(ms) Da eine Kritik zu neuer Musik niemals losgelöst von subjektiven Eindrücken sein kann, beginnt diese Geschichte im Jahre 2015, im Mai. Die dänische Band Rangleklods, die jetzt als Blondage ihr Unwesen treibt, war auf Tour und hat in Dortmund Halt gemacht. Deren Konzert war eine Machtdemonstration, wie sehr man einen Subwoofer bedienen kann. Noch Tage später flimmerten diese Impressionen nach. Noch überraschender war jedoch der Auftritt der Vorband. Nach mehrmaligem Nachfragen und Vergewissern, wurde uns klar, dass sie auf den Namen Xul Zolar hören. Was?! Wie kryptisch ist das denn bitte?! Antwort: Vorbild und Namensgeber ist ein argentinischer Maler, der sich als Künstler Xul Solar nannte. Die Abgrenzung - S zu Z - ist bewusst.
Was machte deren circa halbstündiges Set der Kölner so gut, dass es immernoch in bester Erinnerung schwebt? Es war eine irre Energieleistung, die die drei Jungs auf die Bühne gebracht haben, insbesondere das brutale Schlagzeugspiel. Wenn sie es schaffen - selbst halb unbekannt zu diesem Zeitpunkt - die Meute mit ihren Liedern zum ausladenden Tanzen zu bringen, was geschieht dann erst auf ganzer, abendfüllender Länge?
Davon darf man sich demnächst überzeugen. Denn Xul Zolar haben nach sehr langer Arbeit und perfektionistischem Dasein ihr Trio auf ein Quartett erweitert und bringen nun endlich ihr erstes Album heraus: Fear Talk erscheint diesen Freitag auf Asmara Records.
Im weitesten Sinne machen sie Synthie-Pop. Sie arbeiten mit allerhand elektronischem Gerät, Material und Ideen um einen breiten, sphärischen Klang zu erzeugen.
Und schon ist man wieder beim malenden Künstler. Denn seine Gemälde waren tief, voller Kontraste, breit angelegt, irreal, regen zum Denken und Verweilen an. Die Reise im Kopf kann also beginnen: Augen aufs Bild, Ohren zum Klang: gleichzeitig.
Sanft fängt Fear Talk an mit dem Song Two Month. Die Percussions mal sehr präsent, wechseln die Rhythmen, die Gitarrenklänge beinahe paralysierend, so eingängig. Klingt nicht nach Rheinland, klingt nach Weltall.
Der Gesang dominiert auch bei Vacuum nicht, vielmehr transportieren Xul Zolar eine Stimmung, eine Atmosphäre, in der man sich herrlich verlieren kann. Den halluzinierenden Gitarrensoli muss man Zeit geben, bis sie ihre Kraft entfalten, wie im Titeltrack. Zwischen der ganzen virtuosen Spielerei fehlt leider ab und an ein wenig Druck und pulsierende Energie. Ist das Ungefähre in der Stimme doch etwas zu viel, die Spielerei in Rhythmus und Melodie zu haarklein? Nein, das ist es nicht. Man muss es aller Wahrscheinlichkeit live hören, erleben, dann darin abtauchen. Dann gewinnt ein Song wie Soft Drones an Glanz. Auch Japanese Money wird dann erst richtig zur Geltung kommen.
Wenn man nun ihre EP Tides kennt, kann man möglicherweise ein wenig enttäuscht sein, denn auf diesen älteren vier Songs war wesentlich mehr Energie, Druck und Mut zu spüren.
Doch die vier Kölner werden sich etwas dabei gedacht haben und haben hier den Pop größer geschrieben. Fear Talk bleibt dennoch ein Album, das viel Spaß macht, um seine unterschiedlichen Facetten zu entdecken. Die erkennt man, wenn man sich drauf einlässt.
Bald schon geht es auf Tour. Wir sind fest überzeugt, dass sie live an Qualität nicht eingebüßt haben!
03.02 - Köln, Gebäude 9
14.02 - Dortmund, Oma Doris
15.02 - Hamburg, Prinzenbar
16.02 - Bremen, Lagerhaus
21.02 - München, Rote Sonne
22.02 - Jena, Café Wagner
23.02 - Dresden, Altes Wettbüro
24.02 - Bayreuth, Schokofabrik
25.02 - Berlin, Roter Salon
Im weitesten Sinne machen sie Synthie-Pop. Sie arbeiten mit allerhand elektronischem Gerät, Material und Ideen um einen breiten, sphärischen Klang zu erzeugen.
Xul Solar. Quelle: wikiart.org |
Sanft fängt Fear Talk an mit dem Song Two Month. Die Percussions mal sehr präsent, wechseln die Rhythmen, die Gitarrenklänge beinahe paralysierend, so eingängig. Klingt nicht nach Rheinland, klingt nach Weltall.
Der Gesang dominiert auch bei Vacuum nicht, vielmehr transportieren Xul Zolar eine Stimmung, eine Atmosphäre, in der man sich herrlich verlieren kann. Den halluzinierenden Gitarrensoli muss man Zeit geben, bis sie ihre Kraft entfalten, wie im Titeltrack. Zwischen der ganzen virtuosen Spielerei fehlt leider ab und an ein wenig Druck und pulsierende Energie. Ist das Ungefähre in der Stimme doch etwas zu viel, die Spielerei in Rhythmus und Melodie zu haarklein? Nein, das ist es nicht. Man muss es aller Wahrscheinlichkeit live hören, erleben, dann darin abtauchen. Dann gewinnt ein Song wie Soft Drones an Glanz. Auch Japanese Money wird dann erst richtig zur Geltung kommen.
Wenn man nun ihre EP Tides kennt, kann man möglicherweise ein wenig enttäuscht sein, denn auf diesen älteren vier Songs war wesentlich mehr Energie, Druck und Mut zu spüren.
Doch die vier Kölner werden sich etwas dabei gedacht haben und haben hier den Pop größer geschrieben. Fear Talk bleibt dennoch ein Album, das viel Spaß macht, um seine unterschiedlichen Facetten zu entdecken. Die erkennt man, wenn man sich drauf einlässt.
Bald schon geht es auf Tour. Wir sind fest überzeugt, dass sie live an Qualität nicht eingebüßt haben!
03.02 - Köln, Gebäude 9
14.02 - Dortmund, Oma Doris
15.02 - Hamburg, Prinzenbar
16.02 - Bremen, Lagerhaus
21.02 - München, Rote Sonne
22.02 - Jena, Café Wagner
23.02 - Dresden, Altes Wettbüro
24.02 - Bayreuth, Schokofabrik
25.02 - Berlin, Roter Salon
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