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Mein Lieblingsalbum 2014
Erst mal durchatmen, Deutschrap! 2014 war dein Jahr! Alleine
schon wegen der ganzen Musikvideos dürfte der Löwenanteil des Rap-Fan-Traffics
anno 2014 erstmals im "Safe for Work"-Teil des Internets verbucht
worden sein.
Dazu kommen 10(?)x Platz 1, 4x Gold usw. Doch trotz Hafti,
Marteria, Savas, Eko und Co. kommt mein Lieblingsalbum dieses Jahr nicht aus
meiner Lieblings-Musikrichtung (die wurde ja sowieso schon genügend
gebauchmiezelt!).
Lieblingsalbum ist also das wohlig-warme "Our
Love" von Caribou. Hat der Gute beim letzten Album noch den
Sound-of-the-Future-Award gewonnen, braucht er bei seinem aktuellen Album nicht
mehr als das Standard-Synthie-Paket, eine jazzige Cymbal und gefühlvolle
Stimmen.
Und - oh oh oh - schon beim ersten Track schreit das
allgemeine Geschmacks-Gewissen: "Das ist doch Pop und Kitsch
obendrein!". Aber egal, ist halt schon ein bisschen Gänsehaut-Musik aber
ohne Nutella-Schicht aus der Großraumdisko oder Instagram-Filter von unseren
Mütze&Skinny-Jeans-Jungs.
Außerdem ist Anspielstation 1 nur das trojanische Pferd für
ein Album, das aus kleinen Figuren, Ideen und Motiven große Lieder strikt. In
Perfektion ist das meiner Meinung nach beim Titeltrack gelungen. Wenn Pop so
ist, höre ich wieder Radio NRJ.
Wobei, jetzt hab ich tatsächlich Tuas "Stevia" vergessen!
Deswegen in einem Satz: Der deutsche James Blake gewinnt den
Sound-of-the-Gegenwart-Award 2014 und den Bauchpinsel in Gold für ein sehr
gefühlvolles Stück Musik.
Beste Tracks
Das ist ganz schön schwer dieses Jahr, trotz der guten Alben
ist kein Track so richtig hängen geblieben. Deswegen gibt es ungeordnet ein
paar Anmerkungen zu drei guten Liedern:
Zugezogen Maskulin - Alles Brennt
Das Video des Jahres: Es zeigt uns den unsicheren Hänfling
aus mittlerem bis gutem Hause, der sich in seiner Welt ziemlich unsicher fühlt.
Zum Glück gibt es das Erweckungserlebnis: In der Gruppe bin ich stark. Die
letzte Szene des Videos ist dann so eindrücklich wie verstörend.
Und bitte nicht vom Bandnamen abschrecken lassen, die sind
kein Ableger des Fler-Imprints Südberlin Maskulin und machen Rap mit Aussage.
Curse - Kristallklarer Februar / Für P.
Curse musste für sein Comeback in der Szene viel einstecken:
sein neues Album käme nur, weil er am nun sehr großen Kuchen wieder mitschneiden
möchte. Hin oder her, diese Auskopplung ist stark.
Der Beat ist ein echtes Stück Musik, die Bass-Melodie zu Beginn
schneidet bis ins Mark wie eine Frostnacht im Februar. Der Text nimmt uns dann mit
in die Geschichte, bis man den Protagonisten gegenüberzustehen und in ihre
Augen zu schauen meint.
Kraftklub - Unsere Fans
Klassisches Problem als Fan: MEIN Künstler wird Fame und ich
bleibe mit gebrochenem Herzen zurück im Untergrund. Die Jungs drehen hier
einfach den Spieß um.
Ich weiß zwar nicht, ob sie damit die ersten waren, aber ich
finde das sehr geistreich und gut umgesetzt. Aber kaufen würde ich es nicht -
ist ja Mainstream!
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