Mittwoch, 20. Dezember 2017

Adventskalender, Türchen 20: Der Rück- und Ausblick von Liann


Foto: www.curt.de
(sb) Es war einer dieser magischen Abende, als die luserlounge den Münchner Singer/Songwriter (und noch so vieles mehr…) Liann kennenlernte, damals auf dem Poolbar Festival in Feldkirch im Sommer 2017, der so ewig weit weg zu sein scheint, wenn man auf das winterliche Treiben außerhalb der wärmenden Stube blickt. Liann supportete an diesem Tagdie bezaubernde Fiva und die Jazzrausch Bigband (JRBB), seine Goldjunge-EP ist seitdem ein treuer Begleiter in allen Lebenslagen. 2018 darf kommen – und mit ihm hoffentlich ein neues Album des Münchners.


Alben des Jahres

Platz 3: Wrap Your Troubles in Dreams - Angela Aux

Nicht viele Alben haben es 2017 geschafft, in voller Länge meine Aufmerksamkeit zu erregen. Dieses aber schon. Die unaufdringlichen Melodien streifen einen beim ersten Hören nur, aber bleiben unerwartet stark hängen. Der Detailreichtum und die Tiefe der Produktion tun ihr übriges dazu, das man „Wrap Your Troubles In Dreams“ unglaublich gut anhören kann. All das allein von der Folkmit-Geräuschen-Ein-Mann-Armee Angela Aux. Für den verregneten Frühling und den goldenen Herbst, für Spaziergänge und Vormittage im Bett.




Platz 2: Alle Liebe nachträglich - Mine & Fatoni
Erst nach vehementer Empfehlung eines guten Freundes, mir die Platte noch ein zweites Mal durchzuhören, bin ich so richtig darauf hängen geblieben. Einerseits liebe ich einige Tracks einfach: „Schminke“ ist für mich ein Beispiel, wie man 2017 immer noch gute naive Liebeslieder auf deutsch schreiben kann und „Fundament“ ist sowohl vom Beat her als auch lyrisch extrem gut.Andererseits finde ich es auch sehr nice und beachtlich, in dieser zunehmend schnelllebigen Musikwelt ein Kollabo-Album zu machen, das noch dazu eine Art Konzeptalbum ist und vom Hörer viel Zeit und Aufmerksamkeit fordert. Ein mutiger Move, der hoffentlich die Beachtung finden wird, die er verdient.



Platz 1: Exit Inside - theAngelcy

Eine Freundin hat mir das Album aus Tel Aviv mitgebracht. Es lief ein paar Mal abends in der Küche, wenn Freunde da waren, dann kamen theAngelcy in die Milla, einen Club direkt um die Ecke bei mir. Das Konzert war eines der besten, die ich je erleben durfte. „Exit Inside“ steht der Live-Performance von theAngelcy in nichts nach. Deren Musik bewegt sich irgendwo zwischen Indie, Folk und Klezmer. Die Arrangements sind extrem ausgecheckt, aber nie zu abgehoben, immer bodenständig und fresh. Drüber singt Rotem Bar-Or mit seiner eigenwilligen und sehr facettenreichen Stimme von Liebe und Tod, hintergründig und reflektiert. Und immer mit einem gewissen Witz. Hat mich direkt ins Herz getroffen und rettet mir manchmal den Arsch.



Songs des Jahres
 
Platz 3: Feuermelder - Hadern im Sternenhagel
Hätten Hadern im Sternenhagel ein Album gemacht, wäre es wahrscheinlich das vierte unter den TOP 3 geworden. Haben sie aber nicht, dafür die Feuermelder EP, die vier Tracks fasst. Die läuft bei meinem Bruder und mir in Heavy Rotation. Und Feuermelder ist der sonderbarste gute Song seit langem für mich gewesen. Ein stampfender Synthie-Bass und weirde Vocoder Lyrics, abgehoben, aber trotzdem irgendwie organisch und berührend.



Platz 2: Don’t Kill My Vibe - Sigrid
Der Song weckt meine Pop Allüren. Ich hab die Klavier-Akustik-Version gehört und musste ihn sofort lernen. Man will dazu mit der Haarbürste vor dem Spiegel performen und ärgert sich dann ein bisschen, dass man mittlerweile zu verklemmt für sowas ist. Top Song, fette Produktion und Vocals, die irgendwie unschuldig und frech zugleich sind. I’m hooked.



Platz 1: The Call - theAngelcy
Ich könnte das ganze Album als Song des Jahres nominieren. The Call ist es geworden, weil der Track so etwas leichtes, beruhigendes, aber auch fast Tanzbares hat. Freude, Melancholie, Weltschmerz, er fängt alles auf. 



Geheimtipp für 2018

Lakedaimon
Irgendwas mit See, irgendwas mit Diamant oder Dämonen. Ein mysteriöser Name für das neue Projekt von Dobré und Occupanther. Beide aus München, aber musikalisch aus ziemlich verschiedenen Ecken. Dobrés folkige Attitüde, sein lyrisches Talent und seine unverwechselbare Stimme treffen auf Occupanthers untrügliches Gespür für Beats und detailreiche, ausgecheckte Produktion. Gibt bisher nur einen Song, „Inhale/Exhale“ auf Spotify, also wirklich ein Geheimtipp, ich bin sehr gespannt, was da noch kommt.




Und ganz zum Schluss wollen wir natürlich auch noch was von Liann hören: "Goldjunge" aus seiner Werkstatt Session - viel Spaß!















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