Krakow Loves Adana |
Ich schaue gern die Serie New Girl, der Humor ist spitze, die Schauspieler super und es ist herrlich kurzweilig. In der ersten Staffel spielt Lizzy Caplan für ein paar Folgen die Freundin von Nick. Im Deutschen hat sie eine herausragende Synchronsprecherin. Die Stimme ist ein Mix aus verführerisch, geheimnisvoll, jemand, mit dem man sich gern unterhalten möchte, weil man gerne zuhört. Und ja - sie klingt auch sexy. Das kann ein Nachmittag bei Kaffee und Kuchen sein, oder ein Abend mit zwei, drei, vier Bier, weil auf den Zuhörenden eine stimmliche Faszination ausgeübt wird.
Damit sind wir automatisch bei "Krakow Loves Adana", der Hamburger Band um Deniz Cicek und Robert Heitmann. Denn singen tut nur sie, Deniz. Und wie!
Diesen Freitag, am 24. März, bringen sie auf dem eigenen, neuen Label Better Call Rob ihr drittes Album "Call Yourself New" heraus mit zehn wundervollen Songs voller Gefühle, Intensität und raumeinnehmendem Sound.
Der ist auch mal schroff und etwas rau, entwickelt aber in beinahe jedem Song eine Herrlichkeit, der kaum zu entgehen ist.
Der charakteristische Klang macht sich im Einsteiger des Albums "Darkness Falls" bemerkbar: ein etwas schrammeliges Schlagzeug, treibende Gitarren, darüber ein paar Saiten- und Klaviereffekte. Auf diesem Teppich breitet sich Deniz' Stimme aus, die wunderbar voll und tief ist. Im Refrain setzen im Hintergrund noch ganz dezent Bläser ein, die Krakow Loves Adana den letzten Schliff geben.
Bevor es mit den anderen Songs weitergeht, ein kurzer Ausflug zum Titel des Albums und zum Namen der Band. Beide hängen eng miteinander zusammen. Deniz und Robert haben sich des Nachts in Bielefeld kennengelernt, leben länger schon in Hamburg und sind nicht nur ein Paar sondern auch diese Band. Deniz' familiäre Wurzeln liegen in der Türkei, Roberts in Polen, sodass der Name klug und schön ausgewählt ist. Ein bisschen mehr europäische, liebevolle Völkerverständigung kann es dieser Tage gut gebrauchen!
"Call Yourself New" heißt es nun. Eine Neuerfindung seiner selbst klingt schnell nach einem esoterischen Kalenderspruch. Wirklich umgesetzt haben die beiden dieses Motto: Trennung vom alten Label, Gründung eines eigenen, stärkere Konzentration aufs Songwirting. Also alles in eigenen Händen halten - klappt wunderbar!
In "Oh What A Drag" spielt das Album seine Indie-Seite auf, es ist etwas ruhiger; ähnlich auch "Dirty Drug". Die dunkelste und mysteriöseste Seite der Platte ist sicherlich auf "Never Quite Right" zu hören, das den aufmerksamen Zuhörer in einen Sog ziegt, aber nicht nach unten.
Dass die Band ihre Videos in einem schwarz-weißen Gewand hält, passt wirklich gut zur Musik. Die Songs laden ein zum Tanzen, zum ruhig innehalten, meinetwegen auch zum melancholischen Besäufnis allein. Das Album ist gerade mal etwas länger als eine halbe Stunde mit seinen zehn Songs, doch man möchte, dass es gar nicht mehr aufhört!
Dort spielen die beiden demnächst live:
25.04. - Hamburg - Nachtasyl
26.04. - Berlin - Monarch
27.04. - Dresden - Ostpol
16.- 20.08. - Köln - c/o pop Festival
Hier ein älterer Song:
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