Montag, 5. Februar 2018

Kettcar - Live in München



Foto: http://www.kettcar.net/img/kettcar.jpg

(mm) München, Tonhalle, Freitagabend 19 Uhr, Kettcar. Voller Vorfreude stehen wir vor dem Eingang und warten, dass die Türen aufgehen. In freudiger Erwartung dann noch schnell die Jacken abgeschmissen und ab vor die Bühne – es soll ja schließlich gleich losgehen mit Fortuna Ehrenfeld. Als dann die drei Musiker die Bühne besteigen, sind wir erstmal verwirrt…warum hat der einen Schlafanzug und Monsterschuhe an? Nun ja – nach einer halben Stunde ist der Support Act dann auch fertig – kann man sich anhören, muss ich persönlich aber nicht nochmal. Schade.

Viel wichtiger sind die Herren, die nach der Umbaupause auf die Bühne kommen und von der Menge euphorisch begrüßt werden – nach fünf Jahren wurde es auch endlich wieder Zeit. Das neue Album verspricht Gutes, es besteht aber durchaus auch die Hoffnung auf Songs der ersten Alben. Und wir sollen nicht enttäuscht werden - nach Trostbrücke Süd geht es gleich mit einem meiner persönlichen Lieblinge weiter: wir begeben uns auf den Balkon gegenüber und anschließend nach Graceland. Und es bleibt bei dieser fröhlichen 50:50-Mischung aus Alt und Neu, man tanzt, man springt, singt lauthals mit und hat einfach eine gute Zeit. Verfeinert wird das Ganze mit Geschichten von Reimer, der eigentlich nur eine Postkarte verschicken und dann doch partout am Ostbahnhof im Straßenverkauf kein Ticket für das Konzert kaufen wollte. Tsss

Der Block für die Verliebten – Rettung, 48 Stunden, Balu – war für meinen Geschmack auch fein gewählt, sie schaffen es einfach immer noch, einen mitzureißen. Egal ob man textsicher ist oder nicht, man kann bei jedem Lied mitfühlen und genießen. Viel zu schnell kommt mit Deiche das Ende des Sets. Aber Fans wären nicht Fans, wenn sie die Band nicht wieder auf die Bühne holen, um den zweiten Teil kulturell darzubieten. Auch ein bisschen Hip Hop-Feeling kommt auf, als Markus uns auffordert, die allseits bekannte Armbewegung auf Ansage zu machen, welche das Halbcover Der Tag wird kommen untermalt. Völlige Eskalation des Publikums dann bei der Acadamy und den Landungsbrücken (wobei man sich echt fragen muss, ob Pogo bei Kettcar nicht doch etwas übertrieben ist, aber nun gut). 


Nachdem ich 2012 in Magdeburg war, waren meine Erwartungen schon hoch – sie wurden aber definitiv noch übertroffen. Ein absolut gelungener Konzertabend. 


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