Dienstag, 28. November 2017

Erdmöbel - Hoffnungsmaschine, neues Album, Weihnachtstour

Berges, Proppe, Holofernes, Maas, Wübben. Quelle: facebook.com
(ms) Leere. Nichts als gähnende, betonkalte Leere herrscht. Und das mitten in Köln, wo es an Ecken und Enden an bezahlbarem Wohlraum fehlt. Die Rede ist vom Ebertplatz, er liegt im innerstädtischen Norden und war ab den 70er Jahren ein lebendiger Treffpunkt für viele Menschen. Es tummelten sich Geschäfte, ein großer Brunnen in der Mitte und grüne Flächen drum herum waren magnetischer Anziehungsplatz für Anwohner und Verweiler. Das ist lange her.
Seit Jahren schließen Geschäfte, die Rolltreppen stehen still, abends ist es dunkel, Drogendealer haben den Ort für sich entdeckt, es gab körperliche Übergriffe und leider auch einen gewalttätigen Todesfall.  Die Stadtverwaltung: gelähmt. Und das paradoxerweise, denn Architekten und Bürgerinitiativen haben Vorschläge en masse, was man mit der tristen Betonfläche anfangen soll. Nach den jüngsten Ausschreitungen meinte die Stadt Mauern hochziehen zu wollen. So sieht also eine verwaltungstechnische Bankrotterklärung aus, die seit gut 30 Jahren nichts unternimmt.

Was für Außenstehende als Kölscher Klüngel klingt, ist für die An- und Bewohner ein Desaster. Was gebraucht wird ist klar: Hoffnung. Dafür verantwortlich sind: Erdmöbel. Die Band, die in direkter Nachbarschaft ihr Studio betreibt, hat dort ihr neustes Video gedreht: Hoffnungsmaschine heißt das Lied. Zusammen mit Judith Holofernes hätten sie kaum einen passenderen Titel einfallen lassen können. Die Tradition des Duetts wird somit weitergeführt. Die ehemalige Heldin reiht sich ein neben Desirée Nosbusch, Maren Eggert und Jemma Endersby. Schauspieler Ulrich Matthes war auch schon am Mikrophon zu hören!
Im Mittelpunkt: Ein Klavier. Das ist die Maschine, die Töne erzeugt und Melodien zum Leben, die im Kopf bleiben. Das natürlich in bester Erdmöbel-Manier mit schöner Basslinie und Texten von Markus Berges, die sich beim mehrmaligen Hören langsam erschließen. Überraschend hier: Die Kölner sind - eher zwischen den Zeilen als direkt - politisch am Werk und das zum obrigen Thema. Die Hoffnungsmaschine - This Machine Kills Fascists - ist nicht nur kitschbefreiter Wunderklang, sondern auch die erste Ankündigung zum neuen Album, das im Februar erscheinen wird. Es wird den Titel Hinweise zum Gebrauch tragen.
Musik hat also noch Macht, kann da wirken, wo man sich sonst die Augen reibt.
Möglichkeiten, erste Nummern aus dem neuen Werk zu hören, bestehen auf der traditionellen Weihnachtstour. Die führt hier entlang:

14.12.2017 - Mannheim, Theaterhaus G7
15.12.2017 - München, Milla
16.12.2017 - Berlin, Frannz
17.12.2017 - Hamburg, Knust
18.12.2017 - Köln, Kulturkirche
19.12.2017 - Köln, Kulturkirche

Hier der neue Song samt Video:

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