(Ms) In so manchem Wochen passiert halt nicht viel. Wenn Arbeit und Termine bedeuten, dass ich abends einfach nur froh bin, auf dem Balkon oder faul vor dem Fernseher zu liegen, ist wenig zu berichten an schönen Alltagssituationen. Doch der heutige Morgen hat mich gerettet. Es regnete, also mit dem Auto statt Rad zum Job. Es sah echt ungemütlich aus draußen. Und die Leute, die dem Wetter trotzen, die finde ich cool. Die tun das, worauf ich keinen Bock habe, weil ich zu bequem bin. So fuhr ich an ein paar frühen Regenjoggern vorbei und habe mich richtig gefreut. So will ich auch sein, ihr tapferen Helden!
Caribou
(Ms) 2015, Bochum. Das sehr gute Label Cityslang feiert sein 25. Geburtstag und einige tolle Bands treten auf, um zu gratulieren. Unter anderem The Notwist oder Hecta, dem kurzen Projekt von Kurt Wagner. Highlight des Abends war jedoch Caribou. Our Love war frisch erschienen und die Platte ist einfach klasse, der Gig umwerfend. Aus mir vollkommen schleierhaften Gründen habe ich Daniel Snaiths Musik danach nicht mehr so aufmerksam verfolgt, offenbar ein ziemlich übler Fehler. Denn dann wäre ich schon früher drauf gekommen, dass am 4. Oktober sein neues Album Honey erscheinen wird. Selbstredend immer noch bei Cityslang. Seit ein paar Tagen ist Come Find Me draußen, die aktuelle Single. Krass, wie entspannend und gleichzeitig catchy elektronische Musik sein kann. Es ist durchaus möglich, gleichzeitig zu diesem Song zu tanzen oder faul auf dem Sofa das Wochenende einzuläuten. Das ist Kunst! Am 14. Februar 2025 wird sein einziger Deutschlandtermin in Berlin für die aktuelle Tour sein. An alle, die es möglich machen können: Geht da hin!
Pöbel MC
(Ms) Der nächste Flashback: Hamburg, Hafenklang, 2019. Für diesen kleinen Blog durfte ich beim Pöbel MC Konzert ein paar Fotos machen. Ob es daran lag, dass ich eine Kamera dabei hatte oder an irgendetwas Anderem: Das war bislang das einzige Mal, dass ich gefragt worden bin, ob ich Drogen verkaufen würde. Fand ich irgendwie witzig. Aber zurück zum Thema: Pöbel MC! Seit vielen Jahren verfolgte ich seine Musik und die Faszination bricht nicht ab, da es kaum vergleichbare Rapper hierzulande gibt. Das prollige Außen und das durchaus sanfte Innere - ich mag den Gegensatz. Am 18. Oktober erscheint das neue Album: Dr. Pöbel! Meines Wissens hat er wirklich promoviert, nur weiß ich nicht in welcher Fachrichtung. Finde ich alles sehr, sehr gut. Tolles Gesamtkonzept im HipHop! 90s OST ist die aktuelle Single und sie packt mich richtig doll. Solch persönliche Bars kenne ich eigentlich sonst nur von Mädness. Erstens ist der Beat unglaublich gut, zweitens geht der Text richtig nah. Wow - die Platte könnte richtig genial werden!
07.11.2024 Hamburg - Gruenspan (Zusatzshow) 08.11.2024 Hamburg - Gruenspan (Ausverkauft) 09.11.2024 Hannover - Kulturzentrum Faust 21.11.2024 Köln - Live Music Hall (Hochverlegt!) 22.11.2024 Freiburg - ArTik (Ausverkauft) 23.11.2024 Bern (CH) - Reitschule 28.11.2024 Graz (AT) - p.p.c. 29.11.2024 Wien (AT) - Flex 30.11.2024 Linz (AT) - Posthof 05.12.2024 Jena - Kassablanca 06.12.2024 Dresden - Tante Ju 07.12.2024 Cottbus - Gladhouse 12.12.2024 Nürnberg - Z-Bau 13.12.2024 München - Technikum 14.12.2024 Stuttgart - Im Wizemann 27.12.2024 Frankfurt am Main - Zoom 28.12.2024 Münster - Skaters Palace 24.01.2025 Rostock - M.A.U. Club 25.01.2025 Berlin - Huxleys neue Welt 26.03.2025 Kassel - Goldgrube 27.03.2025 Düsseldorf - zakk 28.03.2025 Saarbrücken - Sektor Heimat 29.03.2025 Heidelberg - Karlstorbahnhof 25.04.2025 Kiel - Die Pumpe 26.04.2025 Bremen - Modernes
Orla Gartland
(Ms) Es sind die ersten Takte, die ersten Sekunden, das hüpfende Bass, die tolle Gesangslinie, das leicht Verspielte, nach vorn Preschende. Das packt direkt, macht sofort Spaß und steigert sich im Laufe des Songs um einige Male. Wow! Orla Gartland habe ich vor ein paar Wochen erst entdeckt und das zündet total an! Ist das Pop oder Indie oder egal, wie man es nennt?! Ich finde, es ist komplett wurscht, denn die Energie, die Late To The Party entfacht, braucht kein Etikett. Dieser Track braucht nur eines: Volle Lautstärke und genügend Platz, um sich dazu gebührend zu bewegen! Nochmal: Wow! „Die Lyriks habe ich geschrieben, während ich Schlagzeug gespielt habe“, sagt die Musikerin zu dem Song. Hehe, nicht schlecht! In den dreieinhalb Minuten geht es um die komplizierten Momente, wenn man sich frisch verliebt hat. Alles ist schön, wird aber auch irgendwie schwierig. Daher ist der Song mal schnell, mal langsam. Unglaublich gut arrangiert. Mehr davon wird es auf ihrer neuen Platte Everybody Needs A Hero geben, die am 4. Oktober erscheinen wird!
(Ms) Es gibt so unglaublich viel tolle instrumentale Musik. Das Genre Neoklassik oder alles, was so in den letzten Jahren bezeichnet wurde und wird, wird immer größer und größer. Das klassische Klavier ist Pop geworden, mal tanzbar, mal andächtig. Doch wenn die weißen und schwarzen Tasten den Rhythmus und die Melodie singen, wird es für manch Rezensenten - und hier schließe ich mich direkt ein - schwer, gute Worte dafür zu finden. Denn mir zum Beispiel fehlt total das klaviertechnische Know-How. Wie das Instrument grob funktioniert, weiß ich schon. In meiner Jugend habe ich auch Unterricht genommen, zwar für das Saxphon, aber das reicht ja, um Harmonien und Arrangements zu verstehen. Dennoch liegen mir keine Noten vor, wenn ich über neoklassische Alben schreibe. Die Musik an sich muss reichen und die Kreativität und das Wissen des Schreibenden auch, um ihr gerecht zu werden. Puh, ganz schön schwierig das alles. Da ist Abhilfe ja sehr willkommen. Und bei instrumentaler Musik kommen halt viel schneller Bilder in den Kopf, als wenn ich mich mit Versen und Texten befassen kann. Also dienen Bilder über Landschaften, Gefühle, Filme, Situationen des Alltags als Anhaltspunkt. Sie sind nur eine Hilfe für fehlendes Fachwissen.
Das ist ja nicht schlimm, wird aber der Musik nicht so richtig gerecht. Nun gibt es hier „leider“ eine Geschichte, wo es genau anders herum läuft. Am 30. August erscheint das neue Album von Lambert, Actually Good. Es ist tatsächlich der Soundtrack einer Serie, doch die gibt es gar nicht. Die Geschichte, die dahinter steckt, ist wahnwitzig! Denn Lambert wurde von einem englischen Regisseur angefragt, nicht nur die Musik zu einer Krimiserie zu schreiben, sondern auch die Hauptrolle zu spielen - mit Maske! Warum nicht, dachte der Pianist, und sagte zu. Die Musik hat er vor dem ersten Drehtag fertig geschrieben. Im Nachhinein betrachtet das Beste, was ihm passieren konnte. Denn vor Ort ging alles schief. Der Regisseur muss ein irrer Typ gewesen sein, launisch, laut, unangenehm. Er brüllte rum, wann es nur ging und verscherzte sich so natürlich die Gunst all der Leute, die dabei waren. Es kam so, wie es kommen musste: Es wurde alles eingestampft. The Stranger nie zu Ende gedreht. Lambert kam wieder zurück nach Deutschland, wurde dafür nie entlohnt. Was für ein krummes Ding?!
Doch hier ist die glückliche Fügung: Der Pianist hat es geschafft, die Rechte an seiner Musik zu behalten. Sogar Teile des gedrehten Materials kann er für die Videos nutzen. Aus dem Fremden wurde das, was schlussendlich gut ist. Doch gut ist gar kein Wort, um die Lieder der neuen Platte zu beschreiben. Sie sind facettenreich, sanft, tief, einnehmend, teils mysteriös. Und vor allem wunderschön!
Mit sanften Tastentönen beginnt die Platte. Ein stetiges Auf und Ab im Hintergrund, ein hauchendes Saxophon dazu und gezupfte Gitarrensaiten. Ja, das musste das Erkennungsmerkmal des Lambert-Kommissars sein. Geheimnisvoll, vielversprechend, undurchsichtig. Auch auf The Move wird schnell deutlich, dass nicht nur das Klavier hier im Mittelpunkt steht, sondern einige andere Instrumente zum sehr runden Hörgenuss beitragen. Ob es Percussion oder ein wenig elektronische Spielerei ist, ist egal. Denn so klein der Einsatz auch ist, der Effekt ist groß, lässt das Tasteninstrument mal in den Hinter- dann wieder in den Vordergrund treten. Das ist genauso einfach wie clever. Dieses Album ist nicht laut und in seiner Feinheit sehr ausgewogen. Und je größer die instrumentale Vielfalt ist, desto prominenter kann das Klavier auftreten. Die Neugier beim Hören ist ja sehr groß, herausfinden zu wollen, zu welcher Szene dieses oder jenes Stück denn gedacht war. Das titelgebende Stück ist zum Beispiel recht euphorisch, Marie-Claire Schlameus spielt darauf Cello. Begleitet es einen kleinen Nebenschauplatz über eine private Szene des Ermittlers?! Wir werden es nie wissen. Auch auf Don‘t Know Anyone holt sich Lambert Musiker hinzu. Ralph Heidel spielt darauf Saxophon. Und das so sanft, klar und mäandernd - wunderschön! Ja, es sind oft die kleinen, feinen Arrangements, die das Album so hörenswert machen. Denn sie kommen genau an den richtigen Stellen. Oder in bester Kombination wie auf Pressure And Room. Streicher, Bass, ein wenig Getrommel. Dazu ist dieses Stück noch herrlich verspielt, geht rauf und runter und steigt so in seiner Komplexität. Für mich der Kern dieser Platte, da es verhältnismäßig wild wird am Ende! The Others mit Robin Scherpen an der Gitarre klingt wie eine einfache Etüde. Etwas einfacher klingen zu lassen, als es ist, ist Kunst!
48 Minuten nimmt Lambert uns mit auf eine unvorstellbare Reise. Ist die Geschichte hinter Acutally Good die absolute Legitimation, sich dazu Bilder einfallen zu lassen?! Oder verbietet es sich erst recht?! Schwer zu sagen, beides nachvollziehbar. Unabhängig davon ist dies eine wunderbare Platte geworden. Die leisen, mysteriösen, fein aufgebauten Stücke lassen schnell das Hier und Jetzt beiseite, egal ob der Alltag gerade mal wieder ein Krimi war oder nicht. Live bestaunen kann man ihn bald hier:
(ms/sb) Der Zusammenhang der Dinge. Wie landete ich von einem Punkrocksong beim Tagebuch von Anne Frank? Hier ist die Geschichte: Seit fünf, sechs Jahren höre ich wesentlich mehr Punkrock als vorher. Unter anderem immer wieder leidenschaftlich und laut Turbostaat - live eine ungeheure Wucht! Vor einigen Jahren erschien ihr Song Rattenlinie Nord über Fluchtrouten von Nazis, die leider oft erfolgreich untertauchten. Einige Monate später, fand ich mich im Untergeschoss meiner liebsten Buchhandlung und suchte nach spannender zeitgeschichtlichen Literatur und stieß auf einen Buch, das - tadaaa - Rattenlinie heißt. Eine irre Recherche von Philipp Sands, der die Wege von Otto von Wächter aufgedröselt hat. Sein Schreibstil und insbesondere die intensive Recherche hinterließen großen Eindruck bei mir, also besorgte ich mir auch noch Rückkehr Nach Lemberg, ein Buch über die Familiengeschichte von Philipp Sands. Darin kam Clara Kramer vor, die sich mit ihrer Familie als Kind in elendigen Bedingungen in Polen im Keller versteckte. Sie war Jüdin und verbrachte so gut drei Jahre dicht gedrängt, in großer Not. Was für eine Geschichte der Rettung. Ihre Erzählung Eine Handbreit Hoffnung wiederum brachte mich darauf, endlich mal das Tagebuch von Anne Frank zu lesen. Gesagt - getan. Bald ist hier in der Nähe eine Ausstellung über Anne Frank. Vielen Dank, Turbostaat. Der Zusammenhang der Dinge.
La Inquisición
(sb) CRIM aus Tarragona liebe ich ja sehr, doch mit La Inquisición aus Barcelona steht schon die nächste potentielle spanischsprachige Hardcore- bzw. Punkband in den Startlöchern. Gegründet wurde La Inquisición bereits im Jahr 2016, um den Klischees des Genres zu entfliehen
und einen eigenen Stil zu finden, wobei eine dunkle,
hermetische und aggressive Philosophie zu gleichen Teilen
beibehalten werden sollte. Jetzt scheint auch der deutsche Markt bereit für die Katalonier zu sein. Mitte September wird das neue Album Mundo Invisible veröffentlicht und ja: das geht verdammt gut! Laut anhören und mitgrölen - auch, wenn man vielleicht kein Wort versteht. Herrlich.
Live (mit CRIM):
11.10. Essen, Don`t Panic
12.10. Berlin, SO36, Streetpunkt Fest
Yunni
(Ms) Nichts fällt mir leichter, als Musik schnell scheiße zu finden. Dabei haben so viele Songs es verdient, dass ich sie wenigstens ganz höre. Oder die berühmte zweite Chance. Nach einem ganz seltsamen Tag saß ich gemütlich im Wohnzimmer und hörte Someday von Yunni. Nach den ersten Takten dachte ich schon, dass ich das gleich wieder ausschalte. Doch dann rief mich mein Gewissen und ich bleib dran - und wurde belohnt. Ja, der Track ist recht eingängig. Doch dann überlegte ich, in welcher Situation er mich abholen würde. Die fiel mir sofort sehr klar ein. Sollte ich nächstes Jahr wieder auf dem Watt En Schlick Fest landen und diese Musik ertönt am frühen Abend… ich würde sofort hingehen und in einer sommerlichen Leichtigkeit dazu tanzen und so sehr im Moment sein, wie es nur geht. Denn das lässt dieser Track recht leicht zu. Das Duo hat Wurzeln in Lateinamerika, wohnt jetzt in Berlin und veröffentlicht am 25. Oktober ihre erste EP, die Colorized heißen wird. Holen sie noch mehr unbeschwerte Momente in den Herbst?! Ich könnte es mir gut vorstellen und bin dabei!
Die Maßnahme
(Ms) Greifen wir die Frage vom direkt hierüber stehenden Beitrag auf, die da lautet: Was schalte ich ab, was höre ich weiter?! Und: Warum? Diesen Track hier zum Beispiel. Er heißt Alien Invasion und stammt von der Hamburger Band Die Maßnahme. Nüchtern betrachtet ist es gut zweieinhalb minütiges Turbogeschrammel. Staccatoschlagzeug, schiefer Gesang, wilder Gitarrenriffs. Ich habe überhaupt keine Ahnung, warum ich das nicht abschalte. Das bedeutet ja auf der anderen Seite, dass der Track mich auf irgendeiner Ebene anspricht, anfixt. Doch ich steige da überhaupt nicht durch. Das wiederum ist ja total geil - keine Ahnung, warum ich das Geschrammel geil finde. Das ist ja der Zauber der Musik. Nicht alles muss man verstehen. Vieles kann man auch einfach nur gut finden, wie dieses Stück. Am 13. September gibt es noch mehr davon, denn dann erscheint der Erstling der Band mit dem hoffnungsvollen Titel Sommer Kaputt. Na dann…
Marc Rebillet
(Ms) Vor einigen Wochen habe ich zum ersten Mal gelesen, dass all die tolle elektronische Musik, die aus Frankreich kommt auch French House genannt wird. Logisch ja auch irgendwie. Bei mir kommt da immer große Lässigkeit auf, viel Bock zu tanzen und alle Sorgen möglichst weit hinfort zu katapultieren. Nun ist Marc Rebillet weder Franzose, noch klassischer DJ oder Electro-Künstler, aber das Gefühl, das durch seine Musik durchschwappt, ist das gleiche. Und das begeistert mich durchaus. Wie cool kann Musik denn eigentlich sein?! Wie entspannend?! Wie gut gelaunt?! Tja, hier ist die Antwort. Laut eigenen Informationen bastelt er seine Songs als One Take zusammen. Das zeugt von viel musikalischem Know-How und einem unsagbar guten Gefühl für das, was knallt. Vibes Alright zum Beispiel!
Amyl & The Sniffers
(Ms) Dieses scheiß Handy! Die Tage war ich von meinem eigenen Bildschirmkonsum so angekotzt und gelangweilt und angewidert, dass ich es am Liebsten aus dem Fenster geschmissen hätte. Aber: So schlau bin ich leider nicht. Ständig landet es wieder in meiner Hand und es bringt mir überhaupt nichts. Keine Neuigkeiten, keine Nachrichten, keinen Mehrwert. Nichts gelernt. Damit bin ich ungewollt Darsteller des neuen Albums von Amyl & The Sniffers geworden. Denn das ist eines der Themen auf Cartoon Darkness, das am 25. Oktober erscheinen wird und mit großer Wahrscheinlichkeit sehr, sehr gut wird! Nur am Bildschirm abhängen und taub werden, völlig blind und vor allem abgestumpft. Zum Glück rüttelt sie und wach - und wie! Für ihre satten Riffs, den knallenden Bass und die brachiale Gitarre ist sie mit ihrer Band bekannt geworden und es macht unsagbar viel Spaß! Das wiederum ist doch eine hervorragende Kombination! Chewing Gum ist die allerneuste Single und ballert schön durch die Lautsprecher!
(Ms) Gibt es eigentlich noch neuen Indie-Rock-Pop, so wie wir Musiknerds ihn aus den 00er Jahren geliebt haben? Wie klingt die aktuelle, neue deutschsprachige Musik? Und warum soll eigentlich alles so klingen, wie man es zu einer prägenden Zeit gewohnt war? Ganz schon dumm, naiv und musikkulturell total konservativ. Also, auf zu neuen Ufern.
Vor ein paar Wochen war ich auf dem Watt En Schlick Fest an der Nordsee und dort spielten zum Beispiel Dominik Hartz und Ennio. Vielleicht hätte ich das vor zehn Jahren, Anfang zwanzig, auch gut gefunden. Ein kurzer Blick aufs Publikum analysierte eine ähnliche Zielgruppe. Das, was ich zu hören bekam, war aber gruselig. Das war mir zu glatt, da steckte irgendwie kein Herz drin (zumindest habe ich es gefühlt) und musikalisch war es öde. Ennio hat Mando Diao gecovert. Also… was soll das denn?!
Was mir ein wenig fehlt, ist also frische Musik mit Energie, E-Gitarre, Leidenschaft und Texten, die mir aus dem Herzen sprechen. Wer tritt denn irgendwann in die Fußstapfen von Kettcar, Gisbert zu Knyphausen, Thees Uhlmann, Bosse, Niels Frevert und Co.?! Die Chancen stehen ganz gut, dass Michèl von Wussow einer derjenigen ist. Er ist 28 Jahre jung und veröffentlicht am 23. August sein zweites Album Traum B. Der Titel an sich packt gar nicht so sehr, wenn ich aber sehe, wie er auf dem Cover dargestellt ist, ist das richtig clever. Aus Trauma wird Traum B. So ist diese Platte eine Sammlung an Liedern, die der Alternative Raum schaffen. Was ist denn, wenn der selbst gewählte goldene Weg verblasst? Was, wenn die Pläne, die ich für mich geschmiedet habe, nicht funktionieren?! Soll ich den Kopf in den Sand stecken, resignieren und in Melancholie versinken?! Nein, nein und nochmals: Nein! Und ich finde es wahnsinnig erfrischend, dass das eine junge Stimme singt.
15 Tracks sind auf Traum B, minus einem Intro und einer Interlude, sind es dreizehn „ganze“ Lieder. Musikalisch sind die Arrangements scheinbar einfach, aber dennoch spannend gemacht. Denn momentan sind ja 80er-Beats und -Gitarren modern. Ein leichter Hall auf den Gitarren sind auch bei Michèl von Wussow zu hören, aber eben genauso viel, dass noch viel Platz für poppigen Rock da ist. Best of both worlds.
Ja, so ehrlich muss man sein: Die Musik an sich spielt sich nicht zwingend in den Vordergrund. Dies ist eine Platte, deren Herzstück die Texte sind. Bei weitem haut mich nicht alles vom Hocker, aber da sind einige Stücke, die mich ansprechen, ja, berühren. Der Titeltrack zum Beispiel, mit dem es losgeht und auch den thematisch roten Faden aufzieht. Schnell zu hören ist, wie viel Leidenschaft darin steckt, wenn er singt, ins Mikro sein ganzes Herz legt. Klar, zwischen den Zeilen sind einige Ratschläge enthalten, aber es ist erfrischend, dass sie nicht von oben herab klingen oder aus einem gebrochenen Geist erschallen. Am stärksten haben mich die ersten Zeilen von Geschichten Von Früher gepackt. Wie schwer es ist, das zu sagen, was mich beschäftigt. Das Gegenüber spürt das ja und ich will es dennoch aus irgendwelchen Gründen lieber mit mir ausmachen, anstatt mich anzuvertrauen. Das bringt nichts und in so deutlichen Worten habe ich es noch nie in Musik gehört!
Auf Für Dich schafft der Sänger einen sehr guten Balanceakt. Das Stück ist genauso persönlich wie politisch gemeint, denn der Zusammenhang lässt sich nicht wegdiskutieren. „Hass ist selbstrecht“ singt er darauf und das trifft den gesellschaftlichen Nagel auf den Kopf! So einfach kann es sein. Mit Mitte 20 Im Arsch ist die nächste Bestandsaufnahme der gegenwärtigen Krisen. Erneut erzeugt mir seine Stimme eine Gänsehaut, so viel Dringlichkeit liegt darin. Das bewegt nicht einen Musiker, sondern einen Menschen von Grund auf und er singt davon! Und die Verse des Liedes möchte man am liebsten allen Parlamenten um die Ohren pfeffern!
Ein paar Stücke berühren mich auch so gar nicht. Aber das ist egal. Denn mir gefällt die Haltung hinter den Songs so sehr. 13 Stücke, die jede Verzweiflung in unumkehrbaren Optimismus verwandeln ohne in Durchhalteparolen zu versinken. Die Zeilen könnten noch alle ein bisschen mehr Kontur bekommen und auch die Musik wesentlich mehr Profil. Aber das geht alles in eine richtig gute Richtung. Eine Richtung, die mir Freude macht und auch Hoffnung, dass da noch viele gute Musiker sind, die etwas zu sagen haben. Michèl von Wussow gehört dazu und geht mit seiner Platte bald auf große Tour. Da sollten wir alle hin.
25.10. Flensburg, Kühlhaus 26.10. Rostock, Helgas Stadtpalast 27.10. Berlin, Frannz Club 29.10. Leipzig, Neues Schauspiel 30.10. München, Milla 01.11. Dortmund, Junkyard 02.11. Köln, Gebäude 9 03.11. Trier, Mergener Hof 04.11. Frankfurt am Main, Nachtleben 06.11. Münster, Sputnik Café 07.11. Hannover, Musikzentrum 08.11. Bremen, Tower 09.11. Braunschweig, Eule XO 10.11. Hamburg, Bahnhof Pauli
Bevor es hier zum überraschungsvollen Samstagabend mit all den wunderbaren Dingen geht, die auf und vor der Bühne passiert sind, muss ich über das Publikum und das Thema Respekt schreiben.
Denn der war an einigen Ecken und Enden Mangelware. Klar, wenn über 12.000 Menschen zusammen kommen, wird es eng. Und wenn sich diese Menge dann in Bewegung setzt, könnte es auch ruppig werden. Kennen wir alle aus den ersten Reihen. Aber. Bis es insbesondere bei den Donots ein bisschen ruhiger war und die Leute da blieben, wo sie sind, herrschte großes Gedränge im Publikum. Wir standen rechts vor der Bühne und ohne Pause drängelten sich insbesondere Typen recht respektlos rechts und links und vor und hinter einem immer weiter nach vorn. Sie könnten ja fragen. Oder Bescheid geben. Aber nein: Die meisten rempeln sich den Weg einfach frei. Und als ich mich bei einem Typen dann beschwert habe, macht der mich auch noch total dämlich an. Leute, Leute… das war echt uncool und muss hier genauso gesagt werden. Liebe Jungs, liebe Männer: es geht auch wesentlich netter und rücksichtsvoller. Ansonsten bleibt einfach zu Hause. Bitte.
Angefangen hat dieser Tag aber ganz anders. Im Grunde genommen schon letztes Jahr als das Event bekannt gegeben wurde. Die Donots feiern also ihren 30. Geburtstag auf dem Domplatz mitten in Münster. Im schönen, aber auch sehr konservativen Münster. Das muss man den Veranstaltenden zugute halten: Die Stadt hat ihren größten Platz im Zentrum hergegeben, um den Punkrock zu feiern und eine Band, die eng mit der Stadt verbunden ist, den Raum gegeben. Wann wirst du denn jetzt Bürgermeister, Ingo!?
Olli am Start. Fotos: luserlounge
Bis auf Olli Schulz, der sich im Podcast verplappert hat, dass er spielen wird, waren die anderen Überraschungen gut geheim gehalten. Vielleicht ein bisschen zu gut, denn dann hätte ich mich beeilt. Die dumme Trödelei zum Gelände hat für mich das Highlight des Abends sehr kurz werden lassen. Denn niemand anders als Pascow eröffneten die große Geburtstagssause. Was habe ich mich noch gefreut, zumindest Too Doof To Fuck mitgrölen zu können?! Hach, ich freue mich aufs Konzert in Hamburg. Dann hieß es aber erstmal: orientieren. Denn der Platz war unsagbar voll, 12.000 Menschen mussten irgendwo hin. Der Rest dazu: s.o.
So ging das Gemunkel weiter, wer denn Gast Nummer zwei sein könnte. Es waren die Leoniden, die am gleichen Tag schon in Weeze beim San Hejmo gespielt haben. Ich sah sie vor einigen Jahren auch schon auf einem Festival in Münster und wusste, dass ich nicht so viel mit ihrer Musik anfangen kann. Insbesondere den Gitarristen - sorry an dieser Stelle - kann ich irgendwie nicht ernst nehmen. Ansonsten aber eine echt sympathische Band!
Um kurz vor acht wurde es ganz langsam ein wenig dunkler und Olli Schulz und Band bauten hinter dem großen Banner, der ja alles geheim halten sollte, auf. Alex stand davor und wollte den nächsten Act ankündigen, als Olli Schulz in bester Olli Schulz-Manier dazwischenpöbelte und den Staff anwies, schnell mal das Banner fallen zu lassen - was dann auch geschah. Eine knappe Stunde spielte er. Und neben all dem anderen Entertainmentkram, den er ja in den letzten Jahren sehr gut und sehr erfolgreich macht, gab Olli Schulz wieder mal den Beweis, was für ein guter Texter er ist! Je älter das Lied, desto größer das Gefühl. Der Quatsch, den er dann zwischendurch erzählte, war natürlich sehr unterhaltsam, aber auch erwartbar. Fürs sehr gute musikalische Abliefern war aber auch seine Band verantwortlich, die toll harmonierte. Olli Schulz - ein super Gast, wenn auch mit weniger Überraschungsmoment.
Große Party!
Dann der letzte Umbau. Es war dunkel. Neben der Bühne ruhte der große Dom, dahinter war das Rathaus toll beleuchtet. Und dann gab es nur noch eins: Zwei Stunden Eskalation! Endlich wurde man weniger hin und her geschoben, endlich voller Fokus. Und was haben die Donots geliefert! Plötzlich steht Sammy Amara mit auf der Bühne und singt mit. Plötzlich schleppen die Leoniden ein weißes Klavier in den Moshpit und singen mit Ingo Oasis. Plötzlich baut sich die Band ein Wohnzimmer mit Tisch, Lampe und Sofa, in dem Ingo crowdsurft. Und plötzlich legen sie noch einen drauf: Kuddel und Vom Ritchie von den Toten Hosen sind mit am Start. Zu siebt spielen sie nicht nur Hier Kommt Alex, sondern auch Blitzkrieg Pop! Was ist los, Münster?! Stadionrock auf dem Domplatz! Alle gehen ab, es herrscht eine irre Energie! Sehr viel glückselige Augen sind um mich herum zu sehen, sehr viel Staunen und musikalischer Genuss im Punkrocktempo. Macht das glücklich?! Ohja! Dazu genügt ein Blick auf die Bühne. Spätestens am Ende, als 12.000 Leute So Long singen, als die Gitarren verstummt sind, stehen da fünf Freunde auf der Bühne, die es nicht fassen können. Jan-Dirk hat sichtbar, auch auf gut 100 Meter Entfernung, Tränen in den Augen. Und es ist so, so nachvollziehbar. Wenn man das mit seinen besten Freunden für 30 Jahre machen darf und die Meute vor der Bühne immer größer wird und immer ausrastet. Dann ist das keine Selbstverständlichkeit. Dann sprechen wir über eine Band, die böse Tiefs erlebt hat und mächtig daraus aufgestiegen ist. Eine Band, die viel, viel Herz hat und den unbändigen Willen, dass das noch ganz lang so geht. Ganz ehrlich: Ich bin dabei!
(Ms) Bei der Hinfahrt grübelte ich schon darüber nach, was ich denn noch über mein gefühlt 36. Kettcar-Konzert schreiben soll. Sind die Geschichten, Gegebenheiten, Lieder und Gefühle nicht irgendwie immer die gleichen?!
So abgestumpft habe ich schon über meine liebste Band gedacht. Was ist da los?! Ich weiß es nicht. Umso besser, dass ein Donnerstagabend in Bad Zwischenahn einen großen Gegenbeweis auf die Beine gestellt hat. Ja, es war tatsächlich ein Abend, den ich so nicht habe kommen sehen. Doch der Reihe nach. Nach dem Neujahrskonzert im Knust und ihrem Tourstopp in Bremen ging es für mich vergangenen Donnerstag zum dritten Kettcar-Gig diesen Jahres nach Bad Zwischenahn. Das liegt nah an Oldenburg und ist tatsächlich bekannt für seine Gartenbaubetriebe und Baumschulen. Etwas außerhalb des Ortes liegt der sogenannte Park Der Gärten. Eine - sinnigerweise - große Parkanlage, die von den umliegenden Betrieben gestaltet wird. Und es ist wirklich super schön! Klingt alles etwas spießig, aber den Besuch ist es wert! Mittendrin ist eine überdachte Freilichtbühne und die Veranstaltenden holen jedes Jahr richtig gute Bands dahin. Vor zwei Jahren kamen Tocotronic und in ein paar Wochen kommt Alin Coen noch vorbei - super!
Dieses Jahr also Kettcar und die Band hat selbst über die Schönheit des Ortes gestaunt. 1200 Leute finden dort Platz und es war fast ausverkauft. Inmitten von Flora und Fauna starteten Marcus, Reimer, Lars, Fieten und Erik mit Auch Für Mich 6. Stunde ihr knapp zweistündiges Konzert. Was sich dann dort ereignete war wirklich furios: Oft sah ich diese Gruppe schon live, nie sah ich Marcus Wiebusch derart ausgelassen, lachend, in Plauderlaune. Auch Reimer war ganz beseelt vom Blumenareal und was ist eigentlich mit Lars auf der aktuellen Tour los?! Er feiert seine ganz eigene Party hinter den Tasten, verliert sich total in der Musik, hat einen Mordsspaß, der ihm herrlich anzusehen ist. Mit Anders Als Gedacht und Einkaufen In Zeiten Des Krieges gab es zwei Stücke, die sie in Bremen nicht gespielt haben, super Abwechslung. Der Rest ist klar: Kein Außen Mehr, Balu, 48 Stunden, Deiche, Landungsbrücken. Bei Kettcar-Konzerten muss ich mir auch jedes Mal eingestehen, dass ich wesentlich weniger abgeklärt bin, als ich denke. Eines der drei großen Stücke - Sommer `89, München oder Der Tag Wird Kommen - lässt mir immer die Tränen in die Augen steigen, weil die gesungenen Geschichten so viel mit mir machen. Dieser Zauber wird nie aufhören; das macht mich ganz schön glücklich!
Seit Wochen sind Kettcar unterwegs und spielen in diesem Sommer an vielen ungewöhnlichen Orten. Aber sie sind nicht aufzuhalten, nicht kaputt zu kriegen. Es macht mich so wahnsinnig froh, mit wie viel Spielfreude, Spaß und den richtigen Ansagen zur richtigen Zeit sie durch die Abende führen.
Und so ist auch das gefühlt 36. Kettcar-Konzert wieder ein Abend, der mit ganz viel Zu-Hause-Fühlen zu tun hat, da sich die Musik dieser Band seit vielen Jahren in mir selbst so festgeschrieben hat, dass sie ein Teil von mir geworden ist. Dass sie mich an einem Donnerstagabend, am Ende eines eher mauen Tages, in einem Park so begeistern… vielen Dank dafür!
Achja… Am Ende spielten sie noch Mein Skateboard Kriegt Mein Zahnarzt… Bin glücklich heim gefahren!
(Ms) Bürokratisch, bürokratischer, Formulare als Beamter schreiben. Es ist Wahnsinn. Als Lehrkraft schreibe ich ohnehin viel an Dokumenten herum, die im Endeffekt niemand liest und auch niemand braucht, aber ich habe die Vorgabe zu erfüllen, diese zu erstellen. So auch vor einigen Wochen ein Gutachten für ein Kind, das Unterstützung braucht. Das muss natürlich erstmal festgestellt und genehmigt werden. So ein Dokument ist gut zwanzig Seiten lang und ständig wird natürlich über das Kind geschrieben. Das Kind, über das ich schrieb, hat einen Doppelnamen. Ohne Bindestrich. Das Gutachten schrieb ich mit einer Kollegin zusammen und im Trott ist uns zwei Mal der Name mit Bindestrich reingerutscht. Das ganze Gutachten ging nun zurück aufgrund dieses kleinen faux pas‘. So viel Kopfschütteln ging gar nicht bei über 30 Grad!
cumgirl8
(Ms) Wer danach noch einigermaßen geradeaus gucken will, sollte das Video dieser Band nicht schauen. Aber den Track hören - logisch. Doch eins nach dem anderen. cumgirl8 ist jetzt nicht ein Bandname, der direkt aufmerksam macht. Eher würde ich ihn als Absender im Spamordner vermuten. Aber klar, genau damit wird halt gespielt. Die vier Damen aus Manhattan legten letztes Jahr ihre ersten Tracks ans Tageslicht und tourten in den Staaten schon sehr umtriebig umher. Nun wird dieses Jahr (4. Oktober) ihr erstes Album erscheinen. Kern der Band ist Cyberfeminismus, sagt der Pressetext. Es tut mir an dieser Stelle echt leid, aber ich habe keine Ahnung, was das sein soll. Bitte woanders nachschauen. Wie klingt es?! Im allerbesten Sinne eingängig und tanzbar. Es schwingt sehr viel 80er-Beat darin herum, Hall und markanter Bass. Es ist in meinen Ohren immer noch total verrückt, das diese Musik derzeit so ein Revue feiert, aber es geht komplett auf. Das Quartett hat the 8th cumming analog und live aufgenommen. Es klingt schroff, aber auch richtig nach vorn treibend. In jedem Fall super spannend!
Noch mal zum Video: Ich verstehe diese Art der „Ästhetik“ einfach überhaupt nicht. Kann mir das jemand erklären?
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Nodfeld
(Ms) Kunst ist so geil! Ja, warum es nicht einfach mal mit ein paar Worten aus dem Bauch heraus beschreiben?! Ab und an helfen mir - insbesondere bei instrumentaler Musik - begleitende Worte, um sie besser zu verstehen. Die Kunst, die Ideen dahinter. Schnell neige ich dazu, mir meine eigene Geschichte auszudenken, aber Lissajous von Nodfeld hat ein spezielles klangliches Thema - das gefällt mir sehr. Es geht um Oszillationen. Wenn bei Messungen von Frequenzen beispielsweisen eine Linie über und unter der x- und y-Achse entsteht, lässt sich das ja vertonen. So dachte auch Nodfeld und setzte sich ans Klavier. Dieses Stück soll das verdeutlichen. In meinen Ohren gelingt das unglaublich gut. Es ist sanft, auch ein wenig dramatisch, geht hoch und runter. Insbesondere die Staccatotöne geben dem Lied viel Charakter und Tiefe. Es klingt ein wenig wie bei Hauschka, aber (meines Wissens) ohne präpariertes Klavier. Sinnig, dass Nodfelds neues Album (VÖ: 20.9.) Oscillations heißen wird…
Friedberg
(Ms) Ha! - mal wieder falsch gedacht. Meine Vermutung zur Singleveröffentlichungsstrategie erstreckte sich lange auf Rapmusik: Lieder raus zu bringen, wenn sie fertig sind und noch nicht mal auf einem Album sind. Friedberg belehren mich eines besseren. Das Quartett hat schon so einige Songs draußen, aber noch keine klassische Platte. Dieses scheinbar festgeschriebene Gesetz (zumindest in meinen Hörgewohnheiten) sollte abgeschafft werden. Aber klar ist auch: Wer viele gute Tracks veröffentlicht, ist nicht weit weg von einer Platte. Und ihre erste veröffentlichen Friedberg nun endlich. Hardcore Workout Queen (was für ein genialer Titel ist das denn eigentlich!?) erscheint am 8. November und bringt in den Höhepunkt des Herbstes richtig frische, leichtfüßige und unsagbar gute Musik. Ihre aktuelle Single The Greatest ist ein großartiges Beispiel dafür. Direkt danach geht die Band auf Tour, das könnte phantastisch werden!
(Ms) Ich staune so gerne. Wir Menschen staunen ja dann am stärksten, wenn wir etwas unerwartet Umwerfendes erleben, was uns direkt vom Hocker haut, die Kinnlade aufklappen lässt, das Herz rast schneller und es strömt halt ganz viel Freude durch den Körper. In den letzten Monaten habe ich wenig neue deutschsprachige Indiepop/rock-Musik gehört, die mich wirklich angesprochen hat. Alles ein wenig zu drüber oder zu brachial. Mir fehlte ein wenig das Sanfte, in dem ich mich wiedersehen kann. Vorbei ist die Zeit des Wartens, denn nun höre ich die Lieder von Joachim Franz Büchner. Wie toll klingt das denn?! Ich staune! Der Name läuft mir dieser Tage das erste Mal über den Weg, obwohl er schon länger dabei ist (Der Bürgermeister Der Nacht oder Ostzonensuppenwürfenmachenkrebs). Tja, so läuft das manchmal. Was für Musik macht er?! Sie klingt entspannt, herrlich verspielt, voller Groove, gut arrangiert, catchy und sie verströmt den ungeheuren Drang, sich dazu bewegen zu wollen. Geht mir zumindest so. Hits In The Dark ist seine neue Platte, die am 27. September erscheinen wird. Die aktuelle Single, Music At Night, ist eine Hymne auf das nächtliche Versacken in Musik. Egal, wann wir raus müssen, einfach noch eine Platte auflegen oder mit Freunden musizieren… Was für ein Fund, was für wunderschöne Musik! Ich staune immer noch!
Tom Waits
(Ms) Die meisten Menschen sind schon mal mit Tom Waits‘ Musik in Berührung gekommen. Und zu diesem Zeitpunkt hat sich das Gehör verändert. Denn Tom Waits macht Musik so wie sonst wirklich niemand anders. Es ist vollkommen okay, seine Stücke als eigenes Genre zu bezeichnen. So neu und ungewöhnlich war (und ist immer noch) seine Art des Songwriting. Die Geschichten, die er erzählt, gleichen Kurzgeschichten, sind oft abgründig, ja richtig düster. Zudem gibt er einen feuchten Kehricht seit vielen Jahrzehnten auf die Funktionsweisen der Popindustrie. Tom Waits klingt so, wie er will und nicht, wie ein Labelboss ihm vorschreibt. Seine Platte Mule Variations ist die erste, die ich von ihm gehört habe - was für ein Meisterwerk. Ich wusste bis dato gar nicht, dass Musik auch so klingen kann. Und das liegt nicht nur an seiner unverkennbaren Stimme, sondern an den Arrangements, dem ungeheuren Charakter seiner Lieder. Vor 25 Jahren kam die Platte zum ersten Mal raus (ich hörte sie wesentlich später) und wird nun wieder aufgelegt. Dazu erscheint Get Behind The Mule in einer bislang unveröffentlichten Version, die noch näher geht als vorher. Nur Stimme und Wurlitzer Piano. Bäm!
(Ms) Besondere Orte verdienen extra gefüllte Zeilen. Insbesondere, wenn besondere Menschen mit besonderer Musik dort auftreten. Wem drei Mal besonders zu viel ist, der möge nun bitte aufmerksam lesen. Denn Niels Frevert geht im Herbst wieder auf Tour, er spielt noch einige Konzerte in wunderbarer Trio-Atmosphäre. So ein persönlicher, purer Klang verdient oft einen speziellen Rahmen. Dann wirkt der zarte Klang seiner nahe gehenden Texte halt noch viel mehr. Das fördert das intensive Konzerterlebnis und den Musikgenuss. Am 27. November wird er in Oldenburg spielen, eine Stadt, die nur ab und an auf Tourplänen steht, aber auch wirklich schön ist. Doch die richtig gute Konzertlocation bis auf die UmBauBar gibt es irgendwie nicht, die hat Bremen in größerer Anzahl. Doch es gibt einen Ort mit besonderer Magie. Das ist das Theater Laboratorium. Versteckt weitestgehend im Zentrum der Stadt liegt dieser Ort voller Geschichten. Es ist ein privat betriebenes Theater, das mit enorm viel Liebe geführt und gestaltet wird. Bekannt ist es für die faszinierenden Puppenstücken. Was verrückt und ein wenig kindisch klingt, hat oft sozialkritische Töne dabei. In diesem heimeligen Gebäude mit den tollen Holztribünen spielt also Niels Frevert im beginnenden Winter. Da sollten alle hin und ich bin froh, Tickets zu haben!
Shybits
(Ms) Ein Brite, ein Italiener und eine Südafrikanerin treffen sich in…. Na klar, in Berlin! Seit sieben Jahren sind Meghan, Piero und Liam Shybits und lassen es ordentlich krachen. Haze heißt ihre neue Single und ist richtig gut aufgebaut. Die ersten Takte klingen herrlich nach New Wave, satt ertönt der Bass, im besten Sinne stoisch das Schlagzeug und mit viel Hall die Gitarre. Doch so 80er bleibt der Track gar nicht, viel mehr nimmt er Fahrt auf zu einer richtig guten Indierocknummer. Zurück gelehnt aber dadurch auch mit viel Groove. Das ist echt toll arrangiert und macht viel Spaß!
Ob der Single noch in naher Zukunft ein Album folgen wird, ist noch unklar. Aber wir kennen ja die Mechanismen der Musikbranche. Sollten sie dann wieder auf Tour gehen, sollten da unbedingt alle hin. Vor wenigen Jahren sah ich sie als Support von Art Brut und sie haben es wirklich krachen lassen!
Berlin 2.0
(Ms) So weit wie bis nach Southport oder Liverpool muss man ja gar nicht schauen. Bei einem britischen Punkfestival sollen sich auch schon rechte Schlägerbanden in Stellung gebracht haben, um die Besucher zu bedrängen - die Polizei schritt ein. Leider ist die Liste an rechter Gewalt auch hierzulande lang. Sehr lang. Und die Hemmschwelle wird immer niedriger. Ekelhaft. EkelhAFD. Wohin also mit der ganzen Wut, dem ganzen Zorn, der sich anstaut, wenn die nächsten Nazi-Arschlöcher Menschen angreifen, bedrängen, bedrohen, töten?! Musik scheint ein gutes Ventil zu sein. Insbesondere, wenn sie laut, wild, direkt, ungeschönt und aus voller Kehle kommt. Das lässt sich in Formvollendung bei Berlin 2.0 hören. Das Quartett ist demnächst wieder auf Tour. Wer also mit richtig guten Leuten, stabilen Haltungen und ordentlich Punkrock auf die Fresse den Abend verbringen will, sollte hier hin gehen:
30.08.24 München, Milla 31.08.24 Wien, Club 1019 01.09.24 Leipzig, Stö 02.09.24 Berlin, Schokoladen 04.09.24 Hamburg, Monkeys Musik Club 05.09.24 Darmstadt, Bessunger Knabenschule Keller 06.09.24 Zwickau, Vendetta Rosso 07.09.24 Magdeburg, Gutensglück Festival
Die Sterne
(Ms) Über Musik zu schreiben, ist manchmal ganz schön schwer. Klang in Worte zu fassen, ist jedes Mal eine neue Herausforderung. Oft scheitere ich, ab und an gelingt es gut, es schwankt ganz viel. Wenn ein Lied mich anspricht, schreibe ich darüber und verknüpfe es gern mit persönlichen Erlebnissen oder Bildern, die mir im Kopf schwirren. Doch es gibt auch Grenzen. Die sind dann hart zu bearbeiten. Denn wie soll ich einigermaßen nachvollziehbar über eine Wiederveröffentlichung eines Albums schreiben, das das erste Mal in den Plattenläden stand, als ich vier war?! Eben! Da liefen Kinderhörspiele und Aramsamsam. Mehr nicht. Der Zeitpunkt, an dem ich das erste Mal mit Die Sterne zusammenstieß, war als ich 15 war. Da sah ich sie live, das zweite Mal war erst letztens auf dem Watt En Schlick, 19 Jahre später. Und Frank Spilker hat immer noch die Gitarre und singt vom Universal Tellerwäscher. Ja, er wäscht wirklich Teller. Dieser großartige Track ist auf dem zweiten Album der Band In Echt. Diese Platte feiert nun ihren 30. Geburtstag, am 6. September erscheint sie wieder als CD und LP bei Tapete Records, wo sonst?! Ein paar Tage später feiere ich dann meinen 34. und lege sie vielleicht auf!
Jesper Munk
(Ms) Musik über Kopfhörer zu genießen, hat so eine schöne, unmittelbare Atmosphäre. Wenn sie dann noch so eine Noisecancelling-Funktion haben, steht dem großen Genuss nichts mehr im Wege. Ab und an habe ich dann das Gefühl, dass ich den Tönen viel näher bin. Es kann auch sein, dass das an der Aufnahme liegt. Jesper Munk veröffentlicht am 4. Oktober sein neues Album Yesterdaze und es wurde bildschirmlos auf Kassetten aufgenommen. Ich bilde mir zumindest ein, dass man das irgendwie hören kann. Die Wärme der Melodien, die Tiefe des Klangs, das geht doch nur analog, oder?! Seit einigen Tagen ist die gleichnamige Single zu hören und es ist einfach ein toller Track. Der persönliche Bezug - das Leben im Berlin bewältigen und gleichzeitig das Ende einer Beziehung verarbeiten - macht sich im Sound bemerkbar, rede ich mir zumindest ein. Die Musik ist warm, direkt, dicht, irgendwie mysteriös aber auch genauso klar. Schwer zu beschreiben, das lässt sich besser hören und es klingt großartig!
31.08.2024 Lindau, Zeughaus 16.10.2024 Düsseldorf, R25-Kulturschlachthof 26.10.2024 Minden, BÜZ 08.11.2024 AT-Graz, Café Wolf 09.11.2024 Bayreuth, Kneipenfestival 13.11.2024 Oberhausen, Gdanska 14.11.2024 Köln, Jaki 15.11.2024 Osnabrück, Kleine Freiheit 16.11.2024 Bremen, Lagerhaus 21.11.2024 Dresden, Beatpol 22.11.2024 Erfurt, Franz Mehlhose 26.11.2024 Nürnberg, Club Stereo 27.11.2024 München, Volkstheater 28.11.2024 Ingolstadt, Eventhalle Westpark 29.11.2024 Landshut, Rocket Club 30.11.2024 AT-Wien, Chelsea 01.12.2024 Algasing, BB Forum 03.12.2024 Berlin, Heimathafen 05.12.2024 Rostock, Peter-Weiss-Haus 06.12.2024 Hannover, LUX 07.12.2024 Jena, Trafo 11.12.2024 Leipzig, Conne Island 12.12.2024 Mainz, Schon Schön 13.12.2024 Stuttgart, Merlin 14.12.2024 Freising, Lindenkeller
Element of Crime
(Ms) Filme über Bands. Das ist ganz schwer, da was Sehenswertes aufzulisten. Doch wenn zwei ganz besondere Protagonisten aufeinandertreffen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass das großartig wird. Der eine ist Sven Regener, der andere Charly Hübner. Letzterer - für mich auf ewig für seine Polizeiruf-Rolle verehrt - hat einen Film über Element Of Crime gedreht! Wahnsinn. Oder um es mit Regeners Wort zu sagen: Stark! Zum Einen sichtete er dafür Archivmaterial von über 30 Jahren Bandgeschichte, zum Anderen wurde extra für diesen Film eine Berlin-Tour mit fünf Konzerten vom Privatclub mit 200 Gästen bis zur Zitadelle Spandau mit 9000 Besuchern gedreht, um frische Bilder zu erhalten. Am 1. Oktober erscheint der Film Wenn Es Dunkel Und Kalt Wird In Berlin. Passenderweise hat die Band für ihren eigenen Film den Soundtrack geschrieben - clever! Es gibt also auch ein gleichnamiges Live-Album, das wenige Tage vorher erscheint (27. September). Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Album und der Film ein Reinfall sein werden, dafür ist die Musik von Element Of Crime viel zu gut, dafür ist Sven Regener ein viel zu unterhaltsamer Kerl und Charly Hübner… der sowieso!
(Ms) Generika sind eine super Sache! Ein Hoch auf die Person, die auf die Idee gekommen ist, teure Medikamente günstig zu kopieren und in den Handel zu bringen. Ohne Qualitätsverlust. Das war richtig gut, ist es immer noch. Bei Lebensmitteln ist das auch eine super Praxis. Gut & Günstig, Ja! und wie sie alle heißen… Warum nicht die preiswerten Eigenmarken nehmen, die ja oft vom gleichen Fließband kommen?! Doch ein Produkt wurde lange auf dem Lebensmittelmarkt vernachlässigt. Vielleicht fehlte das passende Besteck zum kopieren. Vielleicht waren lange Zeit die Rillen zu filigran oder so. Doch letztens im Österreichurlaub sah ich sie: Geriffelte Chips in der günstigen Version. Dort hieß die Eigenmarkt Clever. Clever. Nun habe ich sie auch hier entdeckt und bin ein neuer Mensch. Vielen Dank an dieser Stelle!
Musik Treffen Hamburg
(Ms) Wie Hamburg ist eigentlich das Reeperbahn Festival? Ich war schon einige Male dort und habe mir nie diese Frage gestellt. Irgendwie bin ich immer davon ausgegangen, dass das Festival von der Stadt und seinen Clubs getragen wird. Weiter ging mein Gedanke tatsächlich gar nicht. Das ändert sich nun, denn einige Clubs und Labels der Stadt haben sich zusammen getan, um während des Großereignisses ein Alternativprogramm auf die Beine zu stellen, das die Stadt und ihre musikalische Szene zum Ausdruck bringt: Musik Treffen Hamburg heißt es. Guter, sinniger Name. Es schien eine recht spontane Idee zu sein, und so werden am 19. September, ein Donnerstag, Konzerte in sechs Hamburger Clubs stattfinden mit richtig tollen Namen wie Matze Rossi, Die Sterne oder Die Liga Der Gewöhnlichen Gentlemen. Doch es soll keinesfalls dabei bleiben, viel mehr soll es noch größer werden und im kommenden Jahr mehrtägig stattfinden, also eine echte Konkurrenz zum großen und recht teuren Reeperbahn Festival. Die Gigs vom Treffen kosten 10€. Alle, die Zeit haben und irgendwie dort sind: Hin da!
SOHN
(ms) Seit vielen Jahren höre ich die Musik von SOHN, mal regelmäßiger, mal weniger. Aber sie begleitet mich schon über lange Zeit. Ich war froh, dass er sehr fette elektronische Beats in die Indie-Szene gebracht hat. Insbesondere sein Album mit dem Metropole Orkest ist großartig! Christopher Taylor hat vor zwei Jahren sein noch aktuelles Album Trust veröffentlicht und sein musikalisches Wesen ein wenig verändert. Die Beats sind wesentlich ruhiger geworden, die Songs weniger ohrwurmverdächtig. Ich habe die Platte auch lange gar nicht wahrgenommen, sie klingt vollkommen anders als die beiden Vorgänger, doch sie ist auch toll! Immer ein bisschen schwierig, wenn der musikalische Bruch in der Diskographie ein bisschen größer wird, aber so ist das gerade bei ihm. Nun hat er eine neue Single veröffentlicht und Oblivion ist nun die Krönung des klanglichen Wandels. Denn auf dem Stück sind nur Klavier und seine Stimme zu hören. Es könnte krasser nicht sein. Doch wenn seine unverwechselbare Stimme erklingt, ist alles klar und ein angenehm vertrautes Gefühl kommt zurück und lässt ihn zerbrechlicher und nahbarer erscheinen als je zuvor.
Blush Always
(Ms) Musik, die ich richtig gut finde, pushe ich richtig gern nach vorn. Momentan stelle ich mir zwar die Frage, was Musikjournalismus auf Blogebene überhaupt noch bringt, aber es ist mir egal. Der Versuch, über Musik die passenden Worte zu finden, ist immer wieder eine toller Herausforderung, die Spaß macht. So ist es auch bei Blush Always, die am 6. September ihr neues Album An Ode To? veröffentlicht. Zur Einstimmung und Verkürzung der Wartezeit ist seit Kurzem die nächste Single Fond Of Her zu hören und sehen. Mir gefällt der Mix aus ihrer doch recht klaren, reinen Stimme und den mitunter fetzigen Tönen der Musik. Das macht nicht nur richtig viel Spaß, sondern verdichtet den Drang, sich dazu zu bewegen. Dass das live richtig gut aufgeht, habe ich im Frühjahr in Bremen erlebt, daher sind die kommenden Konzerten alle dringend ans Herz gelegt!
Porridge Radio
(Ms) Jeder hat diese Freunde, die einen wirklich ausgezeichneten Musikgeschmack haben oder zumindest in irgendwelchen Szenen unterwegs sind und einem in regelmäßigen Abständen Namen um die Ohren ballern, die man selbst noch nie gehört hat. Zwei dieser Freunde haben schon öfter den Namen Porridge Radio erwähnt und ich dachte erst: Was für ein schräger Name! Und konnte mir so gar nichts drunter vorstellen. Bis heute. Denn jetzt hat es mich richtig vom Hocker gehauen. Sick Of The Blues ist ihre neue Single und auch der erste Track, den ich je von dieser Band gehört habe. Was ist das denn bitte für eine Nummer?! Sofort habe ich mich in diese passionierte Stimme verliebt, die Streicher, die ungeheure Leidenschaft und die Energie, wie dieses Lied vollkommen auseinanderbricht. Der Weg dahin ist der reine musikalische Genuss, es ist dicht, dynamisch, voller Leben und Inbrunst! Ja, so soll Musik doch klingen, da ist richtig viel Herz drin, BAM! Auf dem Lied singt sich Frontfrau Dana Margolin frei, frei vergangenem Liebeskummer und sich hineinstürzen in ein neues Leben. Es ist in jedem Takt zu hören - wow! Am 18. Oktober erscheint das neue Album der Band mit dem Titel Clouds In The Sky They Will Always Be There For Me und konnte schlicht großartig werden!
09. Dezember 2024 - Hamburg - Knust 10. Dezember 2024 - Berlin - Columbia Theater 14. Dezember 2024 - Schorndorf - Manufaktur 18. Dezember 2024 - Wiesbaden - Schlachtho 19. Dezember 2024 - Köln - Artheater
Fatoni & grim104
(Ms) Sehr gut! Als ich die Vorschau des Videos sah, dachte ich es geht ein bisschen ironisch um die EM. Ha, total daneben gelegen! Dazu gesellte sie die große Neugier, wie Fatoni und grim104 zusammen klingen. Der Zeilenumbruch und die krasse Stimme. Doch Lekker ist einfach nur ein unfassbarer Banger! Wenn zwei richtig gute Rapper so halb auf niederländisch Holland abfeiern, kann es nur gut werden. Oder halt lekker… Dabei gefällt mir am besten, dass es nicht diese süffisant ironische Art ist, die ein wenig modern geworden ist, sondern einfach nur Spaß machen soll. Dreh das auf!