Donnerstag, 18. September 2025

Live in Bremen: Young Rebel Set

Foto: luserlounge
(Ms) Mittwochabend, Hansestadt Bremen, Nieselregen, der Herbst beginnt. Kein Anflug jedoch für Trübsal oder gedämpfte Stimmung. Denn im Tower kommt derart viel gute Musik zusammen, dass es kaum auszuhalten ist. Dabei hätten locker doppelt so viele Leute hineingepasst - schade drum. Man könnte aber auch sagen: Sehr viele Leute haben einen großartigen Abend verpasst. Denn die fast vergessene Band Young Rebel Set ist wieder zurück. Vor sechs Jahren starb ihr Sänger Matty, sicher stand die Band an sich kurz vorm Aus. Doch wenn man die anderen fünf Musiker sieht, wie viel Energie sie versprühen können, ist klar, dass sie einfach zusammen weiter machen müssen. Für den Gesangspart haben sie Tom Blackwell gefunden, der astrein ins Gesamtbild hineinpasst!

Mit seinen eigenen Stücken an der Akustikgitarre und mit Mundharmonika um den Hals hat er selbst den Abend eröffnet. Etwas Pub-Atmosphäre strömte durch die Tower-Räumlichkeiten und eine erste Ahnung von: Hui, das ist aber ein richtig feiner Kerl. Gesang und Entertainment liegen ihm. Mal musste dabei die Gitarre ein wenig hoch, dann wieder runter geregelt werden. 
Dann folgte ein kleines (persönliches) Highlight, als Sönke Torpus auf die Bühne kam. Seine damalige Band gib es (auch) nicht mehr, dafür spielt er bei Nichtseattle an der Gitarre und hat das Low Key Orchestra gegründet, um eigene musikalische Wege weiter zu gehen. Drei Singles sind schon zu hören, hier im Blog darüber zu lesen - viel Begeisterung von meiner Seite. Ich mochte seine Musik immer schon und die neuen Stücke funktionieren richtig gut nur mit der Akustikgitarre und ganz viel Timbre in der Stimme - wow! Da wird nächstes Jahr eine ganz tolle Platte folgen, auf dem das kräftige Dido-Cover leider nicht enthalten sein wird.

Zugegebenermaßen war ich auch vor zehn oder zwölf Jahren auch nicht der riesengroße Young Rebel Set-Fan, aber seit gestern Abend auf jeden Fall! Um 21.15 Uhr betraten die sechs Herren die Bühne und je länger sie spielten, desto öfter dachte ich: melodiöser Indierock mit Klavier ist vielleicht einer der schönsten Dinge, die es live zu erleben gibt. Diese Band kann Stimmungen aufbauen, verändern, das Schöne im Leisen und Lauten zeigen. Krass natürlich, dass sie mit Anchorange, der ersten Single seit der langen Pause, starteten und danach ihren großen Hit Lion‘s Mouth hinterher ballerten. Es folgte eine großartige Reise durch die eigene Diskographie. Währenddessen war deutlich zu spüren, dass diese wundersame Energie von der Bühne deutlich aufs Publikum übersprang und sie die Songs freudvoll feierten! Hat man in die Gesichter der Bandmitglieder geschaut, war eines sofort klar: Diese Gruppe muss leben, sie muss spielen, es macht so unfassbar viel Spaß, diese Musik zu machen. So viel Spaß, dass Sönke Torpus später auch noch mit auf die Bühne kam. 

Wow - das war ein wunderbarer Abend! Viel Energie, aber noch viel mehr Liebe zur Musik, die in ganz verschiedener Form auf der Bühne zu bestaunen war. Wer diese Band in der Nähe sehen kann: Geht da hin, es lohnt sich sehr. Und auch wenn ihr denkt: Ach, nee, zu müde, Mittwoch und Regen und morgen früh raus: Egal!

18.09. Osnabrück, Kleine Freiheit
19.09. Kaiserslautern, Kammgarn
20.09. Köln, Gebäude 9
21.09. Wiesbaden, Schlachthof
23.09. München, Ampere
24.09. Reutlingen, franz.K
25.09. Hannover, Musikzentrum
26.09. Hamburg, Molotow (Restkarten)
27.09. Berlin, Frannz Club (ausverkauft)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung (siehe Blog-Startseite unten) und in der Datenschutzerklärung von Google.