Freitag, 1. Mai 2015

St. Gallen. Grabenhalle. Wanda. Amore.

(sf) "Das zweite Album, das im Oktober rauskommt, wird nicht ganz so brillant wie das erste, aber es wird sich besser verkaufen." Dass "Amore" nur schwer zu toppen sein dürfte, ist ohnehin klar, aber dennoch überraschen diese deutlichen, aber natürlich mit ein wenig Ironie und Schmäh vorgetragenen Worte von Marco Michael Wanda ein wenig, denn normalerweise lassen die Wiener ja so keinen Zweifel aufkommen, dass sie sich (selbstverstänlich nicht ganz zu Unrecht) für die Geilsten halten.

Das sehen scheinbar auch immer mehr Schweizer so, denn waren es vor ein paar Monaten in Rorschach nur ca. 120 Besucher, so war die Grabenhalle in St. Gallen bereits mehrere Wochen vor dem Konzert restlos ausverkauft. Im Heimatland Österreich ist das Debütalbum sieben Monate nach Veröffentlichung auf Platz 2 der Charts angelangt, in Deutschland waren Wanda zuletzt als Support von Kraftklub unterwegs und nun soll also auch die Schweiz endlich mit Amore überschüttet werden.

Eröffnet wurde die Show von Weekend Phantom aus dem schönen Luzern, von denen ich vorher leider noch gar nichts gehört hatte, die ihre Sache aber wirklich gut machten und zu überzeugen wussten. Die werde ich mir sicher demnächst mal auf Spotify oder Youtube zu Gemüte führen, denn da hab ich schon deutlich uninspirierte Vorbands gesehen. Dass der FC Luzern an diesem Abend den FC St. Gallen parallel in der Super League mit 6:2 abschlachtete, sorgte zudem für beste Stimmung auf der Bühne.

Dann wars aber so weit: Wanda enterten die Stage, verteilten erstmal generös Appenzeller Quöllfrisch in den vorderen Reihen und legten mit "Luzia" gewohnt schwungvoll und rockig los. Gelungener Einstieg und das Publikum sofort für sich gewonnen. Nach und nach wurde das ganze Album runtergespielt, aber auch drei neue Nummern eingebaut, die sich nahtlos in den Reigen der bekannten Hits einfügten. Laut wars, heiß wars und man merkte der Band an, dass sie auch richtig viel Spaß daran hatte, Amore mit dem Publikum auszutauschen. Marco ließ es sich auch nicht nehmen, sich von den Zuschauern tragen zu lassen, um einem Fan in den hinteren Reihen höchstpersönlich einen Tschik zu überreichen. Das wird der Servicegedanke noch groß geschrieben!

Höhepunkt war natürlich der Überhit "Bologna", bei dem die Meute dann endgültig ausrastete und keiner mehr still stehen bleiben konnte. Kurz vor Mitternacht war dann Schluss, als Zu-Zugabe wurde noch einmal "Luzia" intoniert und das Publikum übelst verschwitzt aber glücklich in die regnerische Nacht entlassen.

Einziger Kritikpunkt: es gibt nach wie vor keine T-Shirts, um seine Verbundenheit zu Wanda mit der Welt teilen zu können. Dabei wäre es so einfach: Wanda. Amore. Mehr brauchts nicht...


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