr ganz so fröhlich und unbeschwert wie sein Vorgänger, offeriert aber andere Stärken. Sänger Thomas Petritsch und seine Band setzen sich mühelos über Genre-Grenzen hinweg, erweitern Austro-Pop um ein paar neue Facetten und sind doch unverkennbar Granada. Bodenständig, aus dem Leben, ungemein charmant und extrem sympathisch.
Edmund
Au weh, bei Edmund denkt man fast schon unweigerlich an den bayerischen Transrapid-Stammler, der seine Frau "Muschi" nennt und im Garten Blumen hinrichtet. Es ist also eindeutig Zeit, diesem Namen ein positiveres Image zu verpassen und zwei Österreicher sind auf dem besten Weg, genau das zu schaffen. Über 1 Millionen Views hat Freindschoft bei Youtube bereits erreicht, Tendenz ganz klar steigend. Am 14.09. folgt dann endlich das langersehnte Debütalbum auf Karmarama und dürfte nicht nur die österreichischen Charts kräftig durcheinanderwirbeln. Wer Seiler & Speer, Pizzera & Jaus und Konsorten feiert, der wird begeistert sein.
Bärenheld
Und nochmal Österreich, nochmal Karmarama: Josua Palmanshofer a.k.a. Bärenheld aus Linz veröffentlicht heute seine Single Weit Hinaus. Was uns erwartet? Große Gefühle, ein fröhlicher, ehrlicher, aber durchaus auch stets nachdenklicher Blick auf das Leben eines Endzwanzigers. Die Gefahr, in den unsäglichen Strudel deutscher Sänger à la Bourani, Bendzko und Giesinger abzudriften, ist durchaus erkennbar, aber ich vertraue einfach mal darauf, dass Bärenheld einen anderen Weg einschlägt. Demnächst geht er mit Granada und dem ebenfalls großartigen Simon Lewis auf Tour - Augen offenhalten und hingehen!
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