Montag, 14. November 2016

Die Band des Jahres: Nada Surf in Osnabrück live!

Daniel, Ira und Matthew lebendig wie eh und je! Foto: luserlounge.
(ms) Eine Lanze für Nada Surf!
Warum eine Band, die es seit 24 Jahren in der gleichen Besetzung spielen, so abfeiern wie Nada Surf dieser Tage? Sie haben acht Studioalben aufgenommen, gelten als die Könige des Independent Rock und haben erst dieses Jahr mit "You Know Who You Are" ein tolles Album auf den Markt geworfen. So weit, so gut.
Sie haben sich nicht neu erfunden, aber zu neuer, erstaunlicher Energie gefunden. Erst haben sie Doug Gillard als vierten Mann zur Band aufgenommen, Matthew hat geheiratet, sie haben mit "Peaceful Ghosts" dieses Jahr noch ein brilliantes Live-Album herausgebracht und man sieht ihnen in jeder Sekunde auf der Bühne eine ungeheure Freude und Spaß beim Spielen an, die im Publikum ansteckend sind! Kürzlich haben sie selbst via Facebook verlauten lassen, dass dieses eines der spannendsten Jahre ihrer Bandgeschichte ist. Es ist ihnen wahrhaftig zu glauben!
So touren sie seit Wochen und Monaten durch die halbe Welt und haben am Freitag Halt in Osnabrück gemacht.
Mehr Provinz auf einer Europa-Tour geht kaum!
Um acht Uhr ging es mit dem Vorprogramm los: fünf gut aussehende Kerle, die sich Yokko nennen und aus der Schweiz kommen, betreten die Bühne und legen stark los. Leider ist bis dahin der wunderbare Rosenhof noch nicht so gut gefüllt (keine Sorge, das ändert sich noch). Sympathisch und klanglich kraftvoll, hatten sie keine Probleme das Publikum zu animieren. Erst später habe ich nachgelesen, dass sie in der Schweiz zu den Größen des Pop gehören, Debutalbum auf #10, das zweite, "To The Fighters, To The Boxers.", auf #2! Sie klingen wie eine ungemein ausgewogene Mischung aus Editors, Kings of Leon und den österreichischen Kollegen von Olympique. Den Namen bitte merken und hingehen, wenn in der Nähe.
Ohne große Aufmachung wurde nach ihrem Auftritt die Bühne umgebaut, bis Ira, Daniel und Matthew mit "Cold To See Clear" ihren Gig eröffneten. Doug kommt erst etwas später zur Tour dazu. Es folgen zwei Stunden der puren Freude und des Grundes, warum Nada Surf die Band des Jahres sind. Ihre Songs bewegen so ungemein, die Ansagen von Wahrheit, Ehrlichkeit und Menschlichkeit geprägt, dass es fast schon weh tut. Beispiel: Kurz vor "Rushing" die Worte, dass eine Beziehung dann wertvoll ist, wenn sie einem allen vergessen lässt, etwa wenn man mit seinem Körper unzufrieden ist, das kann alles vergessen werden. Klingt kitschig, ist jedoch real. Dann dürfen auch eine Hommage an den verstorbenen Leonard Cohen und ein paar ehrliche und gedankenschwere Worte zur US-Wahl nicht fehlen, von der die New Yorker unmittelbar betroffen sind.
Dann das Sahnehäubchen on top:
Für ihre Auftritte dieses Jahr haben sie sich eine besondere Art der Zugabe einfallen lassen: Mit Akustikgitarre gewaffnet nach dem offiziellen Teil mitten im Publikum zwei, drei Songs spielen: herrlich! Außerdem lassen sie es sich nicht nehmen, mit ihren Fans und Bekannten danach an der Bar ein Bier zu trinken und ein offenes Ohr für jedermann zu haben.

Nada Surf! Vielen Dank!


PS: Lieber Rosenhof: Kronsberg als "Rosenhof Pils vom Fass" zu verkaufen, geht gar nicht!

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