Foto: bf privat |
(sf) Neben den Jungs von
Olympique, die uns ja kürzlich mit ihrem Jahresrückblick beehrt haben, sind die STEAMING SATELLITES sicherlich das Aushängeschild der
Salzburger Rock- und Indieszene und haben seit Jahren einen Stammplatz in der
luserlounge. Dabei machte sich das Quartett nicht nur als Support-Act
zahlreicher bekannter Bands (z. B. Therapy?, Portugal. The Man und Thin Lizzy)
einen Namen, sondern überzeugte auch als Headliner auf diversen Touren und
Festivals und konnte im Heimatland bereits Charterfolge feiern. Ihr letztes,
selbtsbetiteltes Album erreichte gar die Top 10 in Österreich und setzte ein
gehöriges Ausrufezeichen hinter die Ambitionen der Band, deren Debüt
mittlerweile auch schon zehn Jahre auf dem Buckel hat. Aktuell befinden sich
die STEAMING SATELLITES auf Tour und wir waren in Dornbirn dabei.
„Space Odyssey“ - so der Name der Tour und
angekündigt war ein Semi-Unplugged Set, also etwas ganz anderes, als man von den
Salzburgern gewohnt ist. Eine interessante und spannende Ausgangsposition, doch bereits
vor dem ersten Song kommt die "Entwarnung" von Sänger und Bandleader Max
Borchardt: so richtig acoustic wird das heute Abend nicht. Aber wer zum
heutigen Konzert nur aus diesem Grund kam, scheint sowieso fehl am
Platz. Der Brückenschlag zum Publikum gelingt der Band von der ersten Note an
und nimmt den geneigten Zuhörer mit auf eine Reise, die namensgebende Space
Odyssey. Für das Festival „Acoustic Lakeside/Kärtnen Österreich“ hatten die Steaming
Satellites im Sommer 2016
zum ersten Mal ihre Songs in einer Semi-Acoustic-Version und mit neuen
Arrangements zur großen Freude des Publikums und der Festivalveranstalter auf
die Bühne gebracht, die aktuelle Tour ist die logische Konsequenz dieses
rundum gelungenen Experiments.
Ihren ganz eigenen Rock-Sound ergänzen sie um
Synths, die in Kombination mit dem ins Boot geholten Aushilfsdrummer den alten,
bekannten Songs eine nette neue Verpackung geben. Im Indie-Rock verwurzelt
bandeln sie gekonnt mit Blues, Funk und Soul an, erlauben sich beherzt
Pop-Ausflüge und lassen ihre Stücke mal kompakt und mit voller Wucht auf uns
los, dann umschmeicheln sie uns wieder ganz behutsam, um am Ende in epische
Kunstwerke auszuufern. Sie kleiden ihre Geschichten in so viele Lagen, dass man
auch bei mehrmaligem Hören immer wieder neue Details entdeckt. Schon erstaunlich,
wie etwas gleichzeitig so wohltuend retro und modern klingen kann. Heraus kommt
ein virtuos vielschichtiger Genre-Mix, der einen mitnimmt auf eine Reise, deren
Tempo sich ständig ändert und die einen auf eine musikalische Mission schickt
von vorgestern nach übermorgen.
Foto: bf privat |
Auch wenn das Dornbirner Publikum im Spielboden an diesem Abend erst mit der Zugabe und „How Dare You“ aktiver wird, mitgenommen werden sie von Anfang an. Die Jungs sprechen vom derzeitigen Spaß am Musik machen, den man ihnen auch zu jeder Zeit ansieht, während sie erzählen, dass sie an einer neuen EP arbeiten. Man darf sich also getrost auf 2017 freuen!
Bis dahin sollte man die STEAMING SATELLITES aber keinesfalls live verpassen:
Quelle: youtube |
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