(cg) Das wurde auch Zeit! The Dø aus Frankreich (Überraschung!
Der Name der Band lässt ja eigentlich einen anderen geografischen Hintergrund
vermuten) brachten vor kurzem nach drei Jahren ohne neue Platte ihr drittes Studioalbum ‚Shake Shook Shaken‘
an die Öffentlichkeit. Multiinstrumentalist
Dan Levy und Sängerin Olivia Merilahti,
deren Mutter aus Island stammt, starteten 2007 in Frankreich als Duo. Kennengelernt
haben sie sich durch die gemeinsame Arbeit am Soundtrack zum Film "Empire
of The Wolves", der nach Aussage von Olivia sehr schlecht und nicht der
Rede Wert sei. Dennoch beschlossen sie danach gemeinsam weiter Musik zu machen.
Der Name der Band setzt sich aus den Anfangsbuchstaben von Dan und Olivia
zusammen.
Quelle: www.78s.ch
Schon auf ihrem
ersten Album, 'A Mouthful', zeigen sich die isländischen Wurzeln der großartigen
Olivia in dem Song ‚Unissasi Laulelet‘ den sie in ihrer Muttersprache singt. Seit
der ersten Tour ist auch Schlagzeuger und Perkussionist José Joyette mit an
Bord und seit dem spielt das Trio sich durch die Welt, jedoch außerhalb von
Frankreich eher im Hintergrund, von den Indie Jüngern beachtet, überragende
Charterfolge blieben jedoch bisher aus. Das könnte sich jetzt ändern. Shake,
Shook, Shaken steckt voller Potential.
‚Keep Your Lips Sealed‘ eröffnet das musikalische Werk
würdig als treibender akustischer Appetizer, der Hunger auf mehr macht und
großartiges verspricht. Man bekommt eine Idee vom experimentellen, vielseitigen
Sound der Platte, angetrieben von starken Rhytmen, Jazzigen Poppigen Sounds und
der einzigartigen Stimme Olivias. Die musikalischen Einflüsse reichen von den
Beatles bis Björk, ein breites Spektrum aus dem sich schöpfen lässt.
Gefolgt wird von ‚Trustful Hands‘, der ersten Singleauskopplung
des Albums. Der Song hält einige Ohrwurm erzeugende Parts bereit und wirkt sehr
abgerundet. 'Miracles – Back in Time‘ hat mehr Tempo, ist genauso
abwechslungsreich und kann auch gut noch den halben Tag im Ohr bleiben. Eine
epische Hymne ist 'Sparks', musikalisch gelungen und irgendwie löst der Song in mir
das Gefühl aus, dass bald etwas Großartiges passiert. Das kommt vermutlich von
Olivias und Dans Vergangenheit als Soundtrack Komponisten.
Tanzbarer wird es
bei ‚Going Through Walls‘ und ‚Despair Hangover & Extasy‘. ‚Anita, No‘, ‚A
Mess like This‘ und ‚Nature Will Remain‘ sind wunderbar mitreißende, gut
geschriebene und arrangierte Balladen. Zum Schluss schließt das Album mit ‚Omen‘:
experimentell, episch, düster, laut und in einer eigenen Weise großartig
beschreibt er die perfekte Kurve zurück an den Anfang zu ‚Keep Your Lips Sealed‘.
Insgesamt ein Werk musikalischer Größe, dem ich den
verdienten Erfolg wünsche. Für Liebhaber musikalischer Vielfalt und
experimenteller Kompositionen eine wahre Ohrenfreude, aber bestimmt nicht
jedermanns Sache. Man kann Olivias Stimme auch nervig finden, aber ich tue das ganz
und gar nicht, ich danke dem Universum für the Dø!
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