(vl) Rund 7
Millionen Frauen in Deutschland nehmen täglich die Antibabypille ein. Obgleich
die Nebenwirkungen(Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen, verminderte Libido,
gesteigertes Thrombose- und Krebsrisiko) allseits bekannt sind, ist die Hauptsache, dass kein Braten ins Rohr geschoben wird.
quelle:mrsmusic.net |
Kinder
machen nur Dreck und stinken – aber wegmachen dürfen’s die Eltern. Sie kosten
Geld und Nerven und stellen eindeutig zu viele Fragen. Wenn sie auf die Welt
kommen, können sie praktisch erstmal nichts, garnichts. Alles muss man ihnen
beibringen! So gesehen sind sie erstmal wahnsinnig nutzlos, könnte man sagen.
Und mit der Unabhängigkeit ist es dann sowieso vorbei, man kann ja nichtmal
mehr zur Lieblingsmusik im Auto abgehen,
weil der Passagier auf der Rückbank lieber die neue Bob der Baumeister CD hören
mag, während sich sein Nasenrotz langsam aber sicher den Weg in seine
zahnlückige Mundhöhle bahnt. So viel zu
den Negativfolgen des Kinderkriegens. Aber es gibt tatsächlich auch positive
Nebenwirkungen, die niemandem vorenthalten werden sollten: Kinder, ihr lieben,
Kinder können singen, und sie sind eine wahrhaftige Bereicherung für die Musik!
Das haben
schon einige Musikgrößen erkannt und davon profitiert – denken wir nur an Pink
Floyds „Another Brick in the Wall“ aus dem Jahre 79, oder Jay-Z’s Klassiker „Hard Knock Life“, der sicherlich
schon vielen tausend Menschen einen hartnäckigen Ohrwurm beschert hat. Und wer
hat nicht schonmal zu „D.A.N.C.E.“ von Justice heiter-ausgelassen vor sich
hingetanzt?
Auch in den
letzten Jahren sind einige Musiker auf den Geschmack gekommen, und haben ihre
Freunde und Bekannte angehauen - „Ey, kann ich mir mal dein Kind ausleihen, ich
will wieder ins Studio“.
Ein
aktuelles Beispiel ist „Changes“, die Nr. 1 Single, durch die das französische House-Duo Faul
& Wad Ad 2013 bekannt wurde. Baby I don’t know, just why I love you so…
Musikalisch ebenfalls
in die Elektro-Schublade einzuordnen ist „Mothers Protect“ von Niki and the
Dove – hier im (von mir persönlich für besser empfundenen) Goldroom-Remix
Ein besonderes Goldstück kommt von Converse – ja richtig, diese allseits beliebte Schuhmarke, die uns seit Jahrzehnten mit ihren orthopädischen Katastrophen namens Chucks versorgt – mit Erfolg. Ihr Musikprojekt „Three Artists – One Song“ hat eine wahre Perle hervorgebracht: Frank Ocean, Diplo und Mick Jones + Paul Simonon von The Clash haben sich zusammengetan, und mit Hilfe eines Kinderchores „Hero“ aufgenommen. Smoothe und rockig zugleich – der perfekte Soundtrack für die kommenden Sonnentage!
Das Trio
Peter, Bjorn & John kennt man ja vor allem seit ihrem 2006 veröffentlichten
Song „Young Folks“, mit diesem ganz signifikanten Gepfeife, das wohl irgendwann
jedem auf den Zeiger ging. In „Nothing To Worry About“ geht es zwar nicht um
Young Folks, aber dafür wird die Band von ebenjenen gesanglich unterstützt.
„Negative, why always so negative? If
you have problems why don't you go solve them?“. Ja, danke Kinder, ihr gebt uns
Mut: I got nothing to worry about!
Sehr
verträumt geht’s zu bei „Oh Sailor“ von Mr. Little Jeans feat. Silverlake Conservatory
of Music Youth Chorale – ist das nicht schön?
Wer’s doch
lieber laut mag, für den ist „Degausser“ von Brand New vielleicht besser
geeignet (auch wenn ich mir bis heute nicht ganz sicher bin, ob ich dem Aufruf
des Kinderchors „Take your party hat“ wirklich nachgehen soll…oder hab ich mich
vielleicht doch verhört..?)
Auch die
australische Rockabilly-Punk-Band The Living End hat sich Kinder ins Boot
geholt. „Wake Up“ ist ein gesellschaftskritischer Song über die „Suicidal
Education“ der heutigen Generation: Den Kopf in den Sand stecken, wegschauen,
nichts tun. Der Kinderchor am Schluss kann uns nur hoffen lassen, dass die
Generation der Zukunft endlich aufwacht, hinschaut und handelt!
Jetzt kommt
was für die Ladies. Neben seinen zahlreichen Filmprojekten hat Ryan Gosling – der
Mann, den die Frauen anhimmeln, und die Männer beneiden (sofern sie nicht
irrtümlicherweise denken, sie sähen aus wie er) - noch ein anderes Baby: Die
Musik. Mit seinem Kumpel Zach Shields, mit dem er eine Vorliebe für alte Gruselfilme-
und Geschichten teilt, schrieb er 2007 Songs für ein Grusel-Musical, das aber
aufgrund mangelnder finanzieller Mittel nie zustande kommen konnte. Deshalb
gründeten die beiden kurzerhand die Band „Dead Man’s Bones“ und veröffentlichten
Songs und Videos, die Horror und Zuckerwatte nicht besser vereinen könnten.
Eine
Liebesgeschichte zwischen Mensch und Zombie erzählt
folgender Song: MY BODY’S A ZOMBIE FOR YOOOOUUU!
Zu guter
Letzt – und aus aktuellem Anlass (08.04.2014 im Zenith in München – noch gibt’s
Karten!) vom Hinterland fürs Hinterland: Casper mit „Jambalaya“ – Zeit für das
Original: wer da still sitzt, spinnt.
Nach all
diesen eindrucksvollen Beispielen konnte ich das Bild über Kinder ja vielleicht
doch ein wenig zurechtrücken. Wenn ihr euch das mit dem Kinderkriegen also doch
nochmal überlegt – denkt dran: man kann nie früh genug anfangen mit der
musikalischen Erziehung!
è
Hier nochmal alle Videos als Youtube Playlist:
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