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Quelle: de.wikipedia.org |
DKSBE
(Ms) Am meisten Eindruck von den vielen mir unbekannten Bands, die ich letztes Jahr auf dem Hellseatic in Bremen sah, machten 24/7 Diva Heaven. Was die drei Damen da im Magazinkeller abgerissen haben, war irre! Rock in purer, nach vorne preschender Form, der die Verausgabung sucht und sie auch findet. Sängerin Kat Ott-Alavi zeigt ihre unbändige Energie auch in einer anderen Konstellation: Das Kat Schellenbach Experiment - kurz DKSBE. Warum sich nicht mal wieder eine knackige Abkürzung merken?! Sie spielt zusammen mit Sophie Labrey, Selma Juhran, Bernd Kurtzke und Thorsten Scholz. Seit vier Jahren veröffentlichen sie immer wieder mal Singles und EPs und treten hin und wieder auf. Wenn alle umtriebigen MusikerInnen Zeit haben. Ihr neuster Streich ist Share My Misery - ein Cover der Band InsideOut aus Detroit. 34 Jahre ist dieses Original alt, ein Track aus der Riot Girl-Bewegung der auch nun wuchtig knallt. Damit ist dieser Track ein lautes, krachendes Zeichen, dass diese Stimmen immer noch laut sein müssen - es muss sich noch einiges tun!
Karwendel
(Ms) Singer/Songwriter ist ja auch eine ganz eigene Kategorie. In meinen Augen steht dieses Begriffspaar für eine künstlerische Dopplung. Songwriting als Kunst des guten Textens und das Singen als die passende Umsetzung. Und das alles aus einer Hand. Schaut man sich manch Credits an, ist es doch erstaunlich, wie viele Menschen auch an den Texten manchmal basteln. Der eine macht den Refrain, die eine eine Strophe, ein Dritter den Rest. Bei Sebastian Król und seiner Band Karwendel ist alles Handwerkskunst. Die Hamburger Gruppe spielt sehr reduzierte Popmusik: leichte Percussion, Akustikgitarrenbegleitung, Kontrabass - wunderschön! Diesen Freitag erschien ihre neue Single Landkrank, die vom Buch des dänischen Soziologen Nikolaj Schultz inspiriert ist. Das Klima und damit unsere Landschaft, die Tiere und wir Menschen ändern sich. Müssen es, sind oft ausgeliefert und nicht streng genug. Es ist ein eher melancholischer Blick auf die Misere, die Hoffnung ist klein. Aber sie ist da - und dafür öffnet uns dieser Track die Augen!
Jenny Thiele
(Ms) Der Begriff des kunstschaffenden Menschen wird eventuell ein bisschen inflationär gebraucht, wenn es um MusikerInnen geht. Sind alle MusikerInnen auch KünstlerInnen?! Ich bezweifle das an dieser Stelle. Vieles scheint mir viel zu platt, zu eindimensional, zu geplant, zu gesteuert, zu sehr auf den Algorithmus gerichtet. Kunst heißt auch Vielseitigkeit, heißt Überraschung, heißt oft auch Verletzlichkeit zulassen. Damit sind wie bei Jenny Thiele und ihrer neuen Single Nehmt Mich Mit, der schönsten der nun drei Tracks, die aus ihrem Album Platz schon zu hören sind. Weil es so rein ist, so pur und voller Schönheit glänzt. Weil sie den wunderbaren Kosmos aufmacht, wohin denn die Schafe, die wir beim Einschlafen fleißig zählen, ziehen?! Und ob wir nicht vielleicht eine Runde mitdrehen können. Ja, sagt Jenny Thiele und träumt mit, fliegt mit. Nicht nur dieses Lied ist Kunst, sondern auch das Video dazu - so etwas schönes habe ich lange nicht gesehen. Kunst halt!
20.05.25 Hamburg, Nochtwache (Duo-Tour mit Paul Sies)
22.05.25 Mannheim, Casino (solo)
23.05.25 Blaubeuren, Zum Fröhlichen Nix (solo)
31.05.25 Wesel, Eselrock (Solo)
26.06.25 Darmstadt, Campusfestival (Band)
30.06.25 Frankfurt, Romanfabrik (Duo-Tour mit Paul Sies)
01.07.25 München, Substanz (Duo-Tour mit Paul Sies)
12.07.25 Mönchengladbach, TiG (solo)
02.08.25 Dessau, Dessauer Sommer (Band)
18.09.25 Herne, Flottmann Halle (Band)
19.09.25 Langenberg, KGB (Band)
24.09.25 München, Milla (Band)
25.09.25 Waiblingen, Schwanen (Band)
27.09.25 Berlin, Privatclub (Band)
29.09.25 Köln, Bumann&Sohn (Band)
10.10.25 Ulm, Aegis Café (Band)
11.10.25 Donaueschingen, KuBa (Band)
12.10.25 Karlsruhe, Tollhaus (Band)
25.10.25 Moers, Bollwerk107 (Band)
05.12.25 Oberhausen, Druckluft (Band)
06.12.25 Wolfsburg, Hallenbad (Band)
13.05.26 Lindau, Zeughaus (Band)
14.05.26 Reutlingen, franz.K (Band)
15.05.26 Bielefeld, Bunker Ulmenwall (Band)
16.05.26 Kassel, Kulturzentrum Schlachthof (Band)
17.05.26 Soest, Alter Schlachthof (Band)
Berliner Doom
(Ms) Moden kehren alle paar Jahrzehnte zurück. Verrückt, aber ist ja so. Man muss nur Glück haben, dass sich Bands auch das richtige Genre aussuchen, um ihre Musik neugierig erscheinen zu lassen. NDW war ja damals schon so richtig geil. Logisch, dass es das heute auch noch ist, wenn man noch ein paar Zutaten hinzu fügt! So agiere jedenfalls Berliner Doom, wenn sie musizieren. Wenn am 19. September ihr Album Notre Doom (genialer Titel!) erscheint, erklingt NDW mit noch mehr Wumms, mit ein paar mehr Details und vielleicht nicht ganz so programmatisch. Mit Mehringdamm erscheint heute die zweite Single und nachdem die erste auf Französisch erschallte, singt das Trio hier Deutsch. 1 Minute und 47 Sekunden auf einem Streifzug durch die nächtliche Hauptstadt. Düster, mysteriös, der Kopf nickt automatisch mit. Hier lauert eine Band, die zum großen Knall ausholt!
We Are Alva
(Ms) Seit Tagen scheint hier die Sonne, ich bin viel draußen, alles blüht, die Laune steigt und steigt, Vitamin D und Dopamin machen den Rest - es geht einem doch automatisch gut bei diesem satten Frühsommer, oder? Dann noch die zahlreichen langen Wochenenden, die vor der Tür stehen. Hier kommt die passende Hymne dazu. Das, was We Are Alva auf All I Really Want machen, ist richtig pfiffig! Das Quintett macht herrlich verspielte und leichtfüßige GItarrenpopmusik. Die gute Laune steigt. Hört man jedoch auf die Strophen, die Jan und Jannike zusammen singen, wird es einem beinahe schwer ums Herz, wenn sie um die Art und Weise singen, wie Menschen Beziehungen führen und das bekanntlich nicht so oft so gut schaffen. Doch der Refrain schafft Abhilfe mit Chorgesang, Marimbas und im Hintergrund verzerrten Gitarren - da hüpft nicht nur das Herz auf und ab. Dieser Track ist richtig gut arrangiert und macht eine Menge Spaß. Und schärft die Vorfreude auf ihr Album Proud Snail, das am 19. September erscheinen wird.
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