(ms) Liebes Open Flair,
Schon letztes Jahr habe ich dir einen Liebesbrief
geschrieben. Bitte seh Dir diesen Text als die logische Fortsetzung an. Wie Du
weißt, habe ich mir direkt nach dem Ende des letzten Flairs eine Karte für
dieses Jahr besorgt. Also waren die Bestätigungen immer eine große und
spannende Tüte voller Überraschungen. Viele davon waren etwas ernüchternd,
andere haben mich glatt vom Hocker geboxt! Die Munkeleien über den
Überraschungsheadliner, der sich bekanntlich als Rise Against entpuppt hat,
waren extrem abenteuerlich. Für Dich, liebes Flair, freut mich diese europaweit
exklusive Bestätigung natürlich sehr. Ich persönlich kann mit der Band wenig
anfangen, aber Musik ist glücklicherweise Geschmackssache und so ist auch der
Rückblick auf ein Festival stets ein subjektiver. So finde ich es nicht so
schlimm, dass die Monsters of Liedermaching nicht gespielt haben, für andere
ist das ein Schlag ins Gesicht. Und so geht das bei jeder Band weiter…
Fangen wir am Donnerstag an.
Wir haben nur Madsen um halb eins gesehen, aber das hat sich dermaßen gelohnt. Ein grandiose Liveband, die genau weiß, wie man das Publikum mit Ansagen, starken Songs und Spielereien auf ihre Seite zieht. Freundliches Gepoge, Springen und kräftiges Mitgegröhle bieten einen idealen Start in ein tolles und noch sehr trockenes, sonniges Wochenende.
Wir haben nur Madsen um halb eins gesehen, aber das hat sich dermaßen gelohnt. Ein grandiose Liveband, die genau weiß, wie man das Publikum mit Ansagen, starken Songs und Spielereien auf ihre Seite zieht. Freundliches Gepoge, Springen und kräftiges Mitgegröhle bieten einen idealen Start in ein tolles und noch sehr trockenes, sonniges Wochenende.
Annenmaykantereit im E-Werk |
Und so steht man einigermaßen fit und ausgeschlafen morgens
wieder auf mit Dosenfutter und –bier. Der Baggersee lädt mal wieder zum
Verweilen ein bis wir uns gegen zwei Uhr auf den Weg machen. Jetzt kommt’s: Ich
wollte immer schon zum Comedy-Programm und hab es dieses Jahr erstmals
geschafft. Aber viel besser ist fast, dass auf dem Vorplatz des Kleinkunstzelts
eine Zweimannkapelle mit einer Horde Gänsen unterwegs waren, die eifrig gefolgt
sind. Finde ich super! Im Zelt war die Luft – vorsichtig ausgedrückt – nicht sooo
gut. Dafür hat Markus Barth für Krämpfe der Lachmuskulatur gesorgt. Danach
haben Kmpfsprt eher ein bisschen enttäuscht (Thema Geschmackssache!). Nach dem
Grillen stand eine üble Entscheidung auf dem Plan. Vorweg: Broilers wollte ich
sowieso nicht sehen. Aber gleichzeitig traten Spaceman Spiff, Jupiter Jones und
Florian Schröder auf. Nach Zögerei haben wir uns für den werten Spiff
entschieden und der Besuch im schönen E-Werk bei mittelgroßem Publikum hat sich
gelohnt! Ein tolles Konzert, das leider etwas verspätet anfing. Thema Casper:
Entweder mag man ihn oder nicht. Ein Zwischending kaum vorstellbar. Ich mag ihn
nicht und fand den Auftritt entsprechend mies. Wobei die Show an sich schon
nicht verkehrt war. Für Labrassbanda wollten wir uns nicht in die extrem lange
Anstehschlange stellen, was sicher keine gute Idee war, nach dem was man so
gehört hat…
Maxim auf der Freibühne im Baumkreis |
Samstag das erste Mal das Fast Forward Theatre gesehen. Ich
mag Impro-Theater und entsprechend gut hat mir das gefallen bevor ich das wohl
beste Konzert auf dem Open Flair innerhalb von sechs Besuchen gesehen habe. Man
schrieb Samstag, 17 Uhr, E-Werk. Eine beachtlich große Menge an Menschen
wollten die großartigen Annenmaykantereit sehen. Zurecht. Der Sänger hat mit
seinen Anfang Zwanzig eine Tom Waits-ähnliche Stimme. Wahnsinn! Dazu noch diese
Texte! Ich kam aus dem Staunen nicht mehr raus! Nächstes Jahr bitte Mainstage,
Leute! Danke für dieses Booking!
Der gute Eindruck hatte auch einen langfristigen Effekt, denn Maxim war relativ enttäuschend, der Sound nicht so gut und die Lieder doch sehr eingängig. Dafür dass er früher mal Reggae gemacht hat, hätte er für mehr Stimmung sorgen können.
Aber dafür sind S 3 E D – Seeed – aus Berlin ja gekommen. Mit einem wahnsinnigen Bühnendesign und einer ebensolchen Show sind sie ein würdiger Headliner für den Samstag gewesen. Nachdem die Open Flair-Besucher Peter Fox bereits solo gesehen haben, war die Bestätigung von Seeed eine gute Wahl. Danach noch KAKKMADDAFAKKA. Einfach eine geile Band, die Bachgroundtänzer sind eben schon zwei heiße Typen. Da kann man nix sagen. Leider hat man währenddessen Steel Panther verpasst, die nach Hörensagen schon sehr amüsant und unterhaltsam gewesen sein sollen.
Der gute Eindruck hatte auch einen langfristigen Effekt, denn Maxim war relativ enttäuschend, der Sound nicht so gut und die Lieder doch sehr eingängig. Dafür dass er früher mal Reggae gemacht hat, hätte er für mehr Stimmung sorgen können.
Aber dafür sind S 3 E D – Seeed – aus Berlin ja gekommen. Mit einem wahnsinnigen Bühnendesign und einer ebensolchen Show sind sie ein würdiger Headliner für den Samstag gewesen. Nachdem die Open Flair-Besucher Peter Fox bereits solo gesehen haben, war die Bestätigung von Seeed eine gute Wahl. Danach noch KAKKMADDAFAKKA. Einfach eine geile Band, die Bachgroundtänzer sind eben schon zwei heiße Typen. Da kann man nix sagen. Leider hat man währenddessen Steel Panther verpasst, die nach Hörensagen schon sehr amüsant und unterhaltsam gewesen sein sollen.
Rise Against als würdiger Abschluss auf der hr2-Bühne |
Nach dem Aufstehen schmerzt es schon ein wenig, dass schon
wieder der letzte Tag ist. Was soll denn das? Das geht mir alles zu schnell.
Daher möchte ich Dich nochmals loben. Für die tolle Organisation. Für die
wunderbaren, verrückten Menschen, die du anlockst. Für die phantastische
Stimmung, die nicht ablässt. Für die Stadt, die einfach mitmacht. Für das
abwechslungsreiche Programm. Für die Etablierung der Seebühne. Für die besten
Securities, die kleinen, schmalen Mädchen aber auch großen, breiten Männern
helfen. Oder sich über sie lustig machen. Beides voll okay. Klar auf das Wetter
am Sonntag hast du leider (noch) keinen Einfluss. Daher war es bei Feine Sahne
Fischfilet noch angenehm. Und das Konzert war ein Kracher, die Band offen
antifaschistisch, wasted in Jarmen und komplett im Arsch. Und betrunken. Danach
ging einfach für zwanzig Minuten die Welt unter und es hat Apologies, I have
none leider getroffen mit dem Stromausfall. Passiert, kann man nix machen.
Gesehen haben wir dann noch Jimmy Eat World, die ich extrem langweilig fand,
die aber auch nicht mit dem Publikum kommuniziert haben. Schlussendlich haben
Rise Against den Sack zu gemacht. Obwohl die Band mir persönlich eher unbekannt
ist, haben sie eine gute Show geliefert, angereichert mit politischen
Statements. Und vor der Bühne ging es richtig ab! Das beste war natürlich deren
Geste, dass sie zur Zugabe in Deutschland-Trikots wieder aufgetaucht sind. Was
für ein tolles, faires und sportliches Zeichen!
Dann ging es mit durchnässten Schuhen, schmerzenden Gelenken
und einem gefühlten Leberschaden wieder nach Hause. Winke Winke! Open Flair,
Eschwege, ich mag dich echt. Und wir sehen uns nächstes Jahr wieder, ganz
gewiss. Dass 16 Stunden nach Ende schon ein Viertel der Karten für kommendes
Jahr weg sind, macht jetzt schon Laune!
Bis nächstes Jahr,
Deine luserlounge!
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