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Iris Romen
(ms) Ach, Herzschmerzlieder, ihr werdet nie aufhören gut zu sein, wenn ihr gut arrangiert seid! Und die junge Dame aus Holland zeigt, wie locker, leicht, behände es gehen kann. Dive ist ein Lied, das an sich selbst zweifelt: Habe ich die Liebe aus den Augen verloren? Kann ich mich noch daran entsinnen, wie sie sich anfühlte? Wie ist das nur passiert? Doch wenn Iris Romen in die Sterne schaut und ihren Glanz betrachtet, kommt das Gefühl ganz unterschwellig zurück. Mit der Beobachtung: Nein, so richtig vergessen kann man die Liebe nicht. Wahre Worte singt sie da! Mich freut es immer, wenn so scheinbar kleine Erkenntnisse in ein sanftes, schönes Lied gepackt werden und dies ein warmes, harmonisches Bild liefert. Noch ein großes Plus: Das Album Late Bloomer, auf dem dieses Lied ist, erschien letzten Sommer. Dass man auch ein halbes Jahr danach noch eine Single auskoppeln kann, finde ich unglaublich sympathisch, verlangsamt die ganze Vermarktungsmaschinerie und lässt ein künstlerisches Werk viel länger anhalten, als wenn vor (!) Veröffentlichung schon vier, fünf Videos online sind. Also: Wunderbarer Song und damit alles richtig gemacht!
Requin Chargin
(ms) Popmusik aus Frankreich erlangt hier nur bedingt Wiederhall. Dafür muss er schon englischsprachig sein, wie von Christine & The Queens oder so innovativ wie Daft Punk lange gewesen sind. Es lohnt aber sehr zu schauen, was drüben erfolgreich ist. Dazu gehört in jedem Fall Requin Chargin. Ihr letztes Album Sémaphore aus 2019 war ein großer Erfolg, die Klickzahlen bestätigen dies. Klar, man hat auch Vorurteile gegenüber Popmusik aus Frankreich. Doch sie bestätigen sich auf äußerst positive Weise: Eine gewisse Romantik, leichte Schwülstigkeit ohne Kitsch und genau die richtige Portion Pathos. Das vereint die Musikerin Marion Brunetto in ihrer Musik. Nun gibt es einen neuen Track: Déjà-Vu. Ein Lied, wie sie den Sternenhimmel bestaunt und über die Unendlichkeit staunt. Begibt man sich einmal in den Kosmos des Weltalls und seiner schieren Größe, bleibt man schnell atemlos zurück. Ein kurzweiliger Chanson voller Retro-80er-Style, lässigen Melodien und einem Hoch auf die Synthie-Zauberei!
(ms) Letzten Sommer sah ich Cäthe live. Ein eindrucksvoller Auftritt, sie singt mit so viel Inbrunst und Herz; das war sehr groß! Zwischendurch hatten sie auf der Bühne ein paar technische Probleme. In der Zwischenzeit herrschte Stille und sie sagte: 'Ich weiß nicht, was ich sagen soll, ich bin Musikerin, keine Entertainerin.' Klar, die eigenen Songs zu moderieren heißt nicht, die Leute zu unterhalten. Ein Beispiel zur Unterscheidung. Und eine astreine Überleitung zu: Sam Vance-Law. Denn er ist nicht nur ein herausragender Musiker, der Geige spielt und gleichzeitig singt, sondern er ist auch ein wahrer Entertainer: witzig, charmant, kurzweilig. Mit Homotopia legte er vor drei Jahren ein tolles Debut hin. Zuvor geisterte er jedoch lange auf den Bühnen herum: bei Dear Reader, Get Well Soon oder Traded Pilots. Man muss ihn gern haben, so einfach ist es. Bis der Nachfolger auf Albumlänge kommt, überbrückt er uns die Zeit mit einem kleinen, feinen Projekt. Seitdem der gebürtige Kanadier in Deutschland wohnt, löst die musikalische Geschichte ihn ihm Frohlocken aus. Insbesondere die 80er, besser bekannt als Neue Deutsche Welle. Genau aus dieser Zeit hat er sich vier Lieder gepickt und eingespielt. Kommende Woche erscheint die NDW-EP, auf der unter anderem das Lied Eisbär, im Original von Grauzone, enthalten ist. Auf seiner Tour vor zwei Jahren hat er es bereits live gespielt: Ein großes, kurzweiliges, tanzbares Vergnügen!
Ghost Pony
(ms) Unter dem Pseudonym Marek van der Jagt hat Arnon Grünberg vor einigen Jahren den Roman Amour Fou geschrieben. Es geht genau darum: Verrückte Liebe, die auf extreme körperliche Leidenschaft ausgerichtet ist, keine Verbindlichkeiten beinhaltet und einfach nur impulsiv ist. Sollten die Verabredungen halten, stellt sich die Frage: Gibt man sich Kosenamen oder lässt man diesen Quatsch? Ein Zeitpunkt, um damit definitiv aufzuhören ist, wenn eine monogame Beziehung betrogen wird, dann möchte man nicht mehr Baby genannt werden, denn der/die andere ist ein mieses Schwein. Genau darüber singt das Berliner Quartett Ghost Pony auf ihrer ersten Single Don't Call Me Baby. Natürlich hat sich die Band einen super catchy Namen ausgedacht, der direkt aufmerksam macht. Doch das Trennungs- und Selbstbestimmungslied kommt mit herrlich viel unbekümmertem Groove daher, dass man sogar das Tanzbein dazu schwingen kann. Surf-Pop, County und ein bisschen Retro-Stil in der Aufnahme machen diesen Track zu einem herrlich kurzweiligen Vergnügen! Wenn im Laufe diesen Jahres der Erstling der Band erscheint, berichten wir selbstredend!
(ms) Gitarrenrockmusik auf deutsch ist ja immer so eine Sache. Das kann gut aber auch ganz schlimm werden. Das hier ist gut. Sehr gut sogar. Das liegt auch daran, dass die Protagonisten der Gruppe shatten viel Erfahrung im Musizieren haben, denn die Formation entspringt zum Großteil der Band Findus. Am 30. April erscheint das zur Band gleichnamige Album auf Rookie Records! Vom Klang ist es irgendwo zwischen Herrenmagazin/Love A/Adam Angst einzuordnen. Loecher Im Himmel ist der Vorgeschmack auf ein wohl tempo- und gitarrenreiches Album, ja, das macht richtig Bock! Ein Track der den Moment, das Leben, die Party feiert. Zum Entstehungszeitpunkt des Liedes wusste die Band noch nichts vom Entzug seit einem Jahr, so lange schwebt die Musik schon im Orbit. Und so groß ist die Sehnsucht, genau das wieder zu tun: Bewusst orientierungslos durch die Nacht streifen, lauter gute Menschen um einen herum, einen schönen Schwips intus und sich um nichts anderes kümmern. Ich hab