Das Cover vom Live-Album |
Zeremonie und Ergebenheit.
So lässt sich der Kosmos der schwedischen Band Ghost wohl ganz gut zusammenfassen. Und so haben sie nun ihr erstes Live-Album genannt.
Es erscheint zum Ende eines extrem ereignisreichen Jahres der Gruppe. Lange wurde gemunkelt, ob die diesjährige Veröffentlichung noch ein reguläres Studioalbum wird oder nicht. Ziemlich überraschend wurde dann nicht nur der Live-Mitschnitt angekündigt, sondern auch unmittelbar digital veröffentlicht. Am 19. Januar erscheint Ceremony And Devotion zusätzlich auf CD und Vinyl. Ob das Digitalrelease in der Vorweihnachtszeit reine Marketingstrategie ist oder ob der Fortschritt beim vierten Album noch nicht so weit ist, bleibt Sache der Spekulation. Für viele Ghost-Fans ist es einerlei, dem Kollektiv um Papa Emeritus III wird alles aus den Händen gerissen. Der Hype reißt nicht ab, sie sind in der Rockwelt relativ schnell aufgestiegen und füllen nun große Hallen. Doch dies alles nicht ohne faden Beigeschmack. Der Rechtsstreit mit den ehemaligen (Gründungs-)Mitgliedern liegt noch schwer in der Luft. Nun stehen bezahlte Gastmusiker mit Papa auf der Bühne. Dazu weiß man nun, wer sich hinter dem Mikrophon versteckt, sodass das Mysteriöse und Geheimnisvolle der Inszenierung an Gewicht verloren hat. Es ist Tobias Forge (ehelams Repugnant), der wohl schwer handzuhaben ist.
Nun gut.
Mit 17 Liedern und 1:20h Spielzeit bildet Ceremony And Devotion ganz gut ein richtiges Konzert von Ghost nach. Es gibt Live-Alben, die wesentlich kürzer sind. Klar, auch welche, die länger sind. Was hier natürlich fehlt ist eine DVD. Denn die Band spielt so krass mit optischen Reizen, der Verkleidung der Musiker, dem Bühnenbild und allerhand Extras, das man dem auf Konzertlänge gern zugesehen hätte. Wer Ghost schon live gesehen hat, weiß genau, was hier gemeint ist. Insbesondere die Begleitung des Songs Body And Blood durch die sogenannten Sisters Of Sin ist ein Glanzstück fürs Auge.
Was das kleine Weihnachtsgeschenk aber dennoch wert ist, ist, dass es die enorme musikalische Qualität der Band gut einfängt. Schon ihre Alben und EPs sind auch einem starken Niveau produziert und sie können es auf die Bühne bringen. Mitgeschnitten wurden die Lieder diesen Sommer auf ihrer Amerika-Tour, hauptsächlich beim San Francisco-Gig. Tom Dalgety hat es so produziert, dass man von der Boxen daheim schnell mitgenommen wird. Um es richtig genießen zu könne, sollte man eventuell auf das Release im Januar warten, um die Schallplatte dann richtig aufzudrehen. Dann heißt es: Räucherstäbchen anzünden, Licht dimmen und Ghost hören!
Dabei sind alle Hits der Band: Square Hammer, From The Pinnacle To The Pit, Cirice, Year Zero, Mummy Dust und He Is. Allein für die Ansage des klassischen Rausschmeißers Monstrance Clock lohnt die Anschaffung. Wie sie lautet, solltet ihr selbst hören (Stichwort Jugendfreiheit).
Hier ein kleiner Eindruck:
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