Mittwoch, 3. Mai 2023

Live in Kluftern: Matze Rossi

(sb) Endlich, endlich, endlich! Seit so vielen Jahren begleitet mich die wunderbare Musik von Matze Rossi nun schon und vergangene Woche hatte ich erstmals die Möglichkeit, den Franken live zu erleben. Und nein, es war nicht in Stuttgart, München, Ravensburg oder Bregenz, sondern in Kluftern, einer 3.600-Seelen-Gemeinde am Bodensee, keine Viertelstunde von meinem Wohnort entfernt.
 
Zu verdanken haben wir den wunderbaren A
bend im Bürgerhaus dem Veranstalter Martin Hattenberger, der seit knapp vier Jahren am Bodensee lebt und es sich zum Ziel gemacht hat, kleine (aber auch große) Kunst zum kleinen Preis in seine neue Heimat zu holen.
 
Das erste Event der geplanten Konzertreihe hatte es dann direkt auch in sich: Den Auftakt machte Bird’s Eye View aus Eriskirch, es folgte Stumfol aus Balingen, der sowohl stimmlich als auch von der Intensität seiner Darbietung zu gefallen wusste. Ganz tolle Musik!
 
Nach einer halbstündigen Pause war es dann endlich soweit. Matze Rossi betrat die Bühne des Bürgerhauses und eroberte die Herzen des Publikums im Sturm. Dieses war bunt gemischt, auch zahlreiche ältere Semester wollten sich das Kulturangebot in ihrer Heimatgemeinde nicht entgehen lassen. Vermutlich kannten von den rund 150 Zuschauern bzw. -hörern keine 20 den Schweinfurter Künstler vor seinem Antritt. Nimmt man den Andrang am Merch-Stand als Anhaltspunkt, hat er vergangene Woche zahlreiche neue Fans am Bodensee dazugewonnen.
 
Begleitet von seiner Gitarre präsentierte Matze Rossi einen Querschnitt durch seine Karriere, wobei der Fokus natürlich auf seinen beiden letzten Studioalben lag. Mit seinen Songtexten, aber auch durch seine sympathische Kommunikation zwischen den Liedern stellte er in Windeseile einen Draht zum Publikum her. Ob laut oder leise, gefühlvoll oder wütend – der Künstler zog sein Publikum in den Bann und die Zeit verflog viel zu schnell. Besonderen Anklang fand der Track „Wenn ich mal sterben muss“, denn Matze Rossi inzwischen schon auf zahlreichen Beerdigungen live spielte und damit den letzten Wunsch des Verstorbenen erfüllte.
 

 
Bemerkenswert war jedoch auch, wie begeistert das Publikum (wie gesagt: da waren reihenweise Menschen im Rentenalter anwesend) bei den Mitsing-Passagen mitmachte und Teil des Ganzen wurde. Beim letzten Track „Best Friends“, Matze Rossis Hymne an seinen verstorbenen Freund Wauz, bat er die Zuschauer aufzustehen, was dem Lied zum Einen eine besondere Bedeutung gab, dem Künstler dann aber auch gleich Standing Ovations zum Konzertende bescherte. Die hatte er sich aber auch redlich verdient.
 
Lieber Matze Rossi, herzlichen Dank für diesen wunderschönen Abend und komm bald wieder!
 
 
 
 
 

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