Mittwoch, 4. Dezember 2013

Der große musikalische Rückblick 2013, Teil 4: Wie ein Uhrwerk...



(ss/lp) Mittwoch, Mitte der Woche aka der Tag an dem sich die Woche zum Guten dreht. Und da wir euch kleine Mauser kennen, habt ihr sicherlich den ganzen Tag sehnsüchtig auf das 4. Türchen unseres musikalischen Adventkalenders gewartet. Heute gibt sich Sebastian die Ehre, seines Zeichens ausgebildeter Sport- und Kulturmanager, Musikliebhaber und seit dem Wiegenalter Anhänger des SC Freiburg. Dankeschön und Bitteschön!

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Quelle: www.amusio.com

Lieblingsalbum 2013:
Queens of the Stone Age - …Like Clockwork

Jeder kennt es… Das Warten auf ein neues Album einer Lieblingsband. Bei manchen kann man sich verlässlich auf neues Material einstellen, bei anderen dauert der kreative Schaffensprozess ein bisschen länger. Doch sobald es ernst wird, kann man nicht mehr anders, als jeden Gruß aus dem Studio, jedes Bild vom Mischpult, jeden kleinen Sound-Schnipsel aufzusaugen um dem inneren Seelenfrieden einen Schritt näher zu kommen. Das Problem dabei: Große Vorfreude schützt nicht vor noch größerer Enttäuschung. Aber was soll ich sagen: Das erste Mal, als ich …Like Clockwork auf den Ohren hatte, wusste ich, was für ein großartiges Album sich gerade in meinem Großhirn festsetzt. Von bedrohlich düsteren Songs wie "I Appear Missing" und "Keep You Eyes Peeled" über treibende Nummern wie "I Sat By The Ocean" und "If I Had A Tail" bis hin zu diversen Gastauftritten von Best-Homme-Buddy Dave Grohl und weiteren Musikern wie Trent Reznor, Alex Turner und Sir Elton John. Das alles kann eine enttäuschende Gratwanderung sein. Es kann aber auch einfach das beeindruckendste und mitreißendste Album des Jahres werden. Und das ist es geworden! Und wem die Musik nicht reicht: Auch am Cover-Artwork kann man sich kaum satt sehen…

Lieblingssongs 2013:

Ein Song, der mir bei den ersten Durchläufen des Albums nicht als herausstechend aufgefallen ist. Dann, irgendwann tat mir der Shuffle-Modus meines MP3-Players nochmal nachdrücklich den Gefallen, mir „I Appear Missing“ unerwartet zu servieren. Langsam schleppt sich der Song bis zum ersten Refrain durch mein Ohr. Dann verliert sich die Trägheit und die QotSA zeigen einmal mehr, welch große Melodien sich immer wieder im scheppernden Stoner-Rock-Gewand verstecken. Der Song lässt mich beim Hören keine Sekunde los und man hat das Gefühl, selbst bandagiert und vom  irgendwo zwischen Palm Desert und Sky Valley durch die Wüste zu irren. Viele Rhythmuswechsel lassen Fuß, Kopf und Finger immer wieder abwechselnd im Takt wippen. Bis sich der Song am Ende in ein Meer aus treibenden Drums, wummerndem Bass, kreischenden Gitarren und dem Falsett-Gesang von Josh Homme verliert. Spätestens als Homme singt "I never loved anything until I loved you" ist mir klar, dass mich der Song nie wieder loslässt.
 

Doppelalbum… Eine Veröffentlichungsform, an der schon eine Menge anderer Bands mehr oder weniger kläglich gescheitert sind. Nur irgendwie scheint das nicht für die 20 Songs zu gelten, die uns Biffy Clyro Anfang des Jahres kredenzt haben. Und mit „Different People“ steht ein Song am Anfang des Albums, der die künftige Richtung vorgibt. Langsam und ruhig baut sich „Different People“ auf. Simon Neils Gesang wirkt melancholisch, fast schon sakral. Dabei singt er von Rückbesinnung und Aufbruch zugleich. "There’s no such thing as home…" Und dann bricht es bei 2 Min 20 Sekunden los. Ein Biffy-typisches Getöse mit durchgehend komplexem Gitarrenriff, das in einen Refrain übergeht, bei dem man sich in die nächste, verschwitzte Konzertmenge wünscht. „Different People“ schafft es, der alt eingesessenen "Mon-the-Biff"-Fraktion zu zeigen, dass es keinen Grund gibt, sich um die Größe der Band zu sorgen, solange die Gitarren laut und schnell bleiben. Denn auch für die aktuellen Songs von Biffy Clyro gilt: "There’s no such thing as home!"

Als ich den Song zum ersten Mal bei FluxFM gehört habe, dachte ich mir, die Damen und Herren in Berlin haben ganz tief im Backkatalog der Beatles gekramt. Beim Blick auf die Playlist dann aber die Erkenntnis: Portugal.the Man. Eine Band, die bis dahin ein eher tristes Dasein am Rande meiner täglichen Playlists gefristet hat. Wie gesagt… bis dahin!

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