Foto: luserlounge privat |
Selbst diesen Rückblick zu verfassen ist seither eine Mammutaufgabe. Es gibt Jahre, da kommt man nicht mehr klar, welches das Beste vom Besten ist. Und es gibt Zeiten, in denen es schwierig ist, genau dies zu benennen. Dieses Jahr ist es soweit. Seit Wochen grübel ich darüber nach, welches die musikalischen Highlights des Jahres waren. Da ist zum Beispiel das traumhaft schöne und in Erinnerung bleibende A Summer's Tale Festival oder der Tagesausflug zum Traumzeit Festival nach Duisburg. Da ist der einzige Kettcar-Auftritt in diesem Jahr in Hamburg oder das unterhaltsame Spektrum-Festival. Sogar drei meiner absoluten Lieblingskünstler haben dieses Jahr neues Material veröffentlicht. Doch weder das Album von Nada Surf, Get Well Soon oder Lambchop haben es für mich persönlich nach ganz oben geschafft.
Trotz oder gerade wegen der gesellschaftspolitischen Wirren der letzten zwölf Monate, soll es hier nur um Musik gehen. Unseren Senf zur aktuellen Weltlage geben wir auch gern dazu, aber nicht hier und nicht heute.
Band des Jahres: Nada Surf
Hä? Stand da oben nicht, dass dem Autor das Album gut aber nicht so mega gut gefallen hat? Ja, das stimmt. Dennoch ist Nada Surf für mich die absolut unumstößliche Band des Jahres. Wieso? Zum Einen wegen der Songs "Rushing" und "Cold To See Clear" vom neuen Album, Zum Anderen habe ich sie dieses Jahr drei Mal live gesehen. Jedes Mal war ich so berührt, emotional ergriffen, voller guter Laune, Endorphine überall, dass es schwer es, dafür die richtigen Worte zu finden. Diese Band ist nach über 25 Jahren dem Publikum so nah, menschlich total präsent, sich darauf besinnend, was wirklich wichtig ist. Das ist ohne Kitsch und Pathos: Always Love! Hate will get you every time.
Album des Jahres: Drangsal - "Harieschaim"
In den letzten Wochen und Monaten pendel ich jeden Tag über eine Stunde pro Weg. Da hat man viel Zeit, um Musik zu hören oder Zeitung zu lesen. Diese Zeit ist die Jury für das Album des Jahres gewesen. Schon im Frühjahr war ich nicht ganz schlüssig, ob ich Max Grubers Debut geil finden soll. Nach mehrmaligem Hören über Monate hinweg muss ich sagen: Ja, es ist geil. So ein brutal starkes Album. Insbesondere "Der Ingrimm" und "Shutter" sind so energiegeladen, kaum zu fassen. Dazu der Retrosound im frischen Gewand und das eigenwillige Auftreten unter anderem beim Melt! Festival. Geht es besser? Meines Erachtens in diesem Jahr nicht!
All das kumuliert in diesem Video:
Songs des Jahres (ohne Staffelung):
Hamilton Leithauser & Rostam - A 1000 Times
Ohne Worte. Das Lied. Ist. Der. Absolute. Wahninn.
Ghost - Square Hammer
Nachdem ich "Meliora" letztes Jahr schon zum Favoriten gewählt habe uns sie mich live so vom Hocker gerissen haben, legten sie dieses Jahr mit einer EP nach: "Popestar". Die ist nicht besonders ausgefallen gewesen, doch der einzige eigene Track hat es in sich. Keine Ahnung, wie oft ich den Song auf volle Lautstärke aufgedreht habe. Zur Freude meiner Mitbewohner und Nachbarn unter uns. Man darf gespannt sein, wer Papa Emeritus IV sein wird, mit dem dann die nächste LP und EP kommen wird. Konzeptband? Egal! Der Hype funktioniert!
Sigur Rós - Óveður
Weil sie einer meiner totalen Favoriten sind. Weil sie der Grund waren, dieses Jahr nach Luhmühlen zum A Summer's Tale zu fahren. Weil das Video so herrlich verstörend ist.
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