Zunächst muss ich aber mal gaaaaaaaaaaaaaaanz weit ausholen, denn dieser Betriebsausflug auf die Insel war für die luserlounger ms und sb auch deswegen etwas ganz Besonderes, weil dort das tatsächlich erste persönliche Treffen der beiden stattfinden sollte - und das 13 Jahre, nachdem man sich im virtuellen Gästebuch auf der Homepage der damals noch sehr viel cooleren Sportfreunde Stiller kennenlernte. Ich weiß gar nicht mehr so genau, wie ms dann Jahre später auf die Lounge aufmerksam wurde, für die ich mittlerweile schrieb, aber es dauerte nicht lange, bis er ebenfalls Teil der Crew war und heute ist er nicht mehr wegzudenken und sorgt für einen Großteil des Contents. An dieser Stelle auch mal ein fettes Merci!
Gemeinsame musikalische Interessen waren schnell ausgemacht, die Liebe zum runden Leder sowie zum Hopfensmoothie wird ebenfalls geteilt und als dann letztes Jahr die Ankündigung erfolgte, The Streets würden Anfang 2018 einige Konzerte spielen, war klar: da müssen wir hin! Die Chance auf Karten war indes verschwindend gering, doch ms, der Wizard des F5-Drückens, hats tatsächlich durchgezogen und Tickets fürs erste der drei London-Konzerte, das wie alle anderen Auftritte der Tour innerhalb von 30 Minuten ausverkauft war, organisiert. Hammer! Vorfreude!
Die Monate vergingen, doch dann wurde es April und es konnte endlich losgehen. Wir reisten bereits einen Tag vor dem Konzert an, verbrachten den ersten Tag mit Einchecken, in diversen Pubs, mit einem entspannten Spaziergang an der Themse und abends beim Fußball im Old Spotted Dog Ground, dem ältesten Fußballplatz Londons, in dem seit 1888 gekickt wird. Einen recht viel größeren Kontrast zu den High-Tech-Arenen von Arsenal, Chelsea und West Ham kann es kaum geben, doch wir genossen das Match der 9.Liga (Hackney Wick FC - West Essex FC 1:2) umso mehr und wie oft ist man schon einer von nur sieben zahlenden Zuschauern?
Der Konzerttag wurde mit einem Besuch des Camden Lock Markets eingeläutet, es folgte ein Abstecher zur Camden Town Brewery und schließlich wurde die Berwick Street samt ihrer Plattenläden unsicher gemacht, ehe wir uns Richtung Brixton aufmachten. Nach einem Snack in einem jamaikanischen Restaurant begaben wir uns zur Academy, wo sich schön langsam die Schlange der Wartenden bildete. Wir waren aber zeitig dran, das Einlassprozedere war sehr unkompliziert und ehe wir uns versahen, waren wir drin. Und wow, was für eine geile Location! Das Ding ist zwar überdacht, mutet aber an wie ein antikes römisches oder griechisches Theater. Optisch sehr genial, vom Sound her jedoch miserabel. Bereits beim Support Act Jaykae wurde die Befürchtung genährt, dass die Soundanlage nicht im Geringsten das vermitteln würde können, was Mike Skinner und seine Musiker auf die Bühne bringen würden, es blieb aber die Hoffnung, dass alles bereits auf den Hauptact abgestimmt sein könnte. Zu Jaykae gibt es nicht so arg viel zu berichten: der Rapper aus Birmingham ist vor allem im Genre Grime zuhause, aus dem Studio klingt das auch gar ned so übel, aber live und unter diesen Umständen klang das einfach nur grausam und wir waren froh, dass sein Set nur gut 30 Minuten dauerte.
Tja, dann war Warten angesagt, die Umbaupause zog sich, die Halle füllte sich immer mehr und doch bleibt festzuhalten, dass man zu keiner Zeit das Gefühl hatte, eingequetscht zu sein. Ich sag mal so: in Deutschland hätte der ein oder andere Veranstalter noch mindestens 300 Karten mehr für die Arena verkauft. So aber konnte man relaxed der Dinge harren, die kommen sollten und dann wurde es finster in der Academy. Ein Musiker nach dem anderen betrat die Bühne und zum Schluss kam der Meister höchstpersönlich: Mike Skinner!
Sieben Jahre waren seit seiner letzten Tour und dem letzten Auftritt in London vergangen und die Rückkehr hätte nicht triumphaler ausfallen können. Vom ersten Ton an hatte Skinner die Massen in der Hand und die annähernd perfekte Songauswahl tat trotz nachwievor katastrophalem Sound ihr übriges. Die beiden ersten Alben Original Pirate Material und A Grand Don't Come For Free wurden von Mike und seiner kongenialen Band samt überragendem Backgroundsänger fast zur Gänze performed, dazu gesellten sich einige Songs aus den Nachfolgealben und mit Boys Will Be Boys, sogar einer der neuen Songs, die Skinner seit Ende 2017 in regelmäßigen Abständen auf den bekannten Streamingportalen hochgeladen hat.
Immer wieder bildeten sich quasi aus dem Nichts Moshpits, wurde die ohnehin geniale Stimmung nochmal gesteigert und lagen sich wildfremde Menschen freudetrunken in den Armen, wie man es eigentlich nur aus dem Fußballstadion kennt. Ich für meinen Teil war einfach nur glücklich, dass wir den Weg nach London auf uns genommen haben statt das Konzert in Berlin zu besuchen.
Als letzte Zugabe kam dann tatsächlich noch Fit But You Know It, das munter mit dem Arctic
Monkeys-Klassiker I Bet You Look Good On The Dancefloor gemashupt wurde und danach war Schluss. Durchgeschwitzt, klatschnass, glücklich.
Oida, da denkst Du, Du hast alles gesehen und dann steht plötzlich der beste deutsche Rapper der Welt vor Dir und ist einfach auch nur Fan. Fatoni, es war uns eine Ehre und ganz besondere Freude, Dich getroffen zu haben und wir freuen uns schon auf ein baldiges Wiedersehen auf den heimischen Bühnen.
Wer The Streets demnächst live sehen möchte, der sollte sich ordentlich sputen, denn auch die Konzerte Anfang 2019 im UK sind bereits größtenteils ausverkauft, aber vielleicht habt Ihr ja Glück und ergattert noch eins der kostbaren Tickets.
UPDATE:
Heute wurden auch die Termine für den Europa-Part der Tour bekanntgegeben; der Vorverkauf beginnt am Freitag, den 18.05. und im Idealfall sollte man sich direkt an dem Tag um Tickets kümmern.
Bild: https://www.facebook.com/TheStreets |
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