Quelle: welt.de |
(ms) Lieber Konstantin,
Als ich mitbekommen habe, dass Dein neues Album sich um das
Thema Liebe dreht, war ich schon skeptisch und zugleich gespannt, neugierig und zu aller erst voller Vorfreude, dass es ein neues Get Well Soon Album geben
wird. Jetzt dreht sich die schöne weiße Vinyl seit einer Woche täglich
mehrmals. Und als kleine Reaktion auf ein Liebesalbum, ist ein (Liebes)Brief
sicher nicht verkehrt. Die skeptische Voreinstellung wurde nach dem ersten
Hören bedient. Zu ruhig, zu dünn, wenig dramatisch, kaum ein Moment, in dem man
voller musikalischer Power die geballte Faust in die Höhe recken kann.
Damit ließ ich mich aber selbst nicht begnügen. Da muss mehr
drin sein in den ruhigen Tönen. Aber hallo! Da tun sich Abgründe auf, es
erstrecken sich elf einzelne Kapitel der Liebe. Einige so romantisch-verklärt,
wie es die Verliebtheitsphase nun mal ist. Andere so heftig, wie Trennung,
fehlende Liebeserwiderung oder das gewaltsame Nehmen von Liebe ist. Ach, Udo
Kier, das haben Sie herausragend gemacht! Selten haben Song und Video so gut
harmoniert, wenn auch erschütternd.
Ja, Liebe ist herrlich viel. Ein zärtlicher Irrglauben, eine Lobeshymne, ein Durcheinander, eine
nebulöse Angelegenheit, nüchtern betrachtet eine Aufzählung der einzelnen
Teile.
Wo „Rest your Head…“ vor Jahren noch sehr laut und
vorantreibend war, ist „Love“ bewusst zart und detailreicher. Mehr Streicher,
feinere Arrangements, hier mal eine Querflöte im Hintergrund, dort dezenter
Orgelsound, der nicht sofort so zerstörerisch ist wie bei Anna von Hausswolff.
Und zur Abwechslung zum Ende hin keine erdbebenähnlichen Gitarrenwände oder dämonische Percussiondramatik.
Dennoch war ich nach der der A -Seite etwas enttäuscht. Was
die B-Seite wet macht. Insbesondere „Young Count Falls For Nurse“ und „It's A Mess“ haben mich total überrascht. Beinahe catchy kommt ersteres daher. Ja, poppig wie angekündigt, aber unverkennbar getwellsoonig.
Ähnlich wie bei „Vaxation“ braucht dieses Liebesalbum ein
paar Anläufe. Es hat ja auch niemand behauptet, dass es einfach ist, ein Get
Well Soon Album in Gänze schnell zu verarbeiten. Ja, es ist anders. Und das ist
gut so. Laute Dramatik geht jederzeit, feine Lieder über eine der schönsten
Sachen der Welt ohne kitschig zu werden zu komponieren, ist eine Kunst. Und
Künstler bist Du ja, Konstantin. Vielen Dank dafür!
Wir sehen uns auf Tour,
Deine Luserlounge
Hier demnächst live:
02.03.2016 Berlin - Huxley's Neue Welt
03.03.2016 Köln - Gloria
04.03.2016 Hamburg - Gruenspan
05.03.2016 Leipzig - Täubchenthal
06.03.2016 Heidelberg - Halle 02
07.03.2016 Stuttgart - Im Wizemann
09.03.2016 Graz - PPC
10.03.2016 Wien - Ottakringer Brauerei
11.03.2016 München - Muffathalle
12.03.2016 Zürich - Stall 6
28.04.2016 Gera - Comma
29.04.2016 Dortmund - Konzerthaus
30.04.2016 Frankfurt - Mousonturm
13.05.2016 Orange Blossom Special
27.05.2016 Immergut Festival
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