Tagtäglich reihen sich Meldungen, die uns stutzen lassen. Dürfen sie uns auch ohnmächtig machen oder ist dies genau das Ziel, was unter anderem Daesh verfolgt, in dem sich die Terror-Gruppe Anschläge aneignet.
Sensibilisierung ist wichtig, wie Yassin Musharbash von der ZEIT sagt. Damit liegt er, wie so oft, wohl richtig. Nationalitäten werden in der Berichterstattung sofort genannt, die dann bei einigen Lesern bestimmte Assoziationen wecken. Der junge Mann aus München hatte wohl schwere psychische Probleme. Wir wollen gar nicht von den Belastungen reden, die Geflüchtete auf ihren Schultern tragen, die seit einigen Monaten hier leben. Wer kann das schon nachvollziehen?
Weiterhin marschieren montags Leute in Dresden. Die AfD sonnt sich in ihrem perversen Erfolg der vergangenen Landtagswahlen. Die nächsten stehen diesen Herbst an.
Also: Was tun?
Wir haben eine kleine Bestandsaufnahme gemacht, wie sich Bands und Musiker dazu verhalten.
Quelle: facebook |
Eine der umfangreichsten Aktionen initiieren Feine Sahne Fischfilet. Über die Band müssen wir eigentlich nicht mehr viel schreiben. Ihr Engagement gegen Nazis ist unvergleichlich, richtig genial! Sie können bei den großen Festivals abends vor tausenden Leuten spielen oder sie fahren halt mitten in die Provinz, wo es ein paar Leute gibt, die ein alternatives Jugendzentrum aufrechterhalten und dort vor 50 Leuten Lärm machen.
Unter dem Motto "Noch nicht komplett im Arsch" finden seit circa einer Woche in Mecklenburg-Vorpommern Veranstaltungen gegen den Rechtsruck im eigenen Land statt. Im September wird gewählt, die NPD und AfD dürfen wohl auf großen Zuspruch hoffen. Monchi und Konsorten haben was dagegen. Neben Lesungen, Grillabenden, Fußballturnieren mündet die Kampagne im großen "Wasted in Jarmen"-Konzert mit Neonschwarz, The Baboon Show und Aktenzeichen.
Großes Lob für diese Jungs. Wie geil ist das denn?
Das dritte Beispiel: Zugezogen Maskulin.
Musiker machen halt Musik. Zugezogen Maskulin machen Rap.
Ein Song mit dem Titel "Ratatat im Bataclan"? Puh, da muss man erstmal staunen. Allerdings muss man auch Testo und Grim104 kennen, um diesen Track zu verstehen. Sie bewegen sich in einer Grauzone zwischen Zynismus, Realitätsanalyse und dem Versuch alles einordnen zu wollen. Eines ist richtig stark, wenn sie darüber texten, wie schnell man von den Meldungen im Liveticker gelangweilt wird. Alles wird normal, der eigene Verstand ist wie gelähmt.
Wir hoffen, dass weitere Rocker, Rapper, Metaller sich äußern, den Mund aufreißen und klare Stellung beziehen.
Love will never die!