Wohin das mitunter manchmal führt, ist herrlich rätselhaft. Denn ihr liegt auch inne, dass sie gänzlich frei ist. Sie kann auch für sich ganz allein stehen. Sie kann Neugier wecken, Experimentierfreude auslösen, den Wahn entfachen. Wann erklingt was? Wann hören wir was? Puh, das ist schwer zu beantworten und sicher muss das jeder für sich ganz allein machen. Da ich nur für mich ganz allein sprechen kann, eine kleine Exkursion: Bestimmte Genres oder Stimmungen haben bei mir eindeutige Phasen, sind immer an den aktuellen Zustand gekoppelt und überlappen sich selten mal. Ich glaube, meine Metalphase ist gänzlich vorbei, auch die Mittelalterrockphase. Sie haben viel Spaß gemacht und doch eine Lücke hinterlassen. Manchmal ploppt ja auch ganz neues Interesse auf. Alles, was zum Thema Krautrock gehört, begann - wie hätte es denn auch sein können - mit Kraftwerk. Sie waren immer schon da und sind sicher der erste Name, der mit diesem seltsamen Begriff assoziiert wird. Live haben mich Kraftwerk stark fasziniert, doch zu Hause höre ich sie wenig. Da ertönen eher andere Bands, wenn es denn schon um Krautrock gehen soll. Das Interesse daran wurde so richtig entfacht, als vor wenigen Jahren auf Arte die Dokumentation Conny Plank - Mein Vater, der Klangvisionär lief. Die Such des Sohnes nach dem kreativen Schaffen des Vaters. Bei all dem, was im Laufe dieses Films so erklang, wurde ich neugierig. Seitdem kann ich mich enorm für im weitesten Sinne elektronische Musik ab den 70ern begeistern. Dazu kamen ein paar Bücher, die ich las und das Feuer war entfacht. Krautrock, ein doofer Sammelbegriff für alles Randständige ab den 70ern. Experimentelle Musik trifft es viel besser. Oder halt Echo Neuklang.
So haben Christoph Dallach, Andreas Dorau und Daniel Jahn ihre Kompiliation genannt, die Ende März über das geschmackssichere Label Bureau B erschien.
Es sind dreizehn ausgewählte Lieder mit einer Gesamtspielzeit von 71 Minuten. Das wirklich Großartige an dieser Zusammenstellung ist, dass es ein Streifzug ist aus den 70ern bis heute! Eine kleine Zeitreise, wo Krautrock (oder whatever) herkam und wie es sich bis heute ausgedehnt hat. Welche Einflüsse diese Haltung der Musik gegenüber hat. Es ist ein wunderbares Beispiel, dass das keineswegs nur Folklore ist, dass es immer nur Nostalgie ist, dass es immer nur ein wehmütiger Blick zurück ist. Vor fünfzig Jahren war es sicherlich viel einfacher, zu sagen, was denn randständig war. Die Bandbreite an zur Verfügung stehender Musik war halt wesentlich kleiner. Heute kommt man ja kaum noch hinterher, Effekthascherei auf irgendwelchen Playlisten, die viel zu viel Macht haben. Musik ist zum Teil irre kurzlebig geworden. Ich wünsche mir, dass wir wieder dahin kommen, Alben am Stück zu hören! Auch dieses hier. Das macht so ungeheuer viel Spaß. Es schwingt so ungeheuer gut, es geht so gut in den Körper über. Und das Tolle ist, dass diese Musik so wunderbar unaufdringlich ist. Man muss dem Ganzen Zeit geben, dann blüht diese Platte auf. Die meisten Stücke sind instrumental und zeichnen sich durch ganz viel Groove aus. Eines der wichtigsten Merkmale, das sich durch die Lieder zieht, ist die Wiederholung. Ja, viele Tracks haben psychedelische Elemente. Und ja, sie berauschen. Und machen unsagbar viel Spaß! Echo Neuklang - ganz groß, ganz laut, ganz stark!
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