Freitag, 17. Oktober 2025

KW 42, 2025: Die luserlounge selektiert

Quelle: de.wikipedia.org
(Ms) Wie möchte ich sein, wenn ich alt bin? Wozu treibe ich Sport? Warum achten auf eine ausgewogene Ernährung? Wozu der Urlaub in den Bergen? Klar, gesund sein und viel gesehen und erlebt zu haben und immer für seine Lieben da zu sein… das wünschen sich bestimmt die meisten. Doch bei einem verregneten Spaziergang diese Woche sah ich einen älteren Mann, den ich mir nun auch als Vorbild nehme. So wie er will ich später auch sein. Natürlich mit der klassischen Ältere-Menschen-Armposition: Hinterm Rücken so angeordnet, dass die eine Hand den anderen Arm festhält und man automatisch etwas vornüber gebeugt geht. Das ist aber gar nicht der Punkt. Als ich ihn überholte, sah ich in seiner linken Jackentasche eine kleine Süßigkeitenpackung! Wie geil ist das denn?! Er hat sich für einen Spaziergang einen Snack mitgenommen, an dem er sich ständig bedienen kann. Das ist wahnsinnig clever und auch ein kleines bisschen süß! So möchte ich später auch gern unterwegs sein!

The Hirsch Effekt
(Ms) Erscheint eine neue Platte einer Band, stellt sich ja immer die Frage: Wie wird sie klingen, welche Texte berühren mich, was lässt mich tanzen, wo wird vielleicht ein bisschen experimentiert? Der Erwartungshorizont ist meist recht klar umrissen und auch das, was dann zu hören ist, bewegt sich in erwartbaren Kreisen. Sondaschule werden keinen Schlager machen, Scooter keine Indie-Platte. Doch bei The Hirsch Effekt weiß man wirklich nie, was passieren wird. Sie haben keine Regeln, keinen Stil, den sie verfolgen, manchmal sogar nichtmal auf dem gleichen Track. Bei diesem Trio ist völlig unvorhersehbar, was passiert. Man kann also immer nur überrascht werden - auch geil! Der Brauch ist ihre neue Single, die seit dieser Woche zu hören ist und natürlich klingt sie wenig nach dem, was sie vorher gemacht haben. Getragener im Sound, direkter im Text. Ein Gefühl des Eingeschnürtseins, ein verzweifelter Hilferuf, der sich über fünf Minuten erstreckt. Selbstredend sind auch satte Gitarren und ein breites Arrangement Teil des Spektakels. Hui, das kann wieder wild werden, wenn am 31. Januar das zur Single gleichnamige Album erscheinen wird.

15.11.25 Hof, Hoftex
13.12.25 Hannover, Musikzentrum
25.02.26 Schweinfurt, Kulturhaus Stattbahnhof
26.02.26 Aarau, KIFF
27.02.26 Karlsruhe, Jubez
28.02.26 Ulm, Roxy
05.03.26 Berlin, Badehaus
06.03.26 Hamburg, Logo
07.03.26 Düsseldorf, Ratinger Hof
12.03.26 Wiesbaden, Schlachthof
13.03.26 Kassel, Goldgrube
14.03.26 Erfurt, Museumskeller
19.03.26 Bremen, Tower
20.03.26 Oberhausen, Druckluft
21.03.26 Leipzig, Naumanns
21.05.26 Saarbrücken, Garage
22.05.26 Münster, Sputnikhalle
23.05.26 Köln, Helios 37


Andreas Vey
(Ms) Dankbar müssen wir sein für den gesellschaftlichen Fortschritt, den wir erlangt haben. Auch wenn da immer wieder böse Mächte auftreten, die ihn eindämmen wollen. Ich glaube immer noch, dass die Menschen mit dem guten Herzen in der Mehrzahl sind und gewinnen werden. Beispielsweise die Bewusstwerdung für seelische Krankheiten. Zustände, die von außen nicht zu sehen sind. Einige Dinge lassen sich halt gut kaschieren. Davon singt uns Andreas Vey ein Lied. Und das ist keineswegs traurig und in sich gekehrt, bei weitem nicht! Es beginnt zwar zart und zerbrechlich, doch es gibt halt ganz viel Hoffnung. Und ob es jetzt eine Phase der Trauer, Selbstzweifel oder gar eine Diagnose ist: Wann, wenn nicht heute, gibt es Räume, um darüber zu sprechen. Under The Radar kling wie der deutsche Tom Odell, markantes Klavier und große Melodien - yes!


ORT
(Ms) Ja, der Musikbranche geht es nicht gut. Immer weniger neue Clubs werden eröffnet, hieß es diese Woche. Auch Labels haben zu kämpfen. Bands erst recht. Die Kosten steigen überall und (zu) oft werden den großen Acts die Hallen oder gar Stadien eingerannt. Wie gut aber, dass es genug Herzen gibt, die für die Kunst schlagen und quasi den Bodensatz am Leben halten. Die Band ORT aus Dortmund zum Beispiel hat drei 7“-Singles, die frische Sperrwerk-10“-Vinyl und zwei Alben auf Schallplatte veröffentlicht als einen Klangkosmos. Dazu gehen die Cover der verschiedenen Veröffentlichungen Hand in Hand. Da steckt also richtig viel Arbeit drin, richtig viel Leidenschaft. Und auch richtig viel Krach, wenn deren Musik erstmal läuft. Instrumental, mächtig, dunkel. Eine Musik, die zu den riesigen Hallen und Gebäudekomplexen des Ruhrgebiets wie angegossen passt. Und auch Musik, zu der man sich Zeit nehmen sollte. Bodden Dub dauert schlanke 12 Minuten und 53 Sekunden. Nur mies, wenn mitten im Video Ralf Schuhmacher reingrätscht. Wie dem auch sei: Lasst die Kunst leben!


Die Sterne
(Ms) Kommendes Jahr werden Die Sterne 35 Jahre alt. Oder jung? Was für ein irres Schaffen! Wer ist denn noch so relevant und nimmermüde im deutschen Rock? Die vergleichbare Riege ist nicht groß. Unerlässlich textet Frank Spilker. Mal das leicht Verrückte, mal die knackigen Parolen, dann wieder wache Realitätsbegleitung. All das schlägt sich in den Liedern der Band wieder. Wenn Es Liebe Ist heißt die neue Platte, die am 9. Januar via PIAS erscheinen wird und heute kommt die zweite Single raus. Ich Nehme Das Amt Nicht An ist überraschend kurz, aber nicht minder prägnant. „Ich fühl‘ mich überfordert“ singt er zwischendrin - und genau darum geht‘s in diesem ganzen Wahnsinn da draußen. Müssen wir zu allem eine Position besetzen? Müssen wir uns überall zu auskennen? Müssen wir immer top informiert sein? Die Antwort der Sterne ist klar! Genauso klar ist, dass auch das 13. Sterne-Album mit vielen Überraschungen daher kommen wird - wir werden berichten. Und empfehlen alle, auf diese Tour zu gehen:

17.10.2025 Berlin, Astra
22.11.2025 Weissenhäuser Strand - Rolling Stone Beach Festival
19.03.2026 Siegen - Vortex
20.03.2026 Hannover - Béi Chéz Heinz
21.03.2026 Dortmund - Junkyard
22.03.2026 Köln - Bürgerhaus Stollwerk
24.03.2026 Mainz - KUZ
25.03.2026 Heidelberg - Karlstorbahnhof
26.03.2026 CH-Zürich - Bogen F
27.03.2026 Stuttgart - ClubCANN
28.03.2026 AT-Rankweil - Altes Kino
29.03.2026 AT-Salzburg - Rockhouse
30.03. AT-Wien - Porgy & Bess
01.04.2026 München - Strom
02.04.2026 Leipzig - Conne Island
03.04.2026 Bremen - Lagerhaus
04.04.2026 Flensburg - Volksbad
05.04.2026 Hamburg - Uebel & Gefährlich
24.04.2026 Potsdam - Nikolaisaal – mit dem Filmorchester Babelsberg


Team Scheisse
(Ms) Ja, es tut sich viel in unserer Gesellschaft - wie schön! Und wenn Frau Klöckner es nicht schafft, eine Regenbogenfahre zu hissen, dann machen es halt alle anderen. Kein Problem! Auch gut, dass es immer öfter - insbesondere bei den letzten HipHop-Konzerten, auf denen ich war - FLINTA-Moshpits gab. Und sie werden gerne angenommen - wie wunderbar! Der nächste Schritt sind reine FLINTA-Konzerte. KIZ haben das schon gemacht. Team Scheisse haben auch schon vereinzelte Konzerte nur für FLINTA-Personen gegeben. Nun gehen die Schrammelrocker einen Schritt weiter und spielen eine ganze Tour, bei denen wir Cis-Typen draußen bleiben. Das wird bestimmt ganz großartig. Ich möchte sehr gerne ganz viel darüber lesen und hören, wie diese Konzerte gewesen sein werden, okay? Super!

04.02.2026 Bremen, Lagerhaus
05.02.2026 Hamburg, Molotow
06.02.2026 Berlin, SO36
07.02.2026 Leipzig, Conne Island
24.02.2026 München, Strom
25.02.2026 Nürnberg, Z-Bau
26.02.2026 Wiesbaden, Schlachthof
27.02.2026 Köln, Gebäude 9

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