Freitag, 8. Juni 2018

KW 23, 2018: Die luserlounge selektiert!

Quelle: dribble.com
(ms) Es gibt Leute in meinem näheren und weiteren Freundeskreis, die aufs Wochenende hin arbeiten. Das finde ich immer schade, wenn jemand am Dienstagnachmittag sagt, dass es nur noch drei Tage bis zur ersehnten Auszeit sind. Was ist das für eine unendliche Qual unter der Woche?! Wie sehr muss man sich selbst in den Allerwertesten treten, um das jahrelang durchzustehen? Woher die ganze Motivation nehmen? Und was hat dann das Wochenende für eine überhöhte Bedeutung? Es muss dann ja mit einem Heiligenschein versehen in epischer Breite geplant sein, um diesem Ruf gerecht zu werden. Oder verirre ich mich da?
Logisch, die Frage ist, welchen Erfüllungswert die Arbeit hat und ob sie auch guten Gewissens Mittel zum Zweck sein kann, um halt den Lebensunterhalt zu verdienen, sich ein gutes Buch, ein leckeres Essen, hörenswerte Musik sehenswerte Filme und einen entspannten Urlaub leisten zu können.
Das sind die Fragen, die der Philosophie- und Arbeitsethikausschuss der luserlounge für diese Ausgabe der Selektion eingebracht haben. Die Musikredaktion hingegen präsentiert Euch wie immer ein buntes Potpourri. Come in and hear out!

Get Well Soon
Konstantin Gropper hat es wieder getan. Bereits zum fünften Mal. Das was vor zehn Jahren als Get Well Soon gestartet hat, nimmt jetzt erneut eine wahnsinnige Form an. Denn seit heute steht das fünfte Album beim Plattenhändler Eures Vertrauens im Regal. Es heißt: The Horror. Klar, dass so ein Titel auf den Vorgänger Love folgen muss. Es ist eine Erlebnisreise durch vertonte Albträume von Herrn Gropper. Das Thema Angst herrscht vor; sowohl auf privater als auch auf globaler politischer Ebene. Niemand hat gesagt, dass es bei Get Well Soon leichte Kost gibt. Doch genau macht ja die Faszination aus, wenn der Künstler sich beispielsweise als roten Faden die Konzeptalben von Frank Sinatra aus den 50er Jahren als Vorbild nimmt. Kann man halt machen. Dazu gibt es dann auch kein Musikvideo, sondern eine vierteilige Serie: Denken Sie groß! Und die Tour dann mit 14-köpfiger Big Band hier:

10.08. - Hamburg - Elbphilharmonie (Ausverkauft)
01.10. - Berlin - Volksbühne
08.10. - München - Kammerspiele
12.10. - Leipzig - Westbad
17.10. - Köln - Philharmonie
23.10. - Paris, Le Trianon
28.10. - Stuttgart - T1 Theaterhaus



Die Antwoord
Okay. Man liebt oder hasst sie. Ehrlich gesagt bin ich mir für ein schlussendliches Urteil auch noch nicht so sicher, obwohl ich sie live gesehen habe und es wirklich gut fand. Ninja und Yo-Landi sind halt sehr ambivalente Figuren und es graut einem manchmal bei der Vorstellung, dass die beiden ein Kind zusammen haben sollen. Auf der anderen Seite: Eventuell sind sie auch enorm liebe und fürsorgliche Eltern, die halt auf der Bühne nur ihre Alter Egos ausleben?! Alles ist möglich. Nach den geschickt gestreuten Gerüchten um eine mögliche Auflösung von vor zwei Jahren, ist nun Alien zu hören. Ein vergleichsweise ruhiges Lied mit bildstarker Visualisierung. Gebt Euch das!



Pari San
Parissa Eskandani und Paul Brenning sind Pari San und leben in Berlin und sie machen nicht einfach nur elektronische Musik. Im Gesang und einzelnen Harmonien sind Parissas iranische Wurzeln zu hören, wenn man die Ohren spitzt. Das Faszinierende an ihrem Song Lie ist, dass er leise gute Hintergrundmusik ist und laut gedreht seine volle Wucht entladen kann. Dies ist der erste Vorbote für das gemeinsame Debutalbum R.I.P. Identification, das Anfang September erscheinen wird. Der Titel verrät schon, dass es wohl nicht so hoffungsfroh zugehen könnte. Lassen wir uns überraschen:



The Paradox Twin
Lange Lieder und eine Tracklist eines Albums mit nur sieben Songs. Damit kommt man sicherlich auch auf eine ausreichende Spielzeit. Man könnte Zeit schinden oder ein geniales Konzept realisieren. Bei letzterem sind The Paradox Twin aus Berkshire nun ganz weit vorne. Ein Quintett, das im weitesten Sinne Rockmusik macht. Ihr erstes Album erscheint The Importance of Mr Bedlam am 29. Juni. Beim ersten Höreindruck Planeta kann man schnell zum Schluss kommen, dass es ersetzbare Musik ist. Dann hat man jedoch nur die ersten zwei, drei Minuten gehört und nicht alle sechs und sieben Sekunden. Insbesondere die Klaviertöne bringen eine tolle Dynamik in den Klang, das sollte man sich anhören:

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