Freitag, 21. März 2025

KW 12, 2025: Die luserlounge selektiert

Quelle: de.wikipedia.org
(Ms) Soeben habe ich Der Holocaust Vor Gericht von Eva Mensasse beiseite gelegt. Ein bedrückendes, spannendes, lehrreiches Buch. Die 180 Seiten sind dicht und toll geschrieben! Und kurz nachdem ich es auf den Gelesen-Stapel gelegt habe, kam in mir die Frage auf, was ich denn nun damit anfange, so für mich persönlich. Speziell etwas über den Holocaust-Leugner, Antisemiten und Rechtsextremisten David Irving gelernt zu haben, steht dabei gar nicht so sehr um Vordergrund. Viel mehr eine sehr gute Einsicht: Nein, mit Schwurblern, Verbreitern von Verschwörungserzählungen (das ganze bloß nicht Theorie nennen, denn es gibt keine Wissenschaft dahinter) und Geschichts-Leugnern muss man nicht reden. Niemals sollte man sich auf ihren Erzähl-Duktus hinab begegnen und mit ihren kruden Thesen und zahlreichen wirren Details auseinandersetzen. Sie verdrehen bewusst und solchen Leuten gebührt keine Bühne!

Karl Die Große
(Ms) Popmusik, wo stehst du eigentlich?! Welche Funktionsweisen gehen auf? Welche Themen knallen? Was sorgt für Aufregung? Wie geht eigentlich musikalischer Erfolg? Insbesondere die letzte Frage ist doch für die allermeisten MusikerInnen ein Witz! Wenn gerade mal kostendeckend produziert und getourt werden kann, sind die meisten ja schon froh. Nicht wenige zahlen drauf. Aber sich davon unterkriegen lassen?! Niemals! Auf basslastige Weise hat Karl Die Große genau darüber einen hervorragenden Track in allerbester Großstadtgeflüstermanier geschrieben! Niemals Fame heißt der Track und wenn er nicht so herrlich ohrwurmig wäre, wäre es auch ein kleines bisschen traurig. Doch schauen wir auf den unterhaltsamen, leicht bitteren Teil dieses Bangers: Wie sehr soll man sich verstellen, um berühmt, erfolgreich, bekannt, groß zu werden?! Es gibt so viele Negativbeispiele, die damit auf die Nase gefallen sind. Dann lieber so, wie Karl Die Große! Vielleicht nicht fame, dafür aber real


Drangsal
(Ms) Das kommt jetzt sehr unerwartet. Im Herbst erscheint ein neues Album von Drangsal und meine Erwartungen an Musik von Max Gruber sind: schnell, teils wild, superpoppig, elektronisch, dark-waveig, mitreißend. In irgendeiner Lesart auf jeden Fall groß. An so etwas wie Blues, Jazz oder Chanson hätte ich jedoch niemals gedacht. Nie. Bis jetzt. Ich Hab Von Der Musik Geträumt ist die erste neue Single seit einigen Jahren. Denn es ist viel passiert. Max Gruber wusste nicht so richtig, wohin mit Drangsal?! Was ist das für eine Band, für ein Projekt? Aus Solo wurde Band aus Band wurde Trio. An diesem Punkt ist er jetzt. Und dieses Trio macht auch einen großen Sound, aber reduzierter. Statt elektronischer Effekte gibt es Streicher und einen hörbaren Beginn einer Gesangsausbildung. Auf der Single ist genau dieser Änderungsprozess textlich zu hören, ein spannender Metaeffekt! Mehr davon gibt es ab dem 13. Juni, denn dann erscheint sein neues Album mit dem griffigen Titel Aus Keiner Meiner Brücken Die In Asche Liegen Ist Je Ein Phönix Emporgestiegen. Ja, groß kann Max Gruber, kann Drangsal immer noch. Nur in einem anderen, spannenden Gewand!

29.05.2025 - 31.05.2025 Neustrelitz, Immergut Festival
01.06.2025 Mannheim, Maifeld Derby
06.06.2025 Nürburg, Rock am Ring
08.06.2025 Nürnberg, Rock im Park
23.09.2025 Dresden, Beatpol
24.09.2025 München, Ampere
25.09.2025 Stuttgart, Im Wizemann
26.09.2025 Frankfurt, Zoom
27.09.2025 Köln, Bürgerhaus Stollwerck
02.10.2025 Leipzig, UT Connewwitz
03.10.2025 Hamburg, Grünspan
04.10.2025 Berlin, Metropol



Sunflower Bean
(Ms) Das Dunkle fasziniert. Die große Inszenierung lässt aufhorchen und zieht in den aufgebauten Bann. So, dass Augen und Ohren einen klaren Fokus haben. Die Verkleidung, das theaterhafte, der kunstvolle Aufbau. Hinzu kommen in diesem Fall noch hervorragend arrangierte Töne. Sunflower Bean heißt das Trio und wird am 25. April ihr neues Album Mortal Primetime veröffentlichen. Der Titel spricht für sich und das Konzept der Band. Das Verruchte, Mystische haben hier Programm. Der Sound ist zwischen Ghost und Madonna verortet. Gitarre und Pop ergänzen sich hier auf ganz zauberhafte Weise. Ich mag solche Inszenierungen sehr, finde es spannend, was sich eine Band so ausdenkt und wie sie sich gibt. Nothing Romantic bietet obendrein ein sehenswertes Video, das einen hervorragenden Einblick in die Funktionsweise der Band gibt! Verletzlich, düster, klar - das könnte eine ganz heiße Platte werden!


Alma Naidu
(Ms) Diese Woche hing ich ein wenig zu Hause ab, weil die Kraft nicht gereicht hat, um den Arbeitsalltag zu meistern. Das ist natürlich nicht schön, hat aber auch den Vorteil, Ruhe und Klarheit zu genießen. Eine Zeit, in der man alleine etwas den Gedanken nachhängen kann, ist auch ganz wertvoll. Zeit, um sich bei guten Seelen zu melden, innerlich etwas aufzuräumen, da zu sein. Dann las ich über Alma Naidu und war verzückt. Nicht nur wegen des tollen Liedes, sondern auch, worum es darauf geht. In den letzten Tagen las ich Allein von Daniel Schreiber. Darin geht es nicht nur um Alleinsein, sondern auch darum, welches soziale Netz einen hält. Es sind Freunde, auch wenn das teils abgegriffen klingt, weiß jeder Mensch, wie wichtig diese Personen sind. In Alma Naidus ruhigem, jazzig-poppigen Stück Company geht es genau darum. Um die Menschen, die für einen da sind und denen man selbst etwas gibt. Mit wunderbar zartem Klavier und einer wohligen Stimme singt uns die Musikerin davon und mein Herz geht auf - wie wunderbar! Am 23. Mai erscheint ihr neues Album Redefine und könnte ganz heilsam werden!


Jiska
(Ms) Ein Hoch auf den Kulturstandort Deutschland. Auch wenn es für viele, viele MusikerInnen nicht leicht ist, eine Plattform zu finden oder annähernd von der Musik zu leben, gibt es auch ganz tolle Förderprogramme. Alles was rund um die Popakademie Mannheim geschieht, ist zum Beispiel sehr hörenswert. Da wird geschliffen und gewerkelt und musiziert bis das rauskommt, was im Inneren einer KünstlerIn liegt. In Jiska zum Beispiel. Das ist Soul, Pop, Jazz, egal… das ist ziemlich gut und so herrlich beschwingt. Hört man ihre neue Single It Was You wird man doch den Eindruck nicht los, dass die Sängerin bei den Aufnahmen immer ein leichtes Schmunzeln im Gesicht trägt, oder? Wie schön - da ist etwas in dieser Musik, etwas Leichtes, Fröhliches, Verspieltes, das schnell gute Laune macht und die beschwingte Atmosphäre rüberschwappen lässt. Noch mehr dieser wundervollen Musik gibt es ab dem 4. April, dann erscheint ihr Debutalbum Socially Awkward. Es ist notwendig und erfüllend, dass Popmusik auch mal wieder so unbeschwert sein kann, einen Blick aufs schöne Zwischenmenschliche lenkt. Bei all den Weltuntergangsszenarien derzeit ist das eine wichtige Nachricht!


Die Liga Der Gewöhnlichen Gentlemen
(Ms) Sie sind wieder da. Ach Quatsch! Sie waren ja nie weg. Welch ein Glück! Die gute Laune, die Musik gewordene Unterhaltung, die Verweigerung es komplizierter zu machen als es ist! Das ist Die Liga Der Gewöhnlichen Gentlemen! Und sie besetzen ein neues Genre! Sommerkleider gibt es ja schon genug und diese Band hat zahlreiche, sehr Gute geschrieben. Doch das Frühlingslied ist im Rock ein weißes Blatt (man belehre mich hier gern eines Besseren!). Ein Dienstag In Dur (Es Ist Frühling) heißt die neue Single, die ein ebenso frisches Album ankündigt. Passender könnte dieser Track gar nicht erscheinen. Morgens ist es zwar noch bitter kalt, aber nachmittags klettert und klettert das Thermometer und die Band singt selbstredend wieder vom Fernweh. Geht schnell ins Ohr, bleibt da und geht in die Beine - ein Liga-Klassiker. Jetzt schon! Die neue Platte wird Egg Benedict heißen, am 9. Mai erscheinen und man fragt besser nicht, warum diese Platte ausgerechnet diesen Titel trägt. Ist doch spitze so wie es ist. Bloß nicht komplizierter machen! Lieber ein Ticket sichern:

08.05.25 Hamburg – Goldener Salon
09.05.25 Münster – Gleis22
28.05.25 Hannover – Lux
29.05.25 Dortmund – Ska im Westpark
12.06.25 Göttingen – Nörgelbuff
13.06.25 Stuttgart – Goldmarks
14.06.25 Mainz – Schon Schön
11.09.25 Karlsruhe – Kohi
12.09.25 München – Live/Evil
13.09.25 Nürnberg – Club Stereo
17.10.25 Flensburg – Volksbad
18.10.25 Kiel – Hansastraße
22 10.25 Köln – Gebäude 9
27.12.25 Bremen – Lagerhaus
28.12.25 Hamburg – Knust
29.12.25 Berlin – Bi Nuu

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