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Quelle: pixabay |
Hendrik Bolz
(Ms) Nach dem beeindruckenden Gig von grim104 beim Watt En Schlick vor wenigen Wochen kam kurz danach die Frage auf, ob es Zugezogen Maskulin denn überhaupt noch gäbe. Tja, keine Ahnung, zumindest ist seit Langem die Pausetaste gedrückt. Mit seinem Buch Nullerjahre hat Hendrik Bolz aka Testo jedoch ziemlich gut einen Nerv getroffen, den unsere Gesellschaft spürt. Es folgte danach nicht nur ein erfolgreicher Podcast, sondern auch eine Inszenierung am Staatstheater Schwerin. Meines Wissens soll das Buch auch noch verfilmt werden.
Am Theater Magdeburg war ein Anfang des Jahres ein anderer Tausendsassa unterwegs: Charly Hübner inszenierte dort Krieg Und Frieden. Dafür liefert Hendrik Bolz den Soundtrack, erstmals unter seinem bürgerlichen Namen. Drei Tracks hat er aufgenommen und Krieg ist bereits zu hören. Cineastische Streicher zu Beginn, danach ein komplexer, ballernder Beat. An Testo-Brechstange und Ironie hat Hendrik Bolz nicht verloren und einen starken Song abgeliefert. Eine kleine EP wird demnächst veröffentlicht - große Vorfreude!
Florence + The Machine
(Ms) Über Kunst und ihre Quellen. Am 31. Oktober erscheint die neue Platte von Florence + The Machine und ich bin einer ganz lieben Person dankbar, dass sie mir vor einiger Zeit ihre faszinierende Musik gezeigt hat. Dem Bann dieser Musikerin kann man sich nur schwer entziehen. Während ihrer letzten Tour musste Florence operiert werden und dieser Eingriff rettete ihr das Leben. Solch ein Schicksal, solch Leid ist niemandem zu wünschen, aber Personen wie Florence Leontine Mary Welch können solche schlimmen Phasen in Kunst transformieren und das ist auf der neuen Single, die - wie die Platte - Everybody Scream heißt, eindrucksvoll zu hören. Erneut sehr wuchtig arrangiert und beeindruckend im Video in Szene gesetzt, ist ein mystisch-okkulter Rausch zu sehen während Florence darüber singt, wo sie endlich sie selbst sein kann, jede Rolle, die sie ist, zugleich. Gänsehaut und Faszination gehen hier Hand in Hand und Ende Oktober wird aller Voraussicht nach eine außergewöhnliche Platte das Licht der Welt erblicken!
Tristesse
(Ms) Lieder, die vielleicht aufs erste Hören und bei der ersten Beschreibung gar nicht so stark knallen, aber die plötzlich eine Kraft entfalten, die so nicht unbedingt erwartbar war - zumindest nicht für mich. Coming Of Age ist ein Genre, das mich nie so angefixt hat, weder im Buch noch im Film. Aber ich kann den Zauber daran verstehen. Oft schwingt ja ein etwas verklärender Blick in die Vergangenheit mit, aber auch eine Rückschau in das, was man selbst einst war. Diese Perspektive eröffnet die Berliner Band Tristesse auf ihrer neuen Single West Hollywood, die seit Kurzem zu hören ist. Insbesondere die elektronische Dynamik des Tracks entwickelt richtig viel Zug nach vorn und macht plötzlich ganz viel Spaß. Ihr neues Album Schönste Trauer erscheint am 5. September und wird viel Wucht und Melancholie mit sich bringen!
Anna von Hausswolff
(Ms) Wenn KünstlerInnen in Projekten abseits ihres MusikerInnendaseins verschwinden, ploppt bei mir die Frage auf, ob sie nochmal neue Lieder mit der Band oder dem Projekt rausbringen, wofür sie bekannt sind. Konstantin Gropper ist zum Beispiel irgendwo in der Soundtrackwelt verschwunden. Bei Anna von Hausswolff ist es das Theater gewesen, wo sie zuletzt viel gearbeitet hat. Langsam schwand die Hoffnung, dass es nochmal neue, frische, dunkle Orgelmusik von ihr gibt - bis zu dieser Woche! Gleich zwei Singles und ein neues Album hat die Schwedin angekündigt. Die beiden Tracks haben es direkt in sich. The Whole Woman ist ein Feature mit Iggy Popp, den die Organistin nicht nur verehrt, sondern nun auch das Glück hat, mit ihm zusammenzuarbeiten. Es sind Streicher, Akustikgitarre, Stimme und natürlich auch Orgel zu hören, aber nicht mehr so wuchtig - dennoch wunderschön! Bei Stardust musste ich mich direkt vergewissern, dass das richtige Lied läuft, elektronisch angehauchte Rhythmen sind direkt zu vernehmen und auch ein Synthie-Bass und Bläser, ganz Hausswolff-untypisch aber so großartig, dass diese Künstlerin nicht auf der Stelle stehen bleibt. Jedes Album ist ein Schritt in eine neue Richtung und das macht ihr Schaffen wahnsinnig spannend und auf beste Weise unvorhersehbar. Iconoclasts heißt die neue Platte, die am 31. Oktober erscheinen wird. 12 neue Stücke werden darauf sein und meine Hoffnung ist groß, dass sie damit auch wieder auf Tour gehen wird. Was für eine Künstlerin!
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