(sf) Die ersten traumhaften Sonnentage, Frühlingsbeginn und
entsprechende -gefühle – der März zeigte sich von seiner besten Seite und auch
die luserlounge war aktiv wie selten zuvor! Wir möchten Euch an dieser Stelle
mal herzlich für die vielen Klicks danken und freuen uns auch auf den
zukünftigen Support. Wenn Ihr Anregungen, Wünsche, Ideen oder auch Kritik habt,
dann her damit; wir haben noch ein Dreivierteljahr vor uns und das soll ja
mindestens genau so toll werden wie die ersten drei Monate 2012!
Zur Überbrückung bis zum April haben wir wieder einige
Redaktionsfavoriten für Euch zusammengestellt und wünschen Euch viel Spaß beim
Erinnern an Klassiker und Entdecken von Newcomern.
(ke) Vom Deich auf den Berg: Die
wohl skurrilste Boyband der Postmoderne, ihres Zeichens Flachlandhanseaten,
lieferten gestern Abend ihre Show im tieftirolerischen Hochgebirge des Ötztals
ab. Die frisch geschlüpfte „Event Area 47“ befindet sich irgendwo in the middle
of nowhere und diente Deichkind als Bühne vor circa 3000 Fans. Leider hat der „Area
Dome“ aber eine Kapazität von 8000 Personen und es war ein bisschen leer, aber
wen wunderts in Anbetracht der Venue Koordinaten? Auf dem Weg vom Parkplatz
zur Halle passiert man sogar weidende Hochlandrinder.
Mit dem Gedudel von drei
Liedchen der Vorband Moonbootica, klarer Schwachpunkt des Konzertabends, war
das Publikum aus typischen Tiroler Burton-Burschen, Hipstern, Junggebliebenen
und Zahnspangenträgern weder zu begeistern noch ausreichend aufgewärmt. So blieb der Part des Stimmung Generierens
gänzlich dem Hauptact zuteil. Und dieser schaukelte die Menge langsam, aber
sicher, über die Luftbahn ans Limit.
Aber man will ja nicht mit
der Tür ins Haus fallen.
(nvh) Ich hätte diesen Beitrag auch anders nennen können. Auf den Fingern lag mir z.B. "Who The Fuck is Oasis" oder "A Genius Called Noel". Aber letztlich ist es egal welchen Namen das Kind hier bekommt - die Botschaft dringt wohl deutlich durch.
Aber warum - und vor allem - wie kann ich das behaupten? Ist Noel Gallagher wirklich ein Genie?? Berechtigung hin, Berechtigung her - der Mann hat etwas, was nur Wenige in dieser Branche besitzen: die Gabe EIGENE Songs zu schreiben. Nicht Songs für Dritte, nicht Songs, die auch jeder andere singen könnte. Nein, seine Songs sind NUR für ihn selbst geeignet. Unbestritten der musikalischen und lyrischen Qualität seiner Stücke, gelingt es ihm bis heute mit Nummern wie "If I Had A Gun" oder "The Death Of You And Me" Musik zu kreieren, die soviel Identität besitzen wie ein einzelner Personalausweis. Man kann es mögen oder auch nicht, aber Noel-Songs sind einmalig, einzigartig und gleichzeitig "stadiongesangsreif".
(sf) „SFS“ wird hier in Deutschland ja gewöhnlich
als Abkürzung für die Sportfreunde Stiller genutzt, bei unseren südlichen
Nachbarn hingegen nutzen immer mehr Menschen die drei Buchstaben, wenn sie von
der Rockband SYMPATHY FOR STRAWBERRY aus Wien sprechen.
Bereits 2003
wurden die Erdbeerliebhaber, deren Name sich übrigens von einem Song von Sonic
Youth ableitet, von Sängerin Marlies und Bassist Lehmann geründet und noch im
selben Jahr stießen Schlagzeuger Bilgeri und Gitarrist MXF zur Band. Es folgte
der übliche Weg: Demoaufnahmen, Klingelputzen und zahlreiche Konzerte, u.a.
beim auch in Deutschland sehr namhaften Contest Emergenza, der u.a. auch die
Emil Bulls hervorbrachte.
Nichts und
niemand war in den Jahren 2006 und 2007 vor SFS sicher und so teilten sich die
Wiener mit so unterschiedlichen Künstlern wie dem Songwriter-Duo Christoph
& Lollo, den Hardcore-Legenden Naca7, und den Beatboxern Fii die Bühne, um
Aufmerksamkeit zu erregen. Erste Erfolge in Form von Radio-Airplay stellte sich
ein und schon bald wurde mit dem aufstrebenden Alex Lausch ein Produzent gefunden,
mit dem SYMPATHY FOR STRAWBERRY ihr Debütalbum aufnehmen wollten.
(mb) Auf hoher See. Die Wellen schaukeln das Schiff gehörig. Es
ist auf Kurs. An der Reling steht ein Pärchen. Sie schaukelt seine Hoden
gehörig. Sie sind auf Schmusekurs.
Mein Blick wendet sich beschämt ab und
trifft den gerade an Deck kommenden Sergeant. Sergeant Pepper. Er trinkt eine
Dr. Pepper. Die schmeckt bei diesem Wetter besonders lecker.
Er kommt an mir
vorbei. Ich frage, warum er Sergeant und nicht Kapitän sei.
Der Sergeant sagte,
dass diese Frage durchaus an ihm nage.
Verlegen sieht er zu Boden, dann auf des
Mannes schaukelnden Hoden und dann mich wütend an.
Der Zuckerüberschuss bringt sein
Blut gehörig in Wallung, stelle ich fest. „Sagen Sie, warum fragen Sie? Ich
traurig Knopf, war doch stets mein Wunsch Lokomotivführer zu werden in meinem
Kopf. “
Diese Fragen plagen ihn schon lange und unter dem beruhigenden Meeresklange wurde mir auf einmal bange.
Er verlor erst sich, dann die
Beherrschung. Er rastete aus, zog das Messer heraus, ging zur Reling und
schubste die Hodenschauklerin über Bord. Es war Mord.
Des Sergeant´s
schwellende Blutgier machte auch nicht halt vor dem konsternierten Knaben, der
ohne seine Hoden im hohen Bogen und ohne zu fragen über die Reling flog.
Irrwitzig grinsend und blinzelnd stand er in der Mittagssonne. Nun steht er an
der Reling und sieht mich an. Identifiziert mich als Auslöser allen Übels. Mir
wird übel. Kein Kübel in der Nähe, nur Meer in der Ferne. Mit großen Schritten
und blutverschmierter Mördervisage kommt er auf mich zu.
Ich weiche seinem
weichen Blick aus. Ich stammele und sammele mich. Er fesselte und kesselte mich. Letzteres bedeutet, dass ich mich wieder über einen riesigen Kessel fand. Ich das Salz, er der Pepper. In der Suppe. Es wurde heiß. Wäre er doch Lokomotivführer geworden, dachte ich.
(lp) Kraftklub, eine Band die ohne Frage polarisiert. Teilnehmer beim Raab’schen
Bundesvision Song Contest, Platz 1 in den Alben-Charts, Major-Debüt und
Sprechgesang gemischt mit altbekanntem Indie-Rock. Sowas kann doch nur gecastet
oder ein gnadenlos überschätztes Strohfeuer der hiesigen Musiklandschaft sein. Jedenfalls,
genügend Gründe „alternative“ Musikliebhaber ihre embryonale Abwehrstellung
einnehmen zu lassen. Zugegeben, auch ich bin des Öfteren ein Opfer dieses
Schutzmechanismus geworden, der die Arctic Monkeys von den Lady Gagas dieser
Welt wie eine unsichtbare Mauer trennt.
(nvh) Wer mich näher kennen lernen möchte: hier meine erste "Herzblatt-Antwort" auf Deine erste Frage: ich steh auf gute, ehrliche Musik - dann erst kommt die Richtung. Weit vorne ist bei mir Indie, Britpop, aber auch Klänge aus den 60er und 70er Jahren.
(mb) Das Haus der Müller´s ist neben meinem
Elternhaus. In unserer Nebenstraße geht es ruhig zu, wenig Verkehr,
etwas abschüssig. Die beiden Haustüren blicken zueinander. Dazwischen
ein 1,20 Meter hoher Maschendrahtzaun indem mittwochs immer das lokale
Anzeigenblatt steckt. Man teilt unter Nachbarn. Frau Müller´s Tochter
arbeitet dort, deswegen bekommt Sie es umsonst. Die Tochter und ihr
älterer Bruder sind schon lange ausgezogen, Herr Müller starb vor 3
Jahren. Seitdem ist Frau Müller blaßer, die Haare dünner und die
Erscheinung noch hagerer. Ich wohne seit 4 Jahren nicht mehr zuhause und
besuche unregelmäßig meine Mama.