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Foto: luserlounge |
Obwohl. Der Name ist ja irgendwie doof, oder? Support, Unterstützung. Martin Bechler von Fortuna Ehrenfeld hat auch schon mal mit dem Namen gehadert. Nein, die Gruppe, die mit einer anderen auf Tour geht und als erstes spielt, ist nicht nur schmückendes Beiwerk. Oft haben sie die Chance, ihre Musik einem größeren Publikum vorzustellen, als sie selbst erreichen würde und oft geht das richtig gut aus. So wie gestern Abend in Bremen.
Begonnen hat das alles aber gut ein Jahr vorher. Da haben My Ugly Clementine im Lagerhaus gespielt und Blush Always war als eröffnende Band dabei, damals solo mit ordentlich Wumms vom Band. Das hat mir enorm gut gefallen, war ein beeindruckender Auftritt, der zudem viel Spaß gemacht hat. Also: Direkt abgespeichert.
Im September kam dann Katja Seifferts zweites Album raus: An Ode To? Ja, genau, mit dem Fragezeichen dahinter. Sie bringt 90er-Jahre-Gitarrenrock auf die Bühne ohne nur im geringsten Maße damit nostalgisch zu wirken. Im Gegenteil! Das, was sie macht, ist sehr frisch und sehr persönlich und sehr gut!
Nun ist sie auf eigener Tour und das natürlich nicht alleine. Als sie am Donnerstag im Tower gespielt hat, hat sie Wohinn? mitgebracht. Ja, auch hier ist das Fragezeichen an der richtigen Stelle. Die junge Hamburger Band hat den Abend vor gut 70 BesucherInnen eröffnet. Und wie?! Das Quartett hatte nicht nur enorm viel Energie, sondern auch eine brillante Instrumentierung. Die eingesetzte Querflöte und allerlei Sounds aus unterschiedlichen Drumcomputern und Synthies haben einen wahnsinnigen Klang erschaffen. Es war dicht und sehr atmosphärisch. Hier wissen vier Leute ganz genau, wie man mitreißende Musik arrangiert, das war genial, hat richtig viel Spaß gemacht! Also: Direkt abgespeichert!
Eine kleine Umbaupause später betraten Blush Always dann die Bühne! Die Gitarren waren gestimmt, das Schlagzeug bereit und dann ging es los. Gut 80 Minuten hat Katja Seiffert mit ihren drei Musikern gespielt und es war ein tolles Konzert! Ja, es ist 90er-Gitarrenrock. Aber: das ist erstmal nur das musikalische Gewand. Dahinter verstecken sich Texte, auf die es zu achten gilt. Zum Glück - denn nicht alles war soo gut zu verstehen - hat die Sängerin zu einigen Tracks etwas erzählt. Katja Seiffert singt in ihren Liedern viel über ihren eigenen Weg. Vom Zweifeln und sich Trauen. Vom Dankbarsein und sich Besinnen. Wie es ist ein Girl In A Band zu sein in einem Musikbusiness, wo ganz schnell gelabelt wird und female frontet bizarrerweise zum Teil ein Genre darstellt. Und die, die früher so oft so schnell errötet ist, steht selbstbewusst auf die Bühne, singt immer wieder aus voller Kehle, hat mir ihrer Band richtig viel Spaß und sehr aufmerksame Menschen vor der Bühne, bei denen viele lächelnde, glückliche Gesichter zu sehen waren. Insbesondere für ein paar jüngere Frauen im Publikum ist Katja Seifferts Geschichte, ihre Musik und das, was sie dazu zu erzählen hat, ein tolles Beispiel von Mut, Kreativität und Zusammenhalt. Zusätzlich auch einfach richtig gute Musik, die wahnsinnig viel Spaß macht!
Zwei Gigs kommen heute und morgen noch dazu, geht da unbedingt hin, es wird toll!
08.02.25 DE - Berlin, Neue Zukunft
PS: Wann geht denn Wohinn? auf Tour?
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