Sonntag, 9. November 2014

The Dø SHAKE, SHOOK, SHAKEN


(cg) Das wurde auch Zeit! The Dø aus Frankreich (Überraschung! Der Name der Band lässt ja eigentlich einen anderen geografischen Hintergrund vermuten) brachten vor kurzem nach drei Jahren ohne neue Platte ihr drittes Studioalbum ‚Shake Shook Shaken‘ an die Öffentlichkeit. Multiinstrumentalist  Dan Levy und Sängerin Olivia Merilahti, deren Mutter aus Island stammt, starteten  2007 in Frankreich als Duo. Kennengelernt haben sie sich durch die gemeinsame Arbeit am Soundtrack zum Film "Empire of The Wolves", der nach Aussage von Olivia sehr schlecht und nicht der Rede Wert sei. Dennoch beschlossen sie danach gemeinsam weiter Musik zu machen. Der Name der Band setzt sich aus den Anfangsbuchstaben von Dan und Olivia zusammen.


Quelle: www.78s.ch


Schon auf ihrem ersten Album, 'A Mouthful', zeigen sich die isländischen Wurzeln der großartigen Olivia in dem Song ‚Unissasi Laulelet‘ den sie in ihrer Muttersprache singt. Seit der ersten Tour ist auch Schlagzeuger und Perkussionist José Joyette mit an Bord und seit dem spielt das Trio sich durch die Welt, jedoch außerhalb von Frankreich eher im Hintergrund, von den Indie Jüngern beachtet, überragende Charterfolge blieben jedoch bisher aus. Das könnte sich jetzt ändern. Shake, Shook, Shaken steckt voller Potential.

‚Keep Your Lips Sealed‘ eröffnet das musikalische Werk würdig als treibender akustischer Appetizer, der Hunger auf mehr macht und großartiges verspricht. Man bekommt eine Idee vom experimentellen, vielseitigen Sound der Platte, angetrieben von starken Rhytmen, Jazzigen Poppigen Sounds und der einzigartigen Stimme Olivias. Die musikalischen Einflüsse reichen von den Beatles bis Björk, ein breites Spektrum aus dem sich schöpfen lässt.



Gefolgt wird von ‚Trustful Hands‘, der ersten Singleauskopplung des Albums. Der Song hält einige Ohrwurm erzeugende Parts bereit und wirkt sehr abgerundet. 'Miracles – Back in Time‘ hat mehr Tempo, ist genauso abwechslungsreich und kann auch gut noch den halben Tag im Ohr bleiben. Eine epische Hymne ist 'Sparks', musikalisch gelungen und irgendwie löst der Song in mir das Gefühl aus, dass bald etwas Großartiges passiert. Das kommt vermutlich von Olivias und Dans Vergangenheit als Soundtrack Komponisten.



Tanzbarer wird es bei ‚Going Through Walls‘ und ‚Despair Hangover & Extasy‘. ‚Anita, No‘, ‚A Mess like This‘ und ‚Nature Will Remain‘ sind wunderbar mitreißende, gut geschriebene und arrangierte Balladen. Zum Schluss schließt das Album mit ‚Omen‘: experimentell, episch, düster, laut und in einer eigenen Weise großartig beschreibt er die perfekte Kurve zurück an den Anfang zu ‚Keep Your Lips Sealed‘.

Insgesamt ein Werk musikalischer Größe, dem ich den verdienten Erfolg wünsche. Für Liebhaber musikalischer Vielfalt und experimenteller Kompositionen eine wahre Ohrenfreude, aber bestimmt nicht jedermanns Sache. Man kann Olivias Stimme auch nervig finden, aber ich tue das ganz und gar nicht, ich danke dem Universum für the Dø!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung (siehe Blog-Startseite unten) und in der Datenschutzerklärung von Google.