Zu allererst ist es die Stimme des Iren, der in Berlin seine aktuelle Heimat gefunden hat, die mich in den Bann reißt. Er reiht sich ein neben Konstantin Gropper und Sivert Høyem. Ein warmer, eindringlicher Bariton breitet sich aus. Die Musik ist das Silbertablett, das uns die Stimme serviert. Sie ist passgenau und die perfekte Begleitung. Die drängt sich nicht in den Vordergrund, unterstützt die Stimme derart gut, dass sie zur idealen Einheit verschmelzen. Denn Fanning singt nicht nur mit einer wunderschönen Stimme, sondern auch so unendlich eindringlich, dass die Dynamik der Instrumente diese packende Atmosphäre noch weiter verdichtet. Und das gerade mal auf acht Liedern, die insgesamt gut 40 Minuten erklingen.
Er selbst sagt über seine Platte, dass es keinen logischen Grund dafür gäbe, ein so düsteres Album wie dieses zu schreiben. Hm, das mag sein. Aber ich kann es nicht nachvollziehen. Denn während ich es höre, auch in seiner ganzen Düsternis und melancholischen Dichte, ich finde es einfach nur wunderschön. Es packt und berührt mich. Weil es genial ist. Die Melodien sind so meisterhaft in Szene gesetzt, dass ich in diesem Sound verschwinden möchte. Ich will, dass Fanning mich singend durch den Tag begleitet. Aus dieser Musik lässt sich doch wahnsinnig viel Kraft schöpfen, oder? Wenn er live spielt, möchte ich ganz nah dabei sein. Ich stelle mir einen kleinen Club vor, das Licht stark gedämmt, die Band unscheinbar auf der Bühne, der Klang astrein eingestellt, genug Platz, um schwingen zu können, vielleicht ein kleiner Rausch, keine Möglichkeit, dass ich abgelenkt werde. Dann schließe ich die Augen und lasse mich einsaugen, verliere mich in diesen dunklen, wundervollen Stücken. Nein, sie reißt mich nicht runter, sonder hat sonderbarerweise den gegenteiligen Effekt: Sie richtet mich auf, ich strahle, wenn ich diesen Klängen lausche und bin heilfroh, dieses Album gefunden zu haben, denn Vergleichbares habe ich seit Jahren nicht gehört. Das ist Kunst! Das ist Schönheit!
28.05. Beverungen - Orange Blossom Special Festival
30.05. Köln - Die Wohngemeinschaft
31.05. München - Feierwerk (Sunny Red)
02.06. Hamburg - Headcrash
03.06. Rostock - Circus Fantasia
08.07. Leipzig - Ancient Echoes-Festival / Kirchenruine Wachau
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