Keep on Rollin! Hip Hop meets Metal, beziehungsweise schon arg harte Gitarren- und Bassläufe! Innovative Sounds mit stark vorantreibendem Gesang oder Geschrei. Ein guter Gegenpart zum Discoklang der schlimmen Neunziger. Und da jedes Kind ja bekanntlich einen Namen braucht, hat man dieses Neugeborene mit "Nu Metal" versehen: Metal, Punk, Grunge, Rock, Alternative, Jazzcore, HipHop. All das und doch wieder nichts. KoRn, Limp Bizkit und ein paar wenige andere (wer das genau ist, darüber wird heftig debattiert) haben die Grundsteine für diese Musikrichtung gelegt. Schnell waren einige andere mit im Boot: die heute leider zu Radiogedudel geschrumpften Linkin Park, P.O.D. ("We are, we are the youth of the nation..."), Deftones, Disturbed. Die Szene war stark gezeichnet vom Alkohol- und Drogenkonsum und hat dadurch auch viele Hochs und Tiefs durchlebt sowie einige Erfolge und Misserfolge feiern dürfen. Was ist man nicht zu all dem Zeug, also der Musik, abgegangen?!
Doch Anfang der Nuller-Jahre haben sich viele davon schon wieder entfernt, sind wieder Richtung Metal gegangen. So blieb ein kleiner Kern übrig und allzu viele, die es versucht aber nie geschafft haben. Und was ist heute?! Eine der bestimmenden Wegbereiter, KoRn, haben mal wieder ein neues Album auf dem Markt. Diese Band durchlebte in den letzten Jahren eine hohe Anzahl an verschienen Stilrichtungen und immer wieder haben sie ausdrücklich den Wunsch gehegt back to the roots zu gehen. Haben sie es geschafft?
Quelle: korn.com |
Die Erwartungen und Hoffnungen: Riesig!
Frage: Behalten sie Einflüsse aus dem letzten Dupstep-Album?
Da ist er also, der Paradigmenwechsel. Bei den Konzerten bei Rock am Ring und im Park hat man der Band stark angesehen, dass sie wieder richtig Bock haben. Und es geht ordentlich los mit "Prey for me". Schnelle Gitarren, steiler Bass, Jonathan Davies' Stimme macht die Sache rund. Mit "Love & Meth" geht es ebenso temporeich und hart weiter, wie man es hören will. Leider ist ausgerechnet die Single "Never Never" das mit Abstand schwächste Lied, das nur so vor sich hin plätschert. Selbst die Synthie-Einlagen machen da nichts mehr dran. Im Folgenden werden die Songs auch ein wenig sanfter. Die Instrumentalteile zwischendrin sind wirklich stark, doch bei einsetzendem Gesang schrauben sie zu sehr zurück. Und ob es dann noch eine halbe Ballade wie "Lullaby for a Sadist" braucht, weiß ich auch nicht. Aber sicher ist: bei den Zeilen schlafen nicht nur Sadisten ein.
Insgesamt bleibt ein Mix aus einigen sehr starken Songs und leider genauso vielen, die den Paradigmenwechsel auf dem Silberling verhindern. Bei Album Nummer elf kann eben auch nicht alles wie vor 19 Jahren sein. Immerhin gehen sie live wieder richtig gut ab.
Also, Nu Metal, alter Freund. Was ist mir dir?!
Es ist schwer zu sagen. Weg bist du nicht, aber so richtig präsent auch nicht mehr, außer beim Blick ins CD-Regal und den Überbleibseln aus den 90ern. Ich höre es trotzdem immer noch gern, auch das neue KoRn-Album!
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