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Perfekter kann ein Abend fast gar nicht starten, durchgeführt werden und schließlich enden.
Dass die großartigen Editors auf ihrer aktuellen Tour zum Album Violence auch in Münster Halt machen, hat mich schon sehr überrascht aber natürlich auch immens gefreut. Denn wie schön, praktisch und gemütlich ist es denn, mit dem Fahrrad zum Gig zu fahern?! Genau!
Gastiert haben sie in der großen Halle Münsterland, in der sonst Veranstaltungen wie Apassionata stattfinden. Da geht es einem erst einmal nachvollziehbarer Weise eiskalt den Rücken runter. Hinten in der Halle waren zwar ein paar Ränge abgehängt, der restliche Bereich jedoch sehr gut gefüllt, sodass bestimmt 2.500 Besucher gekommen sind. Mit der örtlichen Nähe sind auch viele Menschen aus Holland gekommen, das hat man gehört.
Den Abend eröffnet hat die Band Public Service Broadcasting. Das ist eine Konzeptband, die aus drei Musikern besteht. Sie machen wundervolle, energiegeladene Instrumentalmusik zu der sie Videoaufzeichnungen zeigen, die sich am Besten mit dem Oberbegriff "Technischer Fortschritt" zusammenfassen lassen. Dazu hörte man Stimmen aus den dazugehörigen Fernsehbeiträgen oder Radiomitschnitte. Das klingt nach einer innovativen Idee und genauso gut ist das aufgegangen. Es hat nicht lange gedauert und diese schöne Kombination kam sehr gut beim aufmerksamen Publikum an. Sich diese Band als Support mit auf Tour zu nehmen, war eine ziemlich gute Wahl! Insbesondere dann, wenn der Bassist Trompete gespielt hat: Gänsehaut!
Bis dato war der Hauptteil der Bühne mit einem riesigen Vorhang verhüllt. Warum das klug war, sah man, als er gefallen ist. Denn das Bühnenbild war wirklich erstaunlich. Große Skulpturen aus Aluminium oder dergleichen, die ähnlich wie Spinnennetze in die Höhe schossen, flankierten den Bühnenhintergrund. Das Licht, das beim darauffolgenden Konzert ein wichtiger Faktor war, spiegelte sich darin sehr geschickt. Hut ab!
Als die fünf Briten an ihre Instrumente gingen, stiegt natürlich auch die Vorfreude. Zwei Mal habe ich sie schon live gesehen und beide waren extrem gut. Man nimmt ihnen ihre Leidenschaft sofort ab. Hallelujah (So Low) ertönte als Eröffner eines in Erinnerung bleibendes Konzertes. Die ersten ein, zwei Lieder werden ja oft genutzt, um den Ton nochmals auszuloten und anzupassen. Leider haben sie dadurch das Potential dieses Wahnsinnsliedes verspielt. Es hätte später kommen müssen, um sich insbesondere im Refrain vollständig ausbreiten zu können. Dennoch ging es gut los. Ein bisschen mussten sie sich warm spielen, bis ein Feuerwerk aus alten und neuen Hits abgeliefert wurde: Voilence, Magazine, Blood, Munich, An End As A Start, The Racing Rats, No Harm, Ocean Of Night, Papillon, Eat Raw Meat = Blood Drool, Formaldehyde, A Ton Of Love.
Tom Smith wechselte zwischen Gitarren, Synthies und Klavier, taperte so präsent und passioniert über die Bühne, dass man es auch gespürt hat, wenn man nicht direkt vor der Bühne steht. Ihre Qualität haben sie in jedem Takt bewiesen und es wurde ihnen mit ausschweifendem Applaus gelohnt.
Nur zwei Dinge kann man bemängeln. Erstens hätte es phasenweise lauter sein können. Aber nun gut. Zweitens fehlte Smokers Outside The Hospital Door. Was für ein faux-pas, diese Hymne nicht zu spielen. Es hätte ein besserer Rausschmeißer als Marching Orders sein könne. Aber nun gut. Meckern auf hohem Niveau.
Vielen Dank, liebe Editors für einen großartigen Abend!
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