Mittwoch, 11. Februar 2015

Olympique. The Band. Ob A oder B spielt keine Rolle.

quelle: noisey.vice.com
(mb) Stell dir folgendes Szenario vor: Du steigst Sonntagabends in das Auto eines Freundes. Ihr beide müsst von A nach B. A ist die Heimat, der Zufluchtsort oder einfach die Destination, wo ihr beide euer Herz (verloren) habt. Oder auch alles zusammen. Wohingegen B der etwas triste Alltagsort ist. Dort, wo ihr noch nicht gänzlich angekommen seid, verschuldet von A. Ein Wochenende voller Wärme und Glückseligkeit liegt hinter euch. Draußen eine graue, kaltnasse Suppe. B vor den Augen. Du musst dich überwinden deine Winterjacke auszuziehen bevor du einsteigst. Wohlwissend, dass wenn du sie anlassen würdest, dir innerhalb der ersten zwanzig Minuten zu heiß werden würde, so dass du sie während der Fahrt ausziehen möchtest. Was du aber, weil angeschnallt, nur umständlich vollbringen kannst. Also ziehst du sie gleich aus. Und stehst in der Kälte. So ein Abend ist es. Kalt, grau, trostlos. Anfänglich, nachdem ihr losgefahren seid, redet ihr noch über Nebensächlichkeiten, beide zu müde und verträumt für ernst gemeinte Konversation. Euren Gedanken nachhängend. Allmählich dreht dein Freund die Musik lauter. Die Unterhaltung setzt ganz aus. Du drückst den Kopf gegen die Fensterscheibe. Ein kurzer Blick zur Mittelkonsole.

Vom Display liest du, dass Olympique läuft. Eine Salzburger Band. Du kennst die Band nicht wirklich, hast lediglich auf Noisey einen Artikel von Ihnen überflogen. Anschließend verfällst du in einen dämmrigen Halbwachzustand. Du döst weg, fade away. Hörst Sänger Fabian von Babylon singen. Denkst an A. Seine Stimme ist kräftig, markant und eindringlich. Umspielt von Schlagzeug Gewitter und Keyboard Akkorden. Im nächsten Moment werden die Akkorde von Keyboarder Leo beruhigender, Schlagzeuger Nino lässt den Song behutsam ausklingen. Diese Ambivalenz des Tempowechsels erzeugt eine gewisse Spannung, ja Intensität, in welcher sich durch die kurze Abfolge nahezu gleichzeitig energiegeladener Enthusiasmus und entrückte Melancholie entlädt wie die Blitze am Horizont, die du in der Ferne siehst. Auch die nächsten Songs deuten auf ein Album voll Bipolarität. „Hollow Way“ übertreibt maßlos, doch genau dass macht dich labil. Du willst zurück nach A.
quelle: noisey.vice.com

Du hebst deinen Kopf, siehst kurz auf zu deinem Freund. Er fährt konzentriert und bemerkt nicht, dass du ihn aus dem Augenwinkel beobachtest. Ein kurzer Blick auf die Uhr verrät dir, dass ihr circa in einer dreiviertel Stunde in B sein müsstet, vorausgesetzt du schlägst ihm nicht vor, noch umzudrehen. Du denkst er würde es begrüßen. 
Du sagst nichts. Du schließt die Augen wieder. Hörst die Straße. Hörst de Musik wieder. Du hörst wie Olympique darüber singen, selber nicht zu wissen, wo es hingehen soll. Ins sagenumwobene Goldland, nach El Dorado. Oder nach Crystal Palace. Dein B. Dort, wo du nicht hingehörst. Eigentlich hält dich nur die Pflicht. Du würdest jetzt gerne eine Zigarette rauchen, um der Situation einen philosophischen und nachdenklichen Anstrich zu verleihen. Du sehnst dich nach A, die Stadt die dich warm hält. Du hörst, dass nicht zwingend das Ziel entscheidend ist, sondern der Weg. Vielleicht geht es um den Weg, ja den Umweg, den man nehmen muss, um dort anzukommen, wo man sich nicht mehr auf Wiedersehen sagen sondern bleiben will. Vielleicht geht es darum. Um die Reise. Du weißt es nicht. Dein Kopf ist schwer. „Ivory“ ertönt. Da ist wieder diese Ambivalenz, die dich so sehr in den Bann zieht.


„I was killing time, but you were on my mind.
What I tried to described, in terms of left behind, with words I didn´t find.
Everything I am saying is the same to you, but I am already gone by now”.


Olympique haben ein beeindruckendes Debütalbum “Crystal Palace” kürzlich veröffentlicht. Die Salzburger Band ist momentan auf Tour und wärmstens zu empfehlen. Anspieltipps sind v.a "Ivory", "Hollow Way" und "The Reason I came". De LP glänzt aber zur Gänze. Luft nach oben gibt es wie immer noch. Ein Hauch stimmigen UK Gitarren Indiepop made in Austria. Darum: Egal ob du Sie in A oder B oder C sehen kannst, lass Sie dir nicht entgehen. 
Ω You know the game Ω
OLYMPIQUE TOUR
AUSTRIA.
Fr, 20.02.2015 Innsbruck, Weekender
Sa, 21.02.2015 Lustenau, Carinisaal
Do, 05.03.2015 Wien, WUK (sold out)
Fr, 06.03.2015 Linz, Posthof
Sa, 07.03.2015 Graz, PPC
Sa, 28.03.2015 Klagenfurt, Stereo (Kontaktlinse Festival)
Tickets: http://bit.ly/1tHecJq


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