Freitag, 11. Mai 2018

KW 19, 2018: Die luserlounge selektiert!

Bild: https://www.pinterest.at
(ms/sb) Gestern war Christi Himmelfahrt. Da hatte Jesus einfach keinen Bock mehr auf den Stress auf Erden. Den letzten Zweifler, dass er tatsächlich auferstanden ist - ich glaube es war Thomas - hat er auch noch überzeugt. Also: Mission erfüllt. Wer dann ganz entspannt auf einer Wolke gen Himmel fahren kann, dem muss man aufgrund dieser Aktion schon Respekt zollen. Oder zumindest demjenigen, der die Idee für die Geschichte hatte.
Gestern war Vatertag. Klar, dem Eigenen wurde selbstredend gratuliert. Etliche andere, auch Nichtväter landeten sicher wieder volltrunken in den Gräben, Wiesen und Gärten der Republik. Am Sonntag ist dann Muttertag. Große Frage: Wie soll man die beiden Tage (heute und morgen) dazwischen am Besten gestalten? Kindertag? Wir sind auf Rückmeldungen gespannt.
Hier die passenden, neuen Soundtracks für diese Feiertage und sonst sowieso:

Kontra K
Rap ist groß und Kontra K spielt mit. Der Berliner Musiker bringt heute sein neues Album Erde & Knochen über die Bertelsmann Music Group raus (auch die Plattenfirma von Kollegah, man soll es einfach nur noch mal erwähnen). Hunger ist die erste Single aus dem Werk. Gedreht hat er das Video in mitten von von Gangs beherrschten Straßen in Los Angeles. Es klingt nach einem skurrilen Mix aus Xavier Naidoo, Culcha Candela, Marteria und Curse. Da das aber einen vernichtenden Beigeschmack hat, sollte man es mindestens ein Mal anhören, denn er geht im Sommer auf die Bühnen mit seinem neuen Material. Außerdem ist er mittlerweile Moderator fürs Boxen bei Sport1, nebenbei trainiert er talentierte Jugendliche in Berlin. Why not?!

18.05. Pouch, Sputnik Spring Break
15.06. Trier, Porta Hoch 3
19.07. Cuxhaven, Deichbrand
26.07. Singen, Hohentwielfestival
27.07. Freiburg ZMF
08.07. Dortmund, Juicy Beats
17.08. Aschaffenburg, Afrika Karibik Festival
18.08. Großpösna, Highfield
31.08. Berlin, Deutsch Poeten
13.09. Köln, Tanzbrunnen



Bar
Der Bandname klingt ja schon mal recht vielversprechend, oder? Einst waren die vier Musiker als Liquid Laughter Lounge Quartet unterwegs, heute reichen drei Buchstaben, um dem geneigten Hörer den ersten Hinweis darauf zu geben, was einen erwartet. Normalerweise läuft es ja so: Wenn wir von Rookie Records bemustert werden, können wir davon ausgehen, gleich eine ordentliche Portion Rock, Punk oder Ska auf die Ohren zu bekommen. Diesmal jedoch überspringt das Label diese Genre-Grenzen und Bar entführen uns mit ihrer Musik in eine rauchgeschwängerte Thekenatmosphäre, in der das gesprochene Wort deutlich prominenter vertreten ist als der herkömmliche Gesang. Dennoch - oder gerade deswegen - ist ihr Zweitwerk Keep Smiling, das heute veröffentlicht wird - nichts für nebenher, sondern erfordert nicht zuletzt aufgrund der bemerkenswerten Texte die Aufmerksamkeit des Hörers. Nehmt Euch die Zeit für acht ungewöhnliche, mitunter recht schwermütige, aber doch stets abwechslungsreiche Tracks und Ihr werdet nicht enttäuscht werden.


Simon Love
Der Wolf im Schafspelz! Musikalisch kommt Simon Love luftig-leicht und unschuldig daher, die Melodien gehen unverschämt einfach ins Ohr und nicht wieder raus und textlich wirft der Brite dann mit "dicks" und "fucks" um sich. Diese Diskrepanz gefällt mir außerordentlich gut und Herr Love befasst sich auf seinem zweiten Album Sincerely, S. Love x (Release: 06.07.2018, Tapete Records) nicht nur mit seinem Lieblingsthema (bei dem Name recht offensichtlich, oder?), sondern auch mit hässlichen Tattoos, Tennis und Joey Ramone.
Zum Abschluss soll der Meister selbst zu Wort kommen: "Please buy the album. My son eats like a horse and he needs new shoes." Ihr wisst, was zu tun ist.



Dead Sara
Rock. Rock. Rock.
Das Genre hat so viele Subspielarten, dass einzelne verschachtelte Zuordnungen kaum noch wirklich zu deuten sind. Doch Rockmusik im klassischen, essentiellen Sinn heißt in erster Linie starke Gitarren, wildes Schlagzeug, energetischer Gesang. Und das sind Dead Sara. Sie verkörpern die Definition von Rock. Mit ihrem Gesang erinnern sie an eine härtere Gangart von Garbage. Unamerican ist die erste Auskopplung aus der EP Temporary Things Taking Up Space, die am 8. Juni über Atlantic/Warner erscheinen wird. Zudem ist es eine unumwundene Ansage ans Weiße Haus! Finden wir erst einmal ziemlich gut!




Arctic Monkeys
Eigentlich hätte das neue Album der Herren aus Sheffield ja der große Aufhänger der Woche in der luserlounge werden sollen, aber entgegen der Erwartungen kam die Promo erst gestern, heute wird Tranquility Base Hotel & Casino bereits veröffentlicht und Ihr könnt Euch das gute Stück ohnehin auf allen gängigen Streaming-Portalen anhören. Sicherheit hin oder her - ein ausführlicher Artikel zu den Arctic Monkeys macht unter diesen Umständen leider relativ wenig Sinn für uns.
Was aber hat das Album zu bieten? Auffällig ist in erster Linie, dass die elf Songs über weite Strecken ziemlich relaxed daherkommen, das Rockerleben der Herrschaften um Alex Turner nimmt also scheinbar gerade eine Auszeit. Ob diese musikalische Wandlung nun zwingend positiv einzustufen ist, mag jeder selbst für sich entscheiden, ich (sb) persönlich bin nach den ersten beiden Durchläufen des Albums eher enttäuscht. Versteht mich nicht falsch: schlecht ist das sicher nicht, erfüllt aber keineswegs meine Erwartungen und Hoffnungen und hinkt meines Erachtens Galaxien hinter dem Vorgänger AM hinterher. Es fehlen die herausragenden Tracks á la R U Mine? und Why'd You Only Call Me When You're High? und über die gesamte Laufzeit hinweg erscheint Tranquility Base Hotel & Casino leider etwas eintönig. Schade, schade, denn die Band kann so verdammt viel mehr...


Bild: https://www.facebook.com/ArcticMonkeys/



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