Samstag, 16. Juni 2018

Madsen - Lichtjahre

Bild: amazon.de
(mm) Madsen sind wieder da - mit ihrem neuen Album Lichtjahre. Und Lichtjahre scheint es auch her gewesen zu sein, dass man zuletzt etwas von den Jungs aus Niedersachsen gehört hat. Das letzte Album ist nun mittlerweile 3 Jahre her, man muss aber auch fairerweise sagen, dass ich sie in den vergangenen Jahren sehr aus den Augen verloren hatte. Umso mehr habe ich mich im Frühling wieder in sie verliebt und war begeistert, dass ich nun die neue Platte in den Händen halten konnte (bzw. der digitalen Form lauschen darf).


Was war nun also meine Erwartungshaltung? Nachdem die letzten Alben doch ruhiger waren als die ersten, hatte ich nach Vorab-Veröffentlichung von Rückenwind und Mein erstes Lied schon die Hoffnung, dass es doch wieder etwas mehr in die kraftvollere Richtung gehen wird. Wurde mein Wunsch wahr? Lest selbst – hier kommt ein Eindruck zu der (doch recht langen) Tracklist.

     

1. Wenn es einfach passiert
Ohje, da geht’s leider schon los. Mit dem Lied als Beginn des Albums kann ich leider nicht viel anfangen. Text ist mir zu kryptisch, auch nach 4x Hören habe ich keine Ahnung, worum es gehen soll. Zumindest mal musikalisch bin ich nicht enttäuscht. Immerhin.
 
2. Rückenwind
Die Single wurde wie gesagt schon vorab promotet und war bisher mein Favorit. Es ist einfach gute alte Madsen-Manier, Sebastian wird wieder ein bisschen lauter (wenn auch schonender für seine Stimme als auf dem Debüt). Ich liebe dieses Lied – und die Instrumentalteile sind immer noch vielversprechend. Weiter so! 
 
3. Sommerferien
Wer kennt es nicht in unserem Alter – Beruf und Hobbies in Kombination können schon mal dazu führen, dass man echt in Stress versinkt. Das Lied zeigt wunderschön den Unterschied zwischen der „unbeschwerten“ Schulzeit und dem heutigen Arbeitsalltag. Einfach keine Sorgen machen und das Leben genießen. Hat Potenzial, Rückenwind den Favoritenstatus abzuringen. Und auch hier: Musik mega!
 
4. Mein erstes Lied
Auch dieses Lied gab es vorab und ich habe mich direkt verliebt. Jeder kann etwas mit dem Gefühl anfangen: man verbindet Menschen ganz oft mit Liedern (und andersherum), besonders, wenn einem der Mensch extrem wichtig ist (oder es mal war). Und hörst du dann das Lied, kommt dir das Gesicht vor Augen und zaubert ein Lächeln. Text und Musik genial – tadaaa, hier haben wir den neuen Favoriten. Es steigert sich also von Lied zu Lied. Ich freu mich!
 


5. Keiner
Und dann das. Beim ersten Hören dachte ich noch „ohje, das klingt nicht gut“ – ich kann mittlerweile aber nicht mehr sagen warum. Der Grund: Der Text! Er ist so genial wie selten ein Text und hat mich echt zum Nachdenken gebracht – wie war denn die Zeit ohne Internet und Smartphone, ohne Follower und Likes? Wäre echt mal einen Selbstversuch wert. Mittlerweile kann ich wirklich nicht mehr nachvollziehen, warum mir das Lied nicht gefiel, die Musik ist auch in Ordnung, nix Herausragendes aber gut.

6. Wenn alles zerbricht
„Ich bin für dich da, wenn es dir dreckig geht“ – Das Lied ist nicht mehr, aber auch nicht weniger. Mir fiel spontan ein, dass es ein Soap-Intro/Outro sein könnte. Kann man sich anhören, muss man aber nicht.

7. Ich tanze mit mir allein
Wo kommt das denn jetzt her? Nein! Bitte nicht! Zu viel Elektro für meinen Geschmack. Next!

8. Lichtjahre
Das Lied, dass dem Album den Namen gab – da darf man doch was erwarten oder nicht. Und was kommt? Ein ruhiges, schnulziges bla bla – Trennung und trotzdem Verbundenheit. Ich glaube, wenn man in der Situation ist, kann man damit gut was anfangen, ich kann es aktuell nicht.

9. Ein paar Runden
Langsam lässt die Konzentration und Lust auf das Album nach. Auch dieses Lied kann meiner Meinung nicht wirklich viel…. Echt schade. „Komm wir drehen ein paar Runden“ – und vielleicht wird’s dann wieder besser?


An dieser Stelle muss ich echt gestehen, dass ich eine Hörpause einlegen musste, weil ich nach den letzten Liedern so enttäuscht war. Natürlich habe ich dann weiter gehört….


10. Athlet
Musikalisch endlich wieder sehr viel besser, es geht wieder in die richtige Richtung und auch textlich sind wir hier besser unterwegs. Können die Madsen-Jungs es doch noch retten?

Foto: facebook.com/Madsenmusik
11. Kapitän
Kurz vor Veröffentlichung des Albums wurde diese Single noch an die Fans rausgeschmissen. Hab mir die da aber gar nicht angehört – mein Fehler, denn das Lied ist tatsächlich ziemlich gut. Ist zwar vom Textinhalt wieder sehr …naja…siehe oben, aber die Musik holt sehr viel raus.

12.Wird sie mich sehen
Wenn ich den Titel schon lese…So wie er klingt, so klingt auch das Lied – langsam, sehnsüchtig, schnulzig…. Hmpf….

13. Wo mal Wüste war
Ganz gut, aber auch hier nix Besonderes – läuft halt so nebenher durch und gut. Soldier Madsen-Song.

14. Macht euch laut
Das ist es endlich! BÄM! Das Lied, auf das ich unbewusst gewartet hab – laut, kraftvoll, ein Text, in dem es mal nicht um Liebe, Romantik, Sehnsucht etc. geht. Hier kracht es! Und welches zarte Stimmchen hört man da noch? Ich war sehr positiv überrascht, hätte ich nicht erwartet – doch diese Überraschung möchte ich euch nicht nehmen. Ich bin restlos begeistert von diesem Track.

15. Hungriges Herz
Ich habe das Album gehört, ohne die Trackliste vorher anzuschauen (digital halt). Umso erfreuter war ich, ein Lied aus Studienzeiten zu hören – damals hat es Mia. interpretiert. Und ich muss sagen – Madsen setzt es (fast) besser um als das Original. Hörempfehlung!

16. Bumm Bumm Bumm (feat. König Boris)
Scheint es ja schon seit Mitte letzten Jahres zu geben – ist aber komplett an mir vorbei gegangen. Sei‘s drum: Stark angefangen, doch dann…Wer zum Henker ist König Boris und was suchen Fettes Brot denn nun bitte hier? Ist das vielleicht der Beitrag zur WM? Mitgrölcharakter im entsprechenden Promille-Zustand hat es jedenfalls. Oder ist das Lied einfach nur Ironie? Ich weiß es nicht. „Es macht Bumm! Bumm! Bumm! Und keiner fragt warum; Hauptsache es ist laut und Hauptsache es ist dumm. Es macht Bumm! Bumm! Bumm! Und keiner fragt warum, die Lauten werden lauter und die Leisen werden stumm“ Zum Schluss dann eine Ermutigung, die Leisen lauter werden zu lassen – ich bin hier echt unentschlossen, wie ich dieses Lied finden soll. Vielleicht muss ich es noch ein paar Mal hören.



An dieser Stelle endet das Album, was mir Zeit für ein Fazit lässt: Meine eingangs erwähnte Hoffnung wurde leider nicht erfüllt. Es gab einfach zu viele Lieder, mit denen ich nix anfangen konnte, wobei es im Rückblick wohl doch eher 50/50 steht zwischen gut bis sehr gut und „naaa, lass mal lieber nicht weiterhören“. Würde man Track 6-9 und 12 rausschneiden, wäre es ein sehr gutes Teil. Zum Glück kann man sich ja seine Playlist selber zusammenstellen.

Trotzdem: Madsen sind sich selbst treu geblieben, sind wenig vom bisherigen Kurs abgewichen. Ich würde mir für die Zukunft wieder ein bisschen mehr „back to the roots“ wünschen. Aber das ist ja immer subjektiv und sicher gibt es genug Leute, die sich mit einigen Songs mehr identifizieren können als ich. Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Spaß beim Hören.







Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung (siehe Blog-Startseite unten) und in der Datenschutzerklärung von Google.