Quelle: www.echoba.se |
Als Shirley Manson und ihre Kollegen 1995 ihr selbstbetiteltes Debütalbum veröffentlichten, war ich noch nicht mal volljährig - Gott, ist das lange her! Und doch sind Songs wie "Only Happy When It Rains", "Vow", "Milk", "Stupid Girl" und "Queer" noch heute auf den Indie-Tanzflächen gern gehörte Gäste und Ikonen einer Zeit, in der Gitarrenmusik mein ständiger Begleiter wurde.
Mit Manson, bei der ich damals schon nicht wusste, ob ich sie sexy oder schiach finde, und Drummer Butch Vig, der sich als Produzent der Smashing Pumpkins, Nirvana ("Nevermind"!) und Sonic Youth einen Namen gemacht hatte, zählen zwei Hochkaräter der Szene zum Line-Up, doch nicht nur diese beiden sind fürs Songwriting bei Garbage zuständig, denn auch Duke Eriskson und Steve Marker bringen sich regelmäßig ein, was zur Folge hat, dass der Sound insgesamt doch deutlich abwechslungsreicher ist, als es die bekannten Singles erahnen lassen.
In regelmäßigen Abständen veröffentlichten Garbage in der Folge die Nachfolge-Alben "Version
2.0", "Beautiful Garbage" und "Bleed Like Me" und steuerten 1999 sogar den Titeltrack zum James Bond-Streifen "The World Is Not Enough" bei, ehe sich die Band 2005 erstmals eine Auszeit gönnte und die Mitglieder ihre eigenen Wege gingen.
Umso überraschender kam die doch recht zeitnahe Reunion, denn bereits 2007 stand man wieder gemeinsam auf der Bühne und brachte mit "Absolute Garbage", das diesen Namen im Übrigen wirklich nicht verdient, auf den Markt.
Danach war der Ofen aber mal so richtig aus und die Zukunft der Band stand in den Sternen. Drei lange Jahre gab es kein Lebenszeichen von Garbage, aber Totgesagte leben bekanntlich länger und so fanden sich auch Garbage 2010 wieder und legten nach zweijähriger Einspielzeit im Mai 2012 mit "Not Your Kind Of People" einen Longplayer vor, der mich zwar insgesamt nicht vom Hocker riß, über den ich mich aber doch freute, weil er mit "Control" eins meiner Garbage-Lieblingslieder enthielt.
Quelle: www.deviantart.net |
Und nun also "Strange Little Birds", bei dem man zwar den Eindruck gewinnen kann, das Garbage mit bekannten Mitteln noch einmal an den komerziellen Erfolg des Debüts anknüpfen wollen, das aber auch klarmacht, dass die Band nicht auf Teufel komm raus Hits produzieren wollte. Klar, es fehlen die potentiellen Top 10-Hits, aber das Album als Ganzes funktioniert ideal, vermittelt eine düstere Athmosphäre, Mansons Stimme ist noch immer unverkennbar, versprüht eine unverschämte Laszivität und veredelt damit die instrumentale Hinterlegung der Bandkollegen. "Magnetized" und "Even Though Our Love Is Doomed" stellen zudem für mich absolute Höhepunkte des Garbage'schen Songwritings dar und dringen in die Phalanx der frühen Werke vor.
Fazit: Garbage können es immer noch - hört es Euch an!
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