Räkel, räkel; zupf, zupf. Foto: Jennifer Stenglein |
1. Snow
Lässige Gitarre, schönes Elektroschlagzeug und dann "Lalalalala". Es beginnt gut und genauso wie man es sich vorgestellt hat: total entspannt. Dann der Gesang von Julia in sofortiger Antwort ihres Bruders. Ein bisschen mehr Percussion machen diesen verträumten Song im Refrain kombiniert mit leichtem Orgelspiel genau zur richtigen Wahl zur ersten Single: Gut! Keine Wintergefühle.
2. Oakwood
Bei dem Intro will ich ganz schnell und unumwunden am Strand liegen, ein schönes Kaltgetränk dabei genießen und den Wellen bei ihrer Ankunft an der Brandung zusehen. Angus' sonst eher gewollt brüchiger Gesang tritt hier selbstsicher auf, gefällt gut. Der Wechselgesang an sich ist natürlich Teil des ganzen Projekts; hier entfaltet er sich sehr angenehm!
3. Chateau
Zweite Single, ab dafür! Der nach einigen Takten einsetzende und dann treibende Bass-Drum-Beat berechtigt allemale dafür! Julias Säuseln im Hintergrund bringt Rauschzustände beim Hörer zutage. In diesem Schloss kann man sich verirren, schön.
Und klar: Dies ist formvollendeter Pop!
4. Cellar Door
Hier wird es persönlich. Und weil sie halt Schwester und Bruder sind, doppelt persönlich, wenn es um die Beerdigung des Großvaters geht. Was natürlich immer höchstgradig traurig erscheinen mag, hat hier doch einen gar nicht so melancholischen Ton, wie der Text erahnen lässt. Wieso nicht?! Funktioniert gut.
5. Sleep Alone
Sollte man die Band nicht kennen und wie sie sich präsentiert auf Fotos, denkt man schnell: "Ach schön, ein Pärchen macht Musik, wie romantisch." Das suggeriert auch irgendwie der Titel, das Ende einer Beziehung. Da das ja aber alles nicht so ist: Goodbye Gedanke.
Da fragt man sich ja halt auch schnell wie es ist, mit dem Bruder oder der Schwester eine Band aufrecht zu halten, als ob man nicht schon genug miteinander zu tun hat. Seit dem letzten Album schreiben sie ihre Songs gemeinsam und haben dieses Album auch allein produziert. Es scheint ja hervorragend zu harmonieren im Hause Stone.
6. Make It Out Alive
Verspieltes, gezupftes Intro mit dem langsam heranschleichenden Gedanken, ob noch ein richtiger Hit auf dem Album wartet. Die Songs bis jetzt waren schön und angenehm und rund; doch so richtig gezündet hat es noch nicht. Trotz der schönen Basslinie verliert sich dieser Track schnell.
7. Who Do You Think You Are
Nein, nein, das Lied, an das man hier schnell denken mag, heißt "Jar of Hearts". Und das hat leider auch mehr Energie als diese Nummer, obwohl es schön gitarrenpoppig ist.
8. Nothing Else
Ein Song ohne Höhepunkte.
9. My House Our House
Der schöne Chorgesang ab der Hälfte des Tracks gibt richtig Hoffnung. Es ist ein herrliches Lied der Gemeinsamkeit. Es wird sich ideal eignen, am Ende eines Konzerts als Sing-a-Long von den Fans weitersingen zu lassen.
10. Bloodhound
Stimmungsumschwung und der fiese Gedanke, dass sich das Album endgültig festgefahren hat. Hier geht es so unspektakulär zu, dass die Betätigung der Skip-Taste die einzig richtige Entscheidung ist.
11. Baudelaire
Wiederholen will ich mich nicht. Weiter...
12. Sylvester Stallone
Mittlerweile ist es nur noch schön, dass es der letzte Song des Albums ist. Das klingt jetzt wirklich schlimm, aber selten war Musik so belanglos. Es nervt noch nicht einmal und es ist unerklärlich, wieso Rick Rubin sich so sehr für Angus & Julia Stone begeistern konnte.
Mehr muss nicht gesagt werden, keine Conclusio, keine abschließende Wertung, es wurde genug gewertet.
Wer mag, kann sich die beiden hier ansehen:
11.10. Köln - Palladium
13.10. Stuttgart - Hegel-Saal
26.10. Zürich - Samsung Hall
28.10. Genf - Arena
29.10. Wiesbaden - Schlachthof
30.10. Berlin - Columbiahalle
03.11. München - Zenith
05.11. Hamburg - Sporthalle
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